Topologie

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Topologie ist die Lehre von der Räumlichkeit und Örtlichkeit des Lebens, und Grundlage für ein aufgeklärtes Verständnis von Raum und Zeit.

Der Ort ist durch das Spüren bestimmt. Er ist der spürbare Leib im Ganzen im Unterschied zum vereinzelbaren Körper.

Der Ort ist als eigener gespürter Leib daher absoluter Ort. Durch die absoluten Orte entsteht ein topischer Raum, der sich von dimensionalen Räumen grundlegend unterscheidet.

Die philosophische Topologie bezieht wesentliche Impulse und Begriffe aus der Neuen Phänomenologie von Hermann Schmitz und versucht die ontologischen Grundlagen in Richtung einer Feldphilosophie weiter zu entwickeln.

Ein angewandte Topologie focussiert sich auf den Ort und die Richtung im Raum z.B. in der Aufstellungsarbeit, im Unterschied zum ganzkörperlichen Ausdruck in der Skulpturarbeit.

Topologie

Topologie in der Mathematik

Mathematische Topologie ist die Wissenschaft von den Lagebeziehungen ohne Rücksicht auf metrische Relationen.

Im Unterscheid zur mathematische Topologie beschäftigt sich die philosophisch-phänomenologische Topologie im hier gemeinten Sinne nicht mit dimensionalen Räumen sondern mit topischen Räumen.

  • ein Teilgebiet der Mathematik, in dem man sich mit "topologischen Räumen" beschäftigt [1]

Topologie in der Informatik

Topologie als ein Teilgebiet der Informatik, in dem man sich mit Computer-Netzwerken und deren Anordnung befasst

Philosophische Topologie

Grundbegriffe: Situation, Szene, Ort, Raum, Feld

Dem Menschen ist die Welt, in der er lebt, grundsätzlich nur auf diese Weise vertraut. (Vgl.: WH-RL 89)

Topologie als erste Philosophie (Kate in VDU 120)

Topologie ist Metaphysik nicht als Überbau, sondern als Unterbau. (Vgl.: WH-RL 74)

Die Topologie ist in der Philosophie (bzw. allen Geisteswissenschaften) eine Richtung, die den räumlichen Begriffen wie Raum/Feld/Ort eine zentrale Stellung im Theoriegerüst einräumt und die auf einem topischen Raumverständnis basiert.

Unsere geistige Verfassung bekundet sich in der Tat zuerst im Szenischen. Es sorgt dafür, dass wir an Orten aufwachen, die zur Topologie unserer szenischen Existenz gehören, und erst innerhalb dieser mit Hilfe geometrischer Koordinaten vermessen werden können. Um dieses szenische Moment sind wir schon anfänglich, d.h. erwachend, über das Sinnliche hinaus. (WH-RL 29)

Die philosophischen Grundlagen der Topologie finden sich in den verschiedenen Philosophien der Welt:

Europa

Die klassische Ontologie gibt die Welt als eine

Wenn wir es uns hier nicht zu schwer machen wollen, frage man sich einfach: Wo sind wir nachgeburtlich zuerst? Die simple Antwort: im Leben vor Ort. Das erste sind für uns daher

  • nicht - wie für Philosophen zumeist - handfeste Standarddinge des Alltags wie Tische und Stühle gemäß der Devise von W.V.O. Quine: "Alltägliche Dinge zuerst!",
  • auch nicht Sinnesdaten wie bei Locke und Hume
  • oder Elementarerlebnisse wie bei Carnap,
  • aber auch nicht Prozesse wie bei Whitehead,
  • auch nicht Systeme wie bei Niklas Luhmann,
  • sondern schlichtweg Szenen, in denen wir uns vorfinden. (Wolfram Hogrebe: Riskante Lebensnähe, S. 50)

Unser Verstehen unter der Bedingung szenischen Existierens ist nun auch 'transzendentalperformativ' in dem Sinne, dass wir uns selber vor Ort (on the spot), auch unter Unwissen, immer schon gefunden haben. (WH-RL 63)

Sartre

In der existenzialistischen Phänomenologie Sartes, der an den hodologischen Raum Lewins anschließt (Sartre 1991, 547), verwandelt sich dieser zu einem Beziehungs- und Handlungsraum spezieller Art. "Geboren werden ist also, unter anderen Merkmalen, seinen Platz einnehmen oder vielmehr ... ihn bekommen. Und da dieser ursprüngliche Platz der ist, von dem aus ich nach bestimmten Regeln neue Plätze einnehmen werden, scheint es hier eine starke Einschränkung meiner Freiheit zu geben." (ebd., 847, i.O. kursiv). (OK-F 225)

Japan

  • Die japanische Philosophie des Ortes (basho, 場所) von Kitarô Nishida und deren Weiterentwicklungen in der Kyoto-Schule sowie in verschiedenen Disziplinen.

China

In China hingegen, wo ontologische Diskussionen keine bedeutende Rolle gespielt haben - das klassische Chinesisch kennt keinen abstrakten Begriff für "sein" - beschäftigt sich der Diskurs in Gestalt der Frage nach dem Weg (dao) vielmehr mit der Einbindung des Einzelnen in einen größeren Kontext. Widersprüche wie "wahr und falsch" oder "Schein und Wirklichkeit" werden nicht als absolute, sondern als komplementäre Gegensätze verstanden, da sie zwei einander ergänzende Seiten desselben Prinzips oder besser Weges darstellten. (DH-DLdG 155)

Denn während im Abendland die Frage "was ist Wahrheit (und von welcher Art ist ihre Substanz)" im Zentrum der philosophischen Auseinandersetzung steht, wird in China vielmehr die Frage "wo ist der Weg" gestellt. (Dominique Hertzer: Das Leuchten des Geistes und die Erkenntnis der Seele. S. 155)

Systemische Topologie

  • Verortungen von Phänomenen
  • Verortungen von Explikaten
  • Verräumlichung von Explikaten
  • Verbildlichung von Explikaten
  • Räumliche Metaphern von Phänomenen
  • Verortung -> Verleiblichung -> Personifizierung

Grundgedanke

  • Topolgoie: Die Verortung und Verräumlichung als wichtige therapeutische Metapher
  • sytemisch (etwas als System betrachtend, in dem es mehrere Teile gibt, die sich aufeinander beziehen):
    • das Individuum als System: die Verortung der inneren Anteile
    • die Familie als System: die Verortung der Familienmitglieder
    • beliebiges Gedankensystem: die Verortung der Systemelemente

Der Raum, unser Platz in ihm, die Verbundenheit mit anderen Plätzen und die Handlungsaufforderungen, die davon ausgehen, sind in diesem Verständnis existenzielle Metaphern, die uns über unsere Wahrnehmungen und die Körperresonanz auf diese Wahrnehmungen zugänglich sind, wenn wir bereit sind, uns emotional von ihnen ansprechen und berühren zu lassen. (OK-F 227)

Historie

  • Kurt Lewins Soziale Felder, Topologische Psychologie
  • Prinzipien der Soziometrie (Soziogramm) [LD-DSSB 48]

Topos als Raum- und Zeitpunkt

  • Verortung von Raum und Zeit

Topologie der Sprache

Denn viele Menschen in unserer Gesellschaft beschreiben soziale Beziehungen mit Wörtern wie hoch, niedrig, hinter, neben, nah oder fern. Dabei äußern sie sich in Prädikaten der Submodalität "Ort", die sich aus "Richtung" und "Entfernung" zusammensetzt. (LD-DSSB 49)

Prädikative oder metaphorische Redeweise:

  • Metaphorische Redeweise: George Lakoff und Mark Johnson: Metpahors We Live By [LD-DSSB 49]
  • Prädikative Redeweise: Lucas Derks

Begriffe:

  • zufrieden-stellend
  • Ein-Stellung
  • Haltung

Beziehung ist gleich Verortung

Ein Grundprinzip des Sozialen Panoramas - Beziehung ist gleich Verortung - besagt, dass jede Personifizierung an einen bestimmten Ort im mentalen Raum projiziert wird. Und diese Lokalisierung "bedeutet" die Qualität der betreffenden Beziehung. Der Ort, wo wir eine Personifizierung sehen, zeigt uns nicht anderes als die Beziehung, die wir zu einem bestimmten Teil von uns selbst. (LD-DSSB 33)

Beziehung ist gleich Verortung. Richtung und Entfernung sind anscheinend die allgemeinsten entscheidenden Submodalitäten in der sozialen Erfahrung der meisten Menschen. (LD-DSSB 47)

Die Ergebnisse stützen die Hypothese, wonach die soziale Welt in der Submodalität des Ortes codiert wird. (LD-DSSB 54)

Soziales Panorama:

Nachdem dieses Verfahren unzählige Male angewendet wurde, ist klar, dass die meisten Menschen die Mitglieder ihrer Familie, überhaupt andere Menschen als feste Objekte im Raum repräsentieren. Und der Ort, den diese Objekte - im Verhältnis zum eigenen Selbst - räumlich einnehmen, definiert in erster Linie die Beziehung zu ihnen. (LD-DSSB 47)

Das Soziale Panorama eines Menschen ist als primäre oder fundamentale Art der Repräsentation sozialer Beziehungen aufzufassen. Mit anderen Worten, die Menschen repräsentieren Beziehungen tatsächlich im Raum - sie haben keine andere, fundamentalere Art, sie zu repräsentieren - und leben und handeln primär aufgrund dieser räumlichen Relationen. Was immer ein Mensch also im Hinblick auf eine Beziehung tut, rechtfertigt, erzählt oder auf andere Art ausdrückt, beeinflusst ihn weniger stark als eine Änderung des Ortes, an dem er eine für ihn wichtige Personifikation sieht, hört oder fühlt. (LD-DSSB 48)

  • Intensität und Abwesenheit
  • Entfernung
  • Vorne/Hinten
  • Vertikal
  • Horizontal
  • Hell/dunkel
  • Temperatur
  • Doppelpositionen
  • Zeit und Alter
  • Assoziation/ Dissoziation
  • Orientierung
  • Gruppen-Personifikation

Begriffe: Ort, Feld, Topos, Basho, Ba

Aber was ist dieser Topos? Zunächst soll er nicht länger gedacht werden als ein Objekt, das uns, dem Subjekt, zur Verfügung stünde, sondern als dasjenige, worin unser Dasein völlig integriert ist, worin das 'Das' unseres Daseins völlig topisch verstanden werden kann. Ich bin, wo ich bin - das hieße: wo ich bin, das bin ich. Oder sogar: ich bin mein eigenes 'Wo'. (Kate in VDU 121)

Topisches Denken

Schwerpunkte des topischen Denkens sind:

Topologie als Frage nach dem Ort des Logos

Denn Heidegger unterzieht zweifelsohne nicht nur die Metaphysik einer Topologie, in der er sich topologisch ordnet, sondern versucht zugleich, den Ort des Logos überhaupt und damit jede -logie zu verschieben und neu zu verorten. (EW-E 15)

Topologie als topische Philosophie

Unsere Darstellung der philosophischen Kultur in Japan orientieren wir am Modell topischer Philosophie. Darunter verstehen wir ein philosophisches Interesse, das nicht auf ein Wissen nach allgemeinen Prinzipien zielt, sondern auf ein Wissen des Konkreten, das in den sozialen und symbolischen Formen begründet ist. ... Die östliche Philosophie ist topisch: Sie will die Welt nicht begründen, sondern interpretierbar und zugänglich machen. (PH-DPJ 13)

Topologie als Anthropologie

  • Das lebendige Sein in der Welt als leiblich-spürbaren Ausgangspunkt
  • Die Fundierung der leiblichen Kraft im unteren, erdnäheren Teil des Wurzel-Chakras.

War bei Platon im Gehirn, dem obersten Seelenteil, der Ort, wo Kopf und "Wurzel" (riza 89b1) des Menschen befestigt sein sollten - ... -, so ordneten die balischen Brahmanen und die indischen Yogis dem unteren Tei. die "Wurzel"-Funktion zu, denn dort wurde das "Wurzel-chakra" (muladhara) lokalisiert. War es bei Platon also die Vernunft, die an der als Kopf lokalisierten "Wurzel" des Leibes "saß", so wurde im Tantraismus die Geschlechtskraft mit der Wurzel verbunden. Wollte der Tantriker seine Sexualität mit dem Ziel bemeistern, ein Wärmegefühl zu erzeugen und die Wirbelsäule hochlaufen zu lassen, um so eine tiefe religiöse Erfahrung zu erreichen, so war Platon bestrebt, die Sexualität zu beherrschen, indem er sie abspaltete und den Befehlen des noos unterwarf. (GR-AL 376)

Siehe: Überwindung des Anthropologischen Dualismus

Topologie als Situations-Phänomenologie

Siehe: Situation, Phänomenologie, Situationsontologie

Topologie als Feldontologie

Siehe: Feldontologie

Personale Topologie

Gewöhnlich denken wir das Ich (ware) - so wie auch das Ding - als eine subjektive Einheit, die verschiedene Qualitäten besitzt. Eigentlich ist aber das Ich keine subjektive Einheit, sondern muss vielmehr eine prädikative Einheit sein; es ist kein Punkt, sondern ein Kreis, es ist kein Ding, sondern ein Ort. (Nishida, Logik des Ortes, S. 131, Zit.n.: RE-SuS 223)

Siehe: Multiplizität des Selbst

Topologie als Philosophie des Ortes

Topologie im engeren Sinne ist eine Philosophie des Ortes bzw. eine topische Philosophie.

Nishida Kitarô

  • Buch: Logik des Ortes.

Siehe auch: Personale Topologie

Peter Sloterdijk

In gewisser Weise knüpfe ich bei dem durch Sigmund Freud bekannt, wenn auch nicht populär gemachten Versuch an, den Menschen als ein topologisches Rätsel zu charakterisieren, genauer als ein Wesen, bei dem man immer die Frage stellen muss: Wo ist es eigentlich? ... So entsteht eine Philosophie des Ortes, die in Analogie zur zweiten Freudschen Topologie - die den seelischen Raum in drei Felder, Es, Ich, Über-Ich, eingeteilt hat - eine philosophische Auskunft auf die Frage: Wo ist der Mensch? formulieren will. (Sloterdijk in SH-DSudT 143)

Die Triologie Sphären ist vor allem eine Philosophie des Ortes. Sie geht von der Primordialität des Topos des Menschen aus, statt von dessen Wesen, Substanz oder Identität. (Kate in VDU 120)

Topologie als Locozentrismus

...

Topologische Wende

Zweifelsohne ist diese, von Sloterdijk vorgeschlagene topologische Wende in der Mensch- und Seinsfrage - in der Anthropologie wie in der Ontologie - eine kritische Antwort auf den Universalismus, der die Nachkriegszeit mit Erfolg dominiert hat: den Universalismus in der angelsächsischen Ethik (zum Beispiel bei Rawls) oder in der späteren Kritischen Theorie (zum Beispiel bei Habermas). Die Ambitionen dieser Strömungen war es, nach der Katastrophe, die der Nationalsozialismus gebracht hatte, den Menschen als rationales und moralisches Subjekt unabhängig von seinen örtlichen Beschränkungen zu definieren, wobei eben nur universelle, extra-sphärische Werte, hervorgebracht von genauso universellen Rechtfertigungs- oder Kommunikationstheorien, das weltliche Zusammenleben strukturieren sollten. Wie problematisch diese Ambition ist, zeigt heutzutage die multikulturelle und multireligiöse Realität, die Europa in Verlegenheit bringt. Die sphärologische Kritik der Ortsvergessenheit soll uns also zurückführen zu dem Topos, wo die Menschen leben, ob sie wollen oder nicht; oder besser: zu dem Topos, der die Menschen sind. (Kate in VDU 120f)

Doch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bahnt sich ein Umdenken an, an dem die physikalische Feldlehre, die mathematische Topologie und die biologische Umweltlehre ebenso beteiligt sind wie die Milieutheorien der Human- und Sozialwissenschaften, die kulturgeschichtliche Forschung und die zu neuem Selbstbewusstsein erwachende Architektur. Die Phänomenologie des Raumes, die bei all ihren Vertretern von Anfang an eng mit einer Phänomenologie der Zeit verflochten ist, hat an diesem Umdenken besonderen Anteil. Sie kehrt mit aller Entschlossenheit zur Raum- und Zeiterfahrung zurück, ohne sich mit Raum- und Zeitkonstrukten zu begnügen. Ihren Angelpunkt findet sie in einer Welt, die als Lebenswelt von leiblichen Wesen bewohnt ist; diese finden ihre Ziele, Wege, Hindernisse und Aufenthaltsorte, an deren Konstitution sie selbst beteiligt sind, sie kommen nicht bloß in ihr vor wir in einem großen Container. (BW-OZ 19)

Focussierung auf Ort und Richtung im Raum, z.B. in der Aufstellungsarbeit.

Ontogenetischer Primat der Topologie

Die Topologie ist bezogen auf den Leib als Nullpunkt der Orientierung und auf die Zugänglichkeit der Dinge. Der ursprüngliche Raum ist der topologische Raum, der durch den Spielraum des Greifens bestimmt ist, und in dem sich die Objekte im Verhältnis zum eigenen Leib in der Tiefe anordnen. (Vgl. F-LRP 258)

Vor jeder projektiven und sogar euklidischen Organisation des Raumes konstruiert und benutzt das Kind zuerst gewisse elementare Beziehungen - wie "benachbart und getrennt", "Reihenfolge", "Umgebung", "Kontinuum" - alles Begriffe, die denen entsprechen, die die Geometer als "topologisch" nennen (Piaget & Inhelder 1971, 19)

Bis zum 4. Lebensjahr sind die Kinder nur in der Lage, topologische Raumbeziehungen richtig anzugeben. Erst im Alter vom 7 Jahren werden diese allmählich in ein System symmetrischer und umkehrbarer Beziehungen transformiert, die die "Invarianz der Entfernung" sichern, so dass sich der euklidische, homogene und isotrope Raumbegriff herausbildet. (F-LRP 158f)

Auch unter genetischem Aspekt bestätigt sich somit, dass das Erlebnis des Raumes auf der Entfaltung der Leiblichkeit basiert. Vor aller abstrahierenden Beschäftigung mit dem Raum erfahren wir ihn zuerst in der Dynamik innerleiblicher Regungen, dann in der Begegnung mit dem äußeren Widerstand, als Spielraum für unsere Bewegungen, und schließlich als ein Ensemble von Gegenden, Richtungen und Wegen, die nach Nähe und Ferne, nach Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für unseren Leib qualifiziert sind. (F-LRP 159)

Topologische Hauptsätze

Wir sind immer irgendwo

Wir können uns kein Bild von der Welt machen, weil wir nicht von außen auf die Welt blicken können. Wie ich im Anschluss an eine einleuchtende Wendung Thomas Nagels bereits gesagt habe, können wir den "Blick von Nirgendwo" nicht erreichen. Wir schauen immer nur auf die Wirklichkeit von irgendeinem Punkt aus. Wir sind immer irgendwo und betrachten die Wirklichkeit niemals von nirgendwo. (MG-WW 133)

Topologische Grundannahmen

Das grundlegende Verhältnis ist das topische Verhältnis des In-Seins, aus dem sich erst das duale Verhältnis des An-Seins durch Abschleifung entwickeln kann. Das topische Verhältnis des In-Seins gilt es nach biophilen Beziehungsaspekten zu unterscheiden.

1. Topisches Verhältnis als In-Sein im sozialen und transpersonalen Feld

Die Erkenntnis, dass wir immer schon in topischen Entitäten leben, wie z.B. in Räumen, Felder, Orten, Atmosphären. (In-Sein, Topisches Verhältnis)

  • Ontogenetische Reihenfolge der sozialen Sphären:
    1. ggfs. mit eigenem Zwilling im Mutterleib (auch abgestorbene),
    2. Mutter - Kind
  • Die Grenzen unserer Sprache
  • Natur als erstes In-Sein

Existenz beinhaltet immer eine Ortsangabe. (MG-WW 97)

Topisches und Duales Verhältnis

Topisches Verhältnis Duales Verhältnis
Sein In-Sein (Durchdringungs-Metapher) An-Sein, Innen-Außen (Trennungs-Metapher)
Metapher Durchdringung Trennung
Vertikale Verbundenheit Horizontale Getrenntheit
Modell Feld-Modell Ding-Modell
Raum Durchdringung von Kraft im leiblichen Raum Flächige Trennung im objektiven Raum
Elemente Ton und Korpus (Kraft und Raum) Ding und Ding (Körper und Körper)
Zeitigkeit Schwingung und Korpus gleichzeitig an dergleichen Stelle (Gleichzeitigkeit) Stoß und Zug von zwei Körpern. Ein Körper an dergleichen Stelle nur in Nachzeitigkeit.
Soziales Alle Kräfte gehen durch Unterscheidung von eigenen und fremden Kräften

Gradueller Übergang: Vom topischen zum dualen Verhältnis, und nicht zurück!

Es gibt eine Skala vom In-Sein zum An-Sein. Durch Abschleifung der subjektiven Tatsachen gelangt man vom In-Sein zum An-Sein. Vom An-Sein kommt man aber durch Zunahme des In-Seins nicht zurück! Das topische Verhältnis als In-Sein bleibt der Ausgangspunkt.

2. Biophile topische Verhältnisse durch personale Grenzen

Die Erkenntnis, welche topischen Entitäten heilsam und lebensfördernd (biophil) sind, und wie darauf z.B. durch Formgebung und Abgrenzung praktisch hingewirkt werden kann. (Topische Praxis).

Herstellung einer dialektischen Aufhebung der topischen Bipolarität zwischen Nähe und Autonomie.

Praktische Handlungsanleitungen z.B. bei Symbiosegefahr zur Herstellung der Selbstintegration:

Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen

Sphärologie

Siehe: Sphärologie

Klimatologie

Horizologie

http://www.horizology.com/start_de.php

Raumphilosophie