Aristoteles

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Aristoteles entzieht sich in gewissen Grenzen dem Unheil des demokritisierenden Platonismus durch einen schmalen Beitrag zur Rehabilitierung der vielsagenden Eindrücke mit Hilfe der scharfen Unterscheidung zwischen Eidos und Genos sowie durch Sprengung des starren Rahmens der Innenwelt durch die Lehre vom schaffenden Geist, die über Alexander von Aphrodisias auf den Averroismus wirkt, hat damit aber höchst unzulänglichen Erfolg; ein entscheidendes Verdienst erwirbt er sich dagegen durch die Rettung der europäischen Intellektualkultur gegen Platon, der diese durch Esoterik und darauf bezügliche Re-Hierarchisierung wieder in Richtung auf eine autoritative Priesterkultur zurückzudrehen sucht. (S-AHG 392)

Aristoteles kennt die Sonderstellung des Bewusstseins, wie sie uns seit Descartes geläufig ist, gar nicht. Er "kennt keine besondere Bewusstseinssphäre, der dann auf rätselhafte Weise eine von ihr unabhängige subjektfreie Dingwelt gegenüberstehen würde". Für Aristoteles treten wir der Welt und ihrem Mobiliar nicht eigentlich 'gegenüber', sondern 'sind' in einem szenischen Sinn immer schon in ihr. (WH-RL 83)