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==== Subjekt - Objekt: Gedanke - Körper ==== | ==== Subjekt - Objekt: Gedanke - Körper ==== | ||
{{c|Die Aufteilung zwischen Subjekt auf der einen Seite und Objekt auf der anderen Seite knüpft an eine tief sitzende Intuition an, die unser Verhältnis zur Welt als ein Gegenüber beschreibt. Wir haben Erfahrungen mit den Erscheinungsweisen der Wirklichkeit als Gedanke und Körper und wir wissen um die Unterschiede zwischen den Erscheinungsweisen. Wir leben in einer Kultur, die die Absonderung des Bewusstseins von der zu beobachtenden Welt zu einem Grundpfeiler ihrer Interpretation der Wirklichkeit gemacht hat. ... In unserer Kultur ist nun die Unterscheidung in eine Trennung übergangen. Ihre kategoriale Trennung bei Descartes aber ist eine dramatische Verkürzung in der Beschreibung der Wirklichkeit, die zu Fehlinterpretationen führt und die in der Regel dazu neigt, der Ortlosigkeit des Subjekts Vorschub zu leisten.|FV-OW 192f}} | {{c|Die Aufteilung zwischen Subjekt auf der einen Seite und Objekt auf der anderen Seite knüpft an eine tief sitzende Intuition an, die unser Verhältnis zur Welt als ein Gegenüber beschreibt. Wir haben Erfahrungen mit den Erscheinungsweisen der Wirklichkeit als Gedanke und Körper und wir wissen um die Unterschiede zwischen den Erscheinungsweisen. Wir leben in einer Kultur, die die Absonderung des Bewusstseins von der zu beobachtenden Welt zu einem Grundpfeiler ihrer Interpretation der Wirklichkeit gemacht hat. ... In unserer Kultur ist nun die Unterscheidung in eine Trennung übergangen. Ihre kategoriale Trennung bei Descartes aber ist eine dramatische Verkürzung in der Beschreibung der Wirklichkeit, die zu Fehlinterpretationen führt und die in der Regel dazu neigt, der Ortlosigkeit des Subjekts Vorschub zu leisten.|FV-OW 192f}} | ||
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+ | Doppelaspekt der Person: | ||
+ | {{c|Der Doppelaspekt der Person wäre somit selbst durch eine vollständige naturalistische Beschreibung nicht aufzuheben. Dennoch stehen die beiden Aspekte einander nicht in vergleichbarer schroffer Weise gegenüber wie das "Mentale" und das "Physische". Der Dualismus ist kein ontologischer, sondern ein methodischer, d.h. er ist abhängig von der Einstellung, die wir einnehmen. Beide Beschreibungen beziehen sich gleichermaßen auf das Lebewesen, an dem sie vorkommen, haben also - bei verschiedener Intension - die gleiche ''Extension''. Darüber hinaus weisen die beiden Aspekte aber auch verschiedenste ''Korrelationen, Isomorphien und Strukturähnlichkeiten'' auf.|F-DG 223f}} | ||
=== Topisches Verhältnis === | === Topisches Verhältnis === |
Version vom 31. Mai 2011, 20:39 Uhr
Richtungslosigkeit
Siehe: Richtung
Spaltbarkeit
Spaltbares Verhältnis
Gerichtete Beziehung. Duales Verhältnis.
Unspaltbares Verhältnis
Z.B. das Sägen.
Partiell unspaltbares Verhältnis
z.B. Ausleibung.
Absolut unspaltbares Verhältnis
Verwechslung mit der Identität.
Topisches und Duales Verhältnis
Übersicht
Duales Verhältnis | Topisches Verhältnis | |
---|---|---|
Metapher | Getrenntheit als Trennung | Verbundenheit als Durchdringung |
Sein | An-Sein, Innen-Außen (Trennungs-Metapher) | In-Sein (Durchdringungs-Metapher) |
Welt | Innenwelt und Umwelt | Mitwelt |
Spaltbarkeit | spaltbar | unspaltbar |
Achsen | Horizontale | Vertikale |
Pa-/Maternal | Paternal | Maternal |
Modell | (Voll-)Ding-Modell | Feld-Modell |
Raum | Flächige Trennung im objektiven Raum | Durchdringung von Kraft im leiblichen Raum |
Elemente | Ding und Ding (Körper und Körper) | Ton und Korpus (Kraft und Raum) |
Zeitigkeit | Stoß und Zug von zwei Körpern. Ein Körper an dergleichen Stelle nur in Nachzeitigkeit. | Schwingung und Korpus gleichzeitig an dergleichen Stelle (Gleichzeitigkeit) |
System | System-Umwelt-Trennung (Fokus auf Grenze) | Organismus-Umwelt-Ganzes als System (Fokus auf Beziehungen) |
Körper/Leib | Gesehener Körper (in Distanz vom Sehenden) | Spürender Leib (affektive Betroffenheit statt Distanz zum Spürenden) |
Bild oder Ton | Repräsentation: statisches Gegenüber von Repräsentandum (Vorbild) und Repräsentat (Abbild). | Resonanz: dynamische, synchrone Verschränkung von Resonandum (Gefühl) und Resonans (Fühlen). |
Land(karte) | Körper als Ort der Landkarte | Land als leiblicher Ort |
Kleine Übersicht
Duales Verhältnis | Topisches Verhältnis | |
---|---|---|
Systemtheorie |
|
|
Ontologie | Zwei Seiten, Innen-Außen | In-Sein |
Physiologie | Sehen (Visualprimat im Konstruktivismus, Physiologismus) | ? |
Phänomenologie | ? | Spüren |
Weitere Gegenüberstellungen: Ich und Selbst, Topische Bipolarität, Mechanisch-Systemisch-Topisch, Übersicht
Vergleiche
- Siehe: Achsen
Duales Verhältnis
- 1S+1S oder 2S+1G (2 Seiten, 1 Grenze)
- Ein duales Verhältnis ist ein Verhältnis mit zwei Einzelnen (1+1) und einer vereinzelbaren Relation (2+1).
- Kausales Verhältnis und Kausalität
- 1+1: Trennung als (pathogener) Ausschluss oder (heilsame) Unterscheidung.
- 2+1: Verbindung als (pathogene) Vermengung oder (heilsame) Einbeziehung.
- (Ausschluss) -> Unterscheidung - Einbeziehung <- (Vermengung)
- Dualismus
Unterscheidung als fundamentale Idee
Unterscheidungswissen
Kritik: Gefühlswissen? (Zudem Titel eines Buches), Gewissheit der subjektiven Tatsachen im affektiven Betroffensein.
Unterscheidungen als 2S + 1G
Unterscheidungen werden gemacht. Sie sind Handlungen, die etwas herstellen: nämlich Unterschiede. Unterscheidungen ziehen Grenzen zwischen etwas (das bezeichnet und dadurch aus seinem Umfeld herausgehoben wird) und etwas anderem. Es gibt also dreierlei:
- die eine Seite,
- das Übrige als die andere Seite -
- und die Grenze zwischen beiden Seiten. (GS-W 363)
Innen-Außen
Auch das Innen-Außen-Verhältnis ist ein typisch duales Verhältnis. Im Unterschied zum In-Verhältnis als topischen Verhältnis. Siehe In-Sein.
Zwei mögliche Psyche-Körper-Umwelt Grenzziehungen:
- Innen als Psyche, Außen als Körper
- Innen als Körper, Außen als Umwelt
Siehe: Innen-Außen
Subjekt - Objekt: Gedanke - Körper
Aspektdualität
Doppelaspekt der Person:
Topisches Verhältnis
- 1 in ∞ (unendlich = situativ)
- Auch chaotisches Verhältnis genannt. (S-Sub 13)
- Leibliches In-Sein in Situationen
- Unterscheidung von Schwingung und Resonanzkörper
- leiblich-durchdringend
Im topischen Verhältnis (oder auch chaotischen Verhältnis) sind zwei verschiedene Sachen durch ihre Orthaftigkeit miteinander verbunden, ab so chaotisch, dass weder diese Sachen noch diese Beziehung vereinzelbar ist.
Unentschiedenheit bzgl. der Identität oder der Verschiedenheit aufgrund des chaotischen Verhältnisses.
Siehe: In-Sein, Darin-Sein, Feld, Feldontologie, Ort, Topologie, Sphärologie, Mitwelt (statt Innen- und Außenwelt wie beim dualen Verhältnis), Dualismus, Mechanisch-Systemisch-Topisch
Nondualität
Ein topisches Verhältnis ist - negativ definiert - eine nonduales Verhältnis, dadurch aber nicht hinreichend bestimmt. Da es aber die Tradition der Nondualität gibt, sollen hier einige Gedanken zum nondualen Verhältnis genannt werden.
Nondualität als Paradoxie?
Nondualität und Spiritualität
Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung
Grundlegende Verbundenheit
Andere Verhältnisse
Identitätsverhältnis
- 1=1, A=B
- Siehe: Identität, Identifizierung
Aristoteles:
Sloterdijk:
Polares Verhältnis
- 2P (2 Pole) (=graduelles Verhältnis?)
- Dynamiken des Leibes (Enge-Weite)
- Unterscheidung Körper-Leib.
Vgl: [MU-DLGG 188]
Graduelles Verhältnis
- 1 bis n ( = 1 Gattung )
- Gradmesser für z.B. mehr oder weniger Körperlichkeit, mehr oder weniger Gedanke
- Gattungsmäßige Einheit von heterogenen Phänomenen wie Gedanke und Körper: Einheitserfahrung der Person
Ausdruck eines Grades ist immer der Ausdruck von demselben, das als Gattung genannt werden sollte. Z.B. Leib als Gattung für das psycho-physische Kontinuum, siehe auch Panpsychismus.
subjektiv - objektiv
Anschlussverhältnis
- Verkettung von zwei Ereignissen. Siehe Prozessontologie.
Realisationsverhältnis
- A wird durch B realisiert (nicht exklusiv: A kann daher auch durch C realisiert werden)
- Mittelding zwischen einem Identitätsverhältnis und einem dualen Verhältnis.
- Beispiel: Das Verhältnis von Person und Leib ist eine Realisationsrelation. Die Person wird durch den Körper leiblich realisiert.
- Siehe: Realisationsrelation
Diskussion
Erfahrungsgrundlagen:
- Erfahrung: topisches Verhältnis (Leib)
- Erfahrung: duales Verhältnis (Leib und Körper)
- Erfahrung: graduelles Verhältnis (Körper ... Psyche)