Person: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Sichten: | ||
+ | # Objektivierende, medizinische Sicht | ||
+ | # Lebensweltliche Sicht | ||
+ | # Transpersonale Sicht | ||
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+ | Zustände: | ||
+ | # Körper und Körperteile, -organe | ||
+ | # Leib und Leibensinseln | ||
+ | # Person und Fassungen (Ego-States) | ||
+ | # Situation und Einzelheiten | ||
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+ | Zwischen-Verhältnisse: | ||
+ | # Verhältnis von Leib und Körper: [[#Leib und Körper]] | ||
+ | # Verhältnis von Leib und Person: [[#Person und Leib]] | ||
+ | # Verhältnis von Person und Körper: [[#Person und Körper]] | ||
+ | # Verhältnis von Person und "Selbst" | ||
+ | # Verhältnis von Person und Schicksal | ||
+ | # Verhältnis von Person und Situation | ||
+ | # Verhältnis von Schicksal und Situation | ||
+ | # Verhältnis von Situation und (Fremd-)Körper | ||
+ | # Verhältnis von Körper und (Fremd-)Körper | ||
+ | |||
+ | == Person und persönliche Situation == | ||
+ | Die Person besteht in der Auseinandersetzung zwischen [[persönliche Situation|persönlicher Situation]] und [[leibliche Disposition|leiblicher Disposition]]. | ||
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+ | == Die personal-präpersonale Zwischenstellung der Person == | ||
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+ | {|class="wikitable" | ||
+ | !Personales Leben | ||
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+ | |[[persönliche Situation]] | ||
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+ | |- | ||
+ | !Übergänge | ||
+ | |[[personale Regression]] ↓ | ||
+ | |[[Person]] | ||
+ | |↑ [[personale Emanzipation]] | ||
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+ | !Präpersonales Leben | ||
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+ | |[[primitive Gegenwart]] | ||
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+ | {{c|An die Stelle einer Schichtung oder Stückelung, in der schwer verträgliche Bausteine - Körper und Seele - sowie Schichten in der Seele zusammengesetzt werden, tritt eine dynamische Verbindung präpersonalen Lebens aus primitiver Gegenwart mit Niveaus personaler Emanzipation, wobei die Person keinen festen Platz hat, sondern auf einen Spagat, eine Ausspannung im Zwischenraum zwischen Niveaus [[personale Emanzipation|personaler Emanzipation]] und [[primitive Gegenwart|primitiver Gegenwart]], angewiesen ist, mit der Folge des Ineinandergreifens von [[personale Emanzipation|personaler Emanzipation]] und [[Personale Regression|personaler Regression]].|S-L 79}} | ||
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+ | {{c|An dem festgestellten dynamischen Zwiespalt der Person zwischen personalem und präpersonalem Leben scheitert die traditionelle Vorstellung einer geschlossenen privaten Innenwelt, einer [[Seele]].|S-L 79}} | ||
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+ | {{c|Die zwiespältige, personal-präpersonale Zwischenstellung der Person, die diese durch eine stabilisierende Fassung auszugleichen sucht, hindert sie an der festen Unterbringung in einer [[Seele]].|S-L 79}} | ||
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+ | - Zwischenstellung zwischen unwillkürlich und willkürlich (in der systemischen Hypnotherapie) | ||
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+ | Siehe: [[persönliche Situation#Übergänge zwischem Personalem und Leiblichem|Übergänge zwischen Personalem und Leiblichem]] | ||
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== Person als Bewussthaber == | == Person als Bewussthaber == | ||
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Die Person als Bewussthaber mit Fähigkeit zur [[Selbstzuschreibung]] ist nur durch [[primitive Gegenwart]] möglich. | Die Person als Bewussthaber mit Fähigkeit zur [[Selbstzuschreibung]] ist nur durch [[primitive Gegenwart]] möglich. | ||
− | Mit dem Überschreiten der Schwelle zum Personsein bildet sich eine Späre des Eigenen im Gegensatz zum Fremden, in Gestalt von [[ | + | Mit dem Überschreiten der Schwelle zum Personsein bildet sich eine Späre des Eigenen im Gegensatz zum Fremden, in Gestalt von [[persönliche Situation|persönlichen Situationen]] und [[ Eigenwelt|persönlicher Eigenwelt]]. |
== Perspektivübernahme == | == Perspektivübernahme == | ||
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{{c|Werden Personen nicht vielmehr durch ihre Selbstreferentialität und ihre Unvertretbarkeit individuiert?|Schärt in AdL 71}} | {{c|Werden Personen nicht vielmehr durch ihre Selbstreferentialität und ihre Unvertretbarkeit individuiert?|Schärt in AdL 71}} | ||
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+ | Siehe: [[Personale Emanzipation]], [[Eigenwelt]] | ||
Ausbildung von gesunden [[Selbst]]-Anteilen. | Ausbildung von gesunden [[Selbst]]-Anteilen. | ||
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+ | == Hauptsätze der Person == | ||
+ | === Dritter Hauptsatz der Person === | ||
+ | {{c|Personale Subjektivität und eigenleiblicher Körper werden gleichursprünglich korrelativ individuiert.|GR-LS 258}} | ||
== Person und Ort == | == Person und Ort == | ||
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{{c|Die Einmaligkeit des Ortes der Person besteht daher gerade in der Unverwechselbarkeit der Beziehung zu allen Anderen.|F-LRP 299}} | {{c|Die Einmaligkeit des Ortes der Person besteht daher gerade in der Unverwechselbarkeit der Beziehung zu allen Anderen.|F-LRP 299}} | ||
− | {{c|Der "Ort" der Person in diesem Kommunikationsraum steht, wie wir gesehen haben, in einem apriorischen Bezug zu allen anderen Orten. Jede Person nimmt hier einen solchen Platz ein, der für immer ausschließlich durch sie definiert ist. ... Es ist für den Anerkennungszusammenhang wesentlich, dass jeder von sich aus einen solchen Ort in der universalen Personengemeinschaft einnimmt.|RS-P | + | {{c|Der "Ort" der Person in diesem Kommunikationsraum steht, wie wir gesehen haben, in einem apriorischen Bezug zu allen anderen Orten. Jede Person nimmt hier einen solchen Platz ein, der für immer ausschließlich durch sie definiert ist. ... Es ist für den Anerkennungszusammenhang wesentlich, dass jeder von sich aus einen solchen Ort in der universalen Personengemeinschaft einnimmt.|RS-P 172f}} |
+ | |||
+ | {{c|Personsein ist das Einnehmen eines Platzes, den es gar nicht gibt ohne einen Raum, in dem andere Personen ihre Plätze haben. Das Einnehmen dieses Platzes beruht nicht auf einer Zuweisung durch andere, die bereits vor uns da waren. Jeder Mensch nimmt diesen Platz als geborenes Mitglied kraft eigenen Rechts ein. Aber er wird nicht empirisch an diesem Platz vorgefunden, sondern dieser Raum wird überhaupt nur wahrgenommen in der Weise der Anerkennung.|RS-P 193}} | ||
== Einheits- und Dualismuserfahrung der Person == | == Einheits- und Dualismuserfahrung der Person == | ||
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==== Psyche wirkt auf Körper ==== | ==== Psyche wirkt auf Körper ==== | ||
* Ärger erzeugt psychosomatische Krankheiten. | * Ärger erzeugt psychosomatische Krankheiten. | ||
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+ | ==== Psyche unabhängig vom Körper als Ausleibung? ==== | ||
+ | ... | ||
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+ | == Personale Aspektdualität == | ||
+ | [[Datei:Doppelaspekt.png]] | ||
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+ | Doppelaspekt des Lebewesens bzw. der Person: | ||
+ | {|class="wikitable" | ||
+ | !Leib | ||
+ | !Körper | ||
+ | |- | ||
+ | |integrale Lebensäußerungen | ||
+ | |physiologische Prozesse | ||
+ | |- | ||
+ | |Bewusstes Erleben | ||
+ | |Organismus | ||
+ | |- | ||
+ | |Personalistische, lebensweltliche Einstellung | ||
+ | |Naturalistische, objektivierende Einstellung | ||
+ | |} | ||
+ | Vgl: [F-DG 106] | ||
+ | |||
+ | * Der [[Leib]] und [[Körper]] einer Person stehen in einem [[Verhältnis#Aspektdualität|aspektdualen Verhältnis]]: personale Aspektdualität | ||
+ | * Die beiden Aspekte weisen auf: | ||
+ | ** Korrelationen | ||
+ | ** Isomporphien | ||
+ | ** Strukturähnlichkeiten | ||
+ | |||
+ | Siehe: [[Leib-Körper-Problem]] | ||
+ | |||
+ | [[Datei:Polarität.png]] | ||
+ | |||
+ | === Übersicht === | ||
+ | {|class="wikitable" | ||
+ | ! | ||
+ | ! | ||
+ | !Organismus | ||
+ | !Leib | ||
+ | |- | ||
+ | !Korrelationen | ||
+ | !Eindrücke | ||
+ | |physikalisches Reizereignis | ||
+ | |Wahrnehmungseindruck | ||
+ | |- | ||
+ | !Isomorphie | ||
+ | !Koextensivität | ||
+ | |objektiv-körperliche Räumlichkeit | ||
+ | |subjektive-leibliche Räumlichkeit | ||
+ | |- | ||
+ | !Isomorphie | ||
+ | !Integrierende Synthesis | ||
+ | |neuronale Kopplung | ||
+ | |implizite Kopplung | ||
+ | |- | ||
+ | !Strukturähnlichkeit | ||
+ | !Systemische Einbettung | ||
+ | |Systemisch-ökologischer Einbettung von Organismen in ihre Umwelt | ||
+ | |Systemisch-phänomenologische Einbettung von leiblichen Personen in Situationen | ||
+ | |} | ||
+ | |||
+ | === Korrelationen === | ||
+ | {{c|Die Existenz von Korrelationen, also regelhaften Zusammenhängen etwa von physikalischem Reizereignis und Wahrnehmungseindruck, ist die selbstverständliche Voraussetzung aller psychophysiologischen Forschung und muss hier nicht näher betrachtet werden.|F-DG 224}} | ||
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+ | === Isomorphien === | ||
+ | {{c|Von besonderem Interesse sind aber die grundlegenderen Isomorphien und Übereinstimmungen der beiden Aspekte. Als ein Beispiel haben wir zunächst ihre ''Koextensivität'' hervorgehoben:|F-DG 224}} | ||
+ | |||
+ | ===== Koextensivität ===== | ||
+ | {{c|Subjektiv-leibliche und objektiv-körperliche Räumlichkeit überlagern einander und verweisen so auf die zugrundeliegende Einheit des Lebewesens.|F-DG 224}} | ||
+ | |||
+ | ===== Integrierende Synthesis ===== | ||
+ | {{c|Eine weitere Parallelität besteht aber auch in den Formen der ''integrierenden Synthesis'': So wie sich im Erleben und Handeln durch implizite Koppelungen ganzheitliche Wahrnehmungs- und Bewegungsgestalten bilden, die dann in phänomenaler Transparenz unmittelbar realisiert werden können, so entstehen auf physiologischer Ebene auch Koppelungen zwischen unterschiedlich spezialisierten Neuronenverbänden und Hirnarealen. Damit lässt sich zumindest in groben Zügen das Substrat der ''Inkorporation von Erfahrung'' im Individuum angeben. ... Die Bildung von Vermögen und Erfahrungen lässt sich als implizite Koppelung ebenso wie als neuronale Kopplung beschreiben.|F-DG 224}} | ||
+ | |||
+ | Lernen und Erfahrungen: | ||
+ | * phänomenologisch implizite Kopplung | ||
+ | * physiologisch neuronale Kopplung | ||
+ | |||
+ | === Strukturähnlichkeiten === | ||
+ | Das Lebewesen lässt sich in beiden Aspekten ''nur in der Beziehung zur Umwelt'' vollständig beschreiben, einerseits phänomenologisch, andererseits ökologisch. (Vgl.: F-DG 224) | ||
+ | |||
+ | * Systemisch-phänomenologische Einbettung von leiblichen Personen in Situationen | ||
+ | * Systemisch-ökologischer Einbettung von Organismen in ihre Umwelt | ||
== Person, [[Leib]], [[Körper]] == | == Person, [[Leib]], [[Körper]] == | ||
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=== Person und Leib === | === Person und Leib === | ||
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+ | ==== Leibliche Disposition einer Person ==== | ||
+ | {{c|Relativ spät in der Schwangerschaft steigt ... ''shén'' 神 oder, anders gesagt: ein spezifischer feiner ''yang''-Aspekt des ''qi'', vom Himmel herab und geht in das werdende Leben ein; ''shen'' ist Inbegriff der leiblichen Disposition einer Person, ihrer Vitalität und Individualität. Im zehnten Monat ist ''qi'' dann ausreichend vorhanden, so dass der kleine mensch sich anschickt, den Mutterleib zu verlassen. Wachstum bis zur Geschlechtsreife ist weiteres Anfüllen von ''qi''; Altern bedeutet Verminderung, und Tod ist Zerstreuung von ''qi''.|GL-LoK 69f}} | ||
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+ | ==== Leib als Ausdruck der Person ==== | ||
{{c|Der Leib ist die Ausdrucksgestalt der [[Person]], ihr Zugehen auf die Welt, der [[Ort]] ihrer Konkretion, ihrer Kommunikation. Der Leib ist individuell und sozial zugleich: Er öffnet den Blick auf den Anderen, markiert die Begrenzung des Eigenen, begründet Leidenschaft im mehrfachen Sinn des Wortes.|Schärtl in AdL 70}} | {{c|Der Leib ist die Ausdrucksgestalt der [[Person]], ihr Zugehen auf die Welt, der [[Ort]] ihrer Konkretion, ihrer Kommunikation. Der Leib ist individuell und sozial zugleich: Er öffnet den Blick auf den Anderen, markiert die Begrenzung des Eigenen, begründet Leidenschaft im mehrfachen Sinn des Wortes.|Schärtl in AdL 70}} | ||
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{{c|Personen müssen verleiblicht sein, sie müssen realisiert sein. Aber sie müssen nicht notwendigerweise ''biologisch'' (d.h. in den naturgesetzlichen Kontexten, die wir kennen und die wir aus unserer Möglichkeitsperspektive heraus für bestimmt und unabdingbar erachten) realisiert sein.|Schärtl in AdL 72}} | {{c|Personen müssen verleiblicht sein, sie müssen realisiert sein. Aber sie müssen nicht notwendigerweise ''biologisch'' (d.h. in den naturgesetzlichen Kontexten, die wir kennen und die wir aus unserer Möglichkeitsperspektive heraus für bestimmt und unabdingbar erachten) realisiert sein.|Schärtl in AdL 72}} | ||
+ | |||
+ | Siehe: | ||
+ | * [[Inkarnation]] | ||
+ | * [[Leib#Leib als Ausdruck der Person|Leib als Ausdruck der Person]] | ||
+ | * [[Relation#Symbolrelation|Symbolrelation]] | ||
+ | |||
+ | ==== Person und Leib identisch ==== | ||
+ | {{c|Der Mensch "ist" irgendwie sein Leib. So entspricht es auch unmittelbar dem naiven Bewusstseins, das zwischen Person und Leib nicht unterscheidet. ... Insofern ergibt sich ein Verhältnis, das man gradezu als das einer Identifikation mit seinem Leib bezeichnen könnte, wenn es vielleicht auch nur eine partielle Identifikation ist, die auf einer höheren Ebene zugleich ein gewisses Maß von wenigstens gedanklicher Distanzierung zu dem, was einem am Leibe widerfährt, zulässt.|OFB-MuR 290}} | ||
=== Person und Körper === | === Person und Körper === | ||
+ | {{c|Personen werden durch ihre biologischen, physiologisch beschreibbaren Körper realisiert. Aber Personen sind nicht mir diesem Körper identisch. Personen sind notwendigerweise verleiblicht, weil | ||
+ | * ''Passibilität'' | ||
+ | * ''Alterität'' und ''Exteritorität'' | ||
+ | * ''symbolische Expression'' | ||
+ | essentiell zum Personsein ... gehören. Aber es besteht keine logische und begriffliche Notwendigkeit, die besagt, dass diese Realisation nicht auch anders erfolgen könnte. Und genau dies öffnet die Tür für das alternative, transformationstheoretisch grundierte [[Auferstehung]]smodell: Personen müssen verleiblicht sein, sie müssen realisiert sein. Aber sie müssen nicht notwendig ''biologisch'' (d.h. in den naturgesetzlichen Kontexten, die wir kennen und die wir aus unserer Möglichkeitsperspektive heraus für bestimmend und unabdingbar erachten) realisiert sein.|Schärtl in AdL 71f}} | ||
+ | |||
{{c|Was sich festhalten lässt, ist die ontologische Tatsache, dass Personen nicht mit ihren [[Körper]]n identisch sind, weil hier nicht die [[Relation#Identitätsrelation|Identitätsrelation]], sondern die [[Relation#Realisationsrelation|Realisationsrelation]] zu greifen hat.|Schärtl in AdL 72}} | {{c|Was sich festhalten lässt, ist die ontologische Tatsache, dass Personen nicht mit ihren [[Körper]]n identisch sind, weil hier nicht die [[Relation#Identitätsrelation|Identitätsrelation]], sondern die [[Relation#Realisationsrelation|Realisationsrelation]] zu greifen hat.|Schärtl in AdL 72}} | ||
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=== Leib und Körper === | === Leib und Körper === | ||
− | Siehe auch: [[Leib]], [[Körper]] | + | Siehe auch: [[Leib]], [[Körper]], [[Leib#Körper und Leib|Körper und Leib]], [[Leib-Körper-Problem]] |
− | {| | + | {| class="wikitable" |
!Körper | !Körper | ||
!Leib | !Leib | ||
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{{c|Leib ''ist nicht'' Körper. Denn Körper sind physische Gebilde, die nur Außenrelation haben und keine eigentliche Innenwelt besitzen.|Schärtl in AdL 71}} | {{c|Leib ''ist nicht'' Körper. Denn Körper sind physische Gebilde, die nur Außenrelation haben und keine eigentliche Innenwelt besitzen.|Schärtl in AdL 71}} | ||
− | == | + | == Personaler Raum == |
− | Eine Person | + | [[Datei:Person.png]] |
− | Es handelt sich stets um Modelle der [[persönliche Situation|persönlichen Situation]]. | + | |
+ | Siehe: [[Leib#Leib, Körper, Psyche|Leib, Körper, Psyche]] | ||
+ | |||
+ | Eine Person hat ihren eigenen [[Grenze|abgegrenzten]] personalen Raum mit bestimmten personalen Anteilen. | ||
+ | Es handelt sich stets um Anteile und Modelle der [[persönliche Situation|persönlichen Situation]]. Andere Bezeichnungen sind: | ||
+ | * Teilpersönlichkeiten (bei Assagiolis tiefenpsychologisch Psychosynthese) | ||
+ | * Ego-States (Ego-State-Theorien) | ||
+ | |||
+ | Unterscheidung zwischen leiblicher und personaler Raum: | ||
+ | * leiblicher Eigenraum: Kraft zum Spüren des Eigenraums und der Bewegung darin | ||
+ | * personaler Raum: Kraft zur Gestaltung des personalen Raumes | ||
+ | |||
+ | {{c|Die Besonderheit des personalen Raumes zeigt sich im Ursprung seiner Genese: Das jeweilige Selbst konstituiert den personalen Raum, der gleichsam sein Territorium bildet, selbst. Der personale Raum ist "der Raum, der ein (im Sinne der Neophänomenologie muss man hier ergänzen: "personal emanzipiertes", A.B.) Individuum überall umgibt und dessen Betreten seitens eines anderen vom anderen als Übergriff empfunden wird." (E.Goffman 1971: 56)|AB-BuB 226}} | ||
+ | |||
+ | {{c|Der persönliche Raum ist ein Anspruchsraum, den jemand absteckt oder aber proklamiert.|AB-BuB 226}} | ||
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+ | {{c|Knüpft man den Personenstatus an die Bedingung der Gestaltung personaler Räume, so ist dies mit drei Vorzügen verbunden: | ||
+ | * Erstens dem Vorzug der empirischen Rekonstruierbarkeit | ||
+ | * zweitens dem Vorzug der relativen Vergleichbarkeit | ||
+ | * und drittens dem Vorzug einer Vorverlegung des Personenstatus, gegenüber der durch die etablierten, auf John Lockes Kriterium Bezug nehmenden Personentheorien.|AB-BuB 228}} | ||
=== Ich und Selbstanteile === | === Ich und Selbstanteile === | ||
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=== Ich und Selbst === | === Ich und Selbst === | ||
+ | * Ich als irdischer Anteil der Getrenntheit. (Horizontale) | ||
* Selbst als spirituelle Anteil der Verbundenheit. (Vertikale) | * Selbst als spirituelle Anteil der Verbundenheit. (Vertikale) | ||
− | |||
(z.B. bei Siegfried Essen) | (z.B. bei Siegfried Essen) | ||
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* Ich und Ego | * Ich und Ego | ||
* Selbst und Über-Ich | * Selbst und Über-Ich | ||
+ | |||
+ | === Personale Grenze === | ||
+ | {{c|unsichere Personengrenzen|TB-AoC 106}} | ||
+ | Siehe: [[Abgrenzung]] | ||
+ | |||
+ | == Gestaltkreis der Person == | ||
+ | {{c|Dadurch entsteht erst eigentlich der Gestaltkreis der Person, die mit ihrer Leitinstanz | ||
+ | * zwischen Denken und Fühlen sowie | ||
+ | * den Ansprüchen des Leibes und der Gemeinschaft steht. | ||
+ | Das bedeutet, dass die Aufmerksamkeit in der jeweiligen Situation entweder stärker au das Denken oder auf das Fühlen bzw. Spüren konzentriert ist, bzw. von diesen absorbiert wird.|GR-LS 250}} | ||
== Sonstiges == | == Sonstiges == |
Aktuelle Version vom 21. Februar 2014, 23:09 Uhr
Überblick
Sichten:
- Objektivierende, medizinische Sicht
- Lebensweltliche Sicht
- Transpersonale Sicht
Zustände:
- Körper und Körperteile, -organe
- Leib und Leibensinseln
- Person und Fassungen (Ego-States)
- Situation und Einzelheiten
Zwischen-Verhältnisse:
- Verhältnis von Leib und Körper: #Leib und Körper
- Verhältnis von Leib und Person: #Person und Leib
- Verhältnis von Person und Körper: #Person und Körper
- Verhältnis von Person und "Selbst"
- Verhältnis von Person und Schicksal
- Verhältnis von Person und Situation
- Verhältnis von Schicksal und Situation
- Verhältnis von Situation und (Fremd-)Körper
- Verhältnis von Körper und (Fremd-)Körper
Person und persönliche Situation
Die Person besteht in der Auseinandersetzung zwischen persönlicher Situation und leiblicher Disposition.
Die personal-präpersonale Zwischenstellung der Person
Personales Leben | persönliche Situation | ||
---|---|---|---|
Übergänge | personale Regression ↓ | Person | ↑ personale Emanzipation |
Präpersonales Leben | primitive Gegenwart |
- Zwischenstellung zwischen unwillkürlich und willkürlich (in der systemischen Hypnotherapie)
Siehe: Übergänge zwischen Personalem und Leiblichem
Person als Bewussthaber
Eine Person ist ein Bewussthaber mit Fähigkeit zur Selbstzuschreibung. Selbstzuschreibung besteht darin, etwas für sich (oder sich für etwas) zu halten. Alle spezifisch personalen Leistungen ergeben sich aus dieser Fähigkeit:
- Verantwortung zu übernehmen
- Rechenschaft von sich zu geben
- sich einen Platz im Umfeld der Mensch, Dinge, Umstände anzuweisen.
(S-KE 29)
Die Person als Bewussthaber mit Fähigkeit zur Selbstzuschreibung ist nur durch primitive Gegenwart möglich.
Mit dem Überschreiten der Schwelle zum Personsein bildet sich eine Späre des Eigenen im Gegensatz zum Fremden, in Gestalt von persönlichen Situationen und persönlicher Eigenwelt.
Perspektivübernahme
Bei der Ausbildung der Perspektivübernahme besteht die zunehmende Gefahr der symbiotischen Perspektivübernahme und damit fehlendem Selbst-Kontakt.
Entwicklung der individuellen Person
Siehe: Personale Emanzipation, Eigenwelt
Ausbildung von gesunden Selbst-Anteilen.
Hauptsätze der Person
Dritter Hauptsatz der Person
Person und Ort
Jede Person ihren eigenen Ort in Form ihrer eigenen Selbstanteile, zu denen sie im eigenen personalen Raum Kontakt aufbauen kann.
Einheits- und Dualismuserfahrung der Person
Einheitserfahrung der Person
Siehe: Graduelles Verhältnis
Dualismuserfahrung der Person
Siehe: Körper und Leib, Körper-Geist-Problem
Körper wirkt auf Psyche
- Alkohol trinken vernebelt die Sinne.
- Drogen erzeugt Entgrenzungserfahrungen.
Psyche wirkt auf Körper
- Ärger erzeugt psychosomatische Krankheiten.
Psyche unabhängig vom Körper als Ausleibung?
...
Personale Aspektdualität
Doppelaspekt des Lebewesens bzw. der Person:
Leib | Körper |
---|---|
integrale Lebensäußerungen | physiologische Prozesse |
Bewusstes Erleben | Organismus |
Personalistische, lebensweltliche Einstellung | Naturalistische, objektivierende Einstellung |
Vgl: [F-DG 106]
- Der Leib und Körper einer Person stehen in einem aspektdualen Verhältnis: personale Aspektdualität
- Die beiden Aspekte weisen auf:
- Korrelationen
- Isomporphien
- Strukturähnlichkeiten
Siehe: Leib-Körper-Problem
Übersicht
Organismus | Leib | ||
---|---|---|---|
Korrelationen | Eindrücke | physikalisches Reizereignis | Wahrnehmungseindruck |
Isomorphie | Koextensivität | objektiv-körperliche Räumlichkeit | subjektive-leibliche Räumlichkeit |
Isomorphie | Integrierende Synthesis | neuronale Kopplung | implizite Kopplung |
Strukturähnlichkeit | Systemische Einbettung | Systemisch-ökologischer Einbettung von Organismen in ihre Umwelt | Systemisch-phänomenologische Einbettung von leiblichen Personen in Situationen |
Korrelationen
Isomorphien
Koextensivität
Integrierende Synthesis
Lernen und Erfahrungen:
- phänomenologisch implizite Kopplung
- physiologisch neuronale Kopplung
Strukturähnlichkeiten
Das Lebewesen lässt sich in beiden Aspekten nur in der Beziehung zur Umwelt vollständig beschreiben, einerseits phänomenologisch, andererseits ökologisch. (Vgl.: F-DG 224)
- Systemisch-phänomenologische Einbettung von leiblichen Personen in Situationen
- Systemisch-ökologischer Einbettung von Organismen in ihre Umwelt
Person, Leib, Körper
Das philosophische Konzept der verleiblichten Person, deren leiblich-lebendige Kontinuität im Tod nicht abreißt, sondern verwandelt wird, zwingt uns drei Ebenen ontologisch voneinander zu unterscheiden:
- eine Ebene, auf der wir von "Personen" sprechen,
- eine andere Ebene, auf der wir von Dingen sprechen (und in diesem Kontext auch von Körpern) sprechen,
- eine Vermittlungsebene, die mit dem Begriff "Leib" angezeigt ist.
Person und Leib
Leibliche Disposition einer Person
Leib als Ausdruck der Person
Siehe:
Person und Leib identisch
Person und Körper
Personen werden durch ihre biologischen, physiologisch beschreibbaren Körper realisiert. Aber Personen sind nicht mir diesem Körper identisch. Personen sind notwendigerweise verleiblicht, weil
- Passibilität
- Alterität und Exteritorität
- symbolische Expression
Leib und Körper
Siehe auch: Leib, Körper, Körper und Leib, Leib-Körper-Problem
Körper | Leib |
---|---|
Außenräume und Vorhandensein | Innenräume und Perspektiven |
bietet sich der äußeren Anschauung dar | entzieht sich der äußeren Anschauung |
sichtbar | spürbar |
Personaler Raum
Siehe: Leib, Körper, Psyche
Eine Person hat ihren eigenen abgegrenzten personalen Raum mit bestimmten personalen Anteilen. Es handelt sich stets um Anteile und Modelle der persönlichen Situation. Andere Bezeichnungen sind:
- Teilpersönlichkeiten (bei Assagiolis tiefenpsychologisch Psychosynthese)
- Ego-States (Ego-State-Theorien)
Unterscheidung zwischen leiblicher und personaler Raum:
- leiblicher Eigenraum: Kraft zum Spüren des Eigenraums und der Bewegung darin
- personaler Raum: Kraft zur Gestaltung des personalen Raumes
Knüpft man den Personenstatus an die Bedingung der Gestaltung personaler Räume, so ist dies mit drei Vorzügen verbunden:
- Erstens dem Vorzug der empirischen Rekonstruierbarkeit
- zweitens dem Vorzug der relativen Vergleichbarkeit
- und drittens dem Vorzug einer Vorverlegung des Personenstatus, gegenüber der durch die etablierten, auf John Lockes Kriterium Bezug nehmenden Personentheorien. (AB-BuB 228)
Ich und Selbstanteile
(z.B. bei Langlotz)
Ich und Selbst
- Ich als irdischer Anteil der Getrenntheit. (Horizontale)
- Selbst als spirituelle Anteil der Verbundenheit. (Vertikale)
(z.B. bei Siegfried Essen)
Siehe: Ich und Selbst
Ich, Selbst, Ego, Über-Ich
- Ich und Ego
- Selbst und Über-Ich
Personale Grenze
Siehe: Abgrenzung
Gestaltkreis der Person
Dadurch entsteht erst eigentlich der Gestaltkreis der Person, die mit ihrer Leitinstanz
- zwischen Denken und Fühlen sowie
- den Ansprüchen des Leibes und der Gemeinschaft steht.