In-Sein

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Die primäre Erfahrung des In-Sein ist die Grundlage des topischen Verhältnisses, und damit der Topologie und der topischen Praxis.

Typen des In-Seins

Welt in mir

Ich in der Welt

topisches Verhältnis

leibliches Dasein

  • im Leib sein: leibliches Dasein

soziales Dasein

  • in (sozialen) Situationen sein: im (sozialen) Quasi-Leib sein
  • Dasein in sozialen Systemen, vor allem in Familie, aber auch in Organisationen: Siehe Aufstellung

Leugnung des topischen In-Seins

Siehe: Haben, Sein, In-Sein

Innen bei Schmitz

Damit zeichnet sich ein phänomenologisch haltbarer Sinn der Rede vom Inneren (in Wendungen wie "Blick nach innen" u.dgl.) ab: Nicht mehr ein Inneres im Sinne der Introjektion ist gemeint, sondern das von einer Umfriedung gestiftete Innere, in dem namentlich den Gefühlen trotz ihrer Abgründigkeit und uferlosen Ergossenheit mehr oder weniger eine Heimstatt angewiesen ist, die sie menschlichem Verfügen eher zugänglich macht. Solches Verfügen über Atmosphärisches bezeichne ich, sofern ihm durch eine Umfriedung ein Spielraum gewährt wird, als Wohnen im allgemeinsten Sinn. (S-III4 213)

In-Sein bei Cassirer

Perspektiven und Gesichtspunkte sind vielmehr als unser In-Sein im Welt-Individuum zu begreifen, und die Wahrnehmung nicht als Konstitution des wahren Gegenstandes, sondern als unser Sein-unter-den-Dingen. In Gestalt der Sinnesfelder und der Welt als des Feldes aller Felder entdeckt das Bewusstsein in sich selbst die Undurchdringlichkeit einer orginären Vergangenheit. Aufgrund der Erfahrung des In-seins meines Bewusstseins in seinem Leib und in seiner Welt aber bietet die Wahrnehmung des Anderen wie auch die Mehrheit der Bewusstsein keine Schwierigkeiten mehr. (MP-PdW 402)

Auch: Feld bei Cassirer

In-Raum-Sein bei Bollnow

Der Mensch befindet sich nicht im Raum, wie ein Gegenstand sich etwa in einer Schachtel befindet, und er verhält sich auch nicht so zum Raum, als ob zunächst etwas wie ein raumloses Subjekt vorhanden wäre, das sich dann hinterher auch zu einem Raum verhielte, sondern das Leben besteht ursprünglich in diesem Verhältnis zum Raum und kann davon nicht einmal in Gedanken abgelöst werden. (OFB-MuR 23)

Sloterdijks Bezug zu Heideggers In-Sein

Seine [ Heideggers ] Formel vom In-der-Welt-Sein enthält dieses eher rätselhafte "in", diese scheinbar evidenteste aller räumlichen Präpositionen, die zugleich die dunkelste ist. Wir sind "in der Welt": Was heisst das eigentlich? Wo sind wir wenn wir in der Welt sind? Was hat es mit diesem In- oder Innen-Sein auf sich? In-Sein wird üblicherweise abgeleitet von der Erfahrung gewöhnlicher Behälterbeziehungen. Wir sind in einem Zimmer, dieses Zimmer ist in einer Stadt, die Stadt ist in einem Land, das Land ist auf der Erde, die Erde ist im Weltraum. Das ergibt Babuschka-Physik, orientiert am Enthaltensein von Etwas in Etwas, vom kleinsten "In"halt bis zum Behälter aller Behälter, dem All. Heidegger hat mit dieser Gewohnheit, das In-Sein alltagsphysikalisch auszulegen, gebrochen und gezeigt, dass das menschliche In-etwas-Sein gar keine Behälteranalogien zulässt, sondern im Gegenteil ein Hinausstehen, eine ekstatische Positionalität oder ein Hinausgehaltensein bedeutet. (Sloterdijk in SH-DSudT 175)

Nach dem Durchgang durch die siebenfältige Wendung des Sinns von In-Sein in den vorangegangenen Kapiteln dieses Buches hat sich gezeigt, wie der Gegensatz: In-Gott-Sein oder In-der-Natur-Sein zugunsten einer allgemeinen Logik des Seins-in-geteiltem-Raum verschwindet. (Sloterdijk in PS-B 597)

Hierin liegt auch der primäre Grund dafür, weshalb Sloterdijk an einer zentralen Stelle der Sphären-Trilogie auf Heideggers Begriff des "In-Seins" rekurriert. Dieser Begriff ist für ihn vorrangig gegenüber dem bekannteren Existenzial des In-der-Welt-Seins aus Heideggers Sein und Zeit. Sloterdijk spricht sogar von "Inheit". (Oliveira in VDU 87)

Das "In-Sein" ist ein übergreifendes Muster, das alles "umschließt" und "ausschließt". Sloterdijks Grundintuition, die eine eindeutige subjektivitätstheoretische Drehung an Heideggers Weltbegriff vornimmt, kann nicht hoch genug angesehen werden. (Oliveira in VDU 87)

In-Sein der Personen

Es gibt keinen Gottesgesichtspunkt, den wir kennen oder uns mit Nutzen vorstellen könnten, sondern nur die verschiedenen Gesichtspunkte tatsächlicher Personen, die verschiedene Interessen und Zwecke erkennen lassen, denen ihre Beschreibungen und Theorien dienlich sind. (Putnam 1990, 76. Zit.n. FV-OW 345)

Doch rechnet der internal realism nach Putnam damit, dass alles, was wir über die Wirklichkeit erfahren können, immer auch durch die Begriffe und Methoden geprägt ist, mit denen wir die Wirklichkeit untersuchen. Objekte, die wir untersuchen, werden ebenso gemacht, wie wir sie finden, sie sind ebenso Erzeugtes wie auch Entdecktes. (FV-OW 435)

Siehe: