Feldontologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Oktober 2014, 07:13 Uhr
Die Feldontologie (synonym: Situationsontologie) bildet neben der Ding- und Prozessontologie, den dritten Pol im philosophischen Dreieck.
Als philosophische Topologie versucht die Feldontologie die Begriffe wie Feld, Situation in Richtung einer Ontologie zusammen zu denken, die auch indiskrete Objekte behandelt: Wolken, Atmosphäre, Dunst etc.
Gegen die Prozessontologie besteht die Welt nicht nur aus Ereignissen. Aber Ereignisse spielen in der Feldphilosophie eine große Rolle als Aktualisierungen.
Gegen die Dingontologie wird hervorgehoben, dass es neben dem dimensionalen Raum noch der topische Raum gibt, in dem Situationen oder Felder als Halbdinge aktualisiert werden.
Dimensionales und Phänomenales Feld
Dimensionales Feld | Phänomenales Feld |
---|---|
Naturwissenschaft | Phänomenologie |
dimensionalen Raum | topischer Raum |
Dimensionales Feld
Naturwissenschaftliche Kritik am Festkörperglauben:
Quantenfeldtheorie
Neben der Tropenontologie und dem Strukturenrealismus wird in der Quantenfeldtheorie auch feldontologische Position vertreten.
Siehe:
Phänomenales Feld
- z.B. die Atmosphäre, Situation, Chaotische Mannigfaltigkeit
- Siehe: Phänomenales Feld
Feldontologie als Situationsontologie
Die Feldontologie kann als Situationsontologie im Sinne von Hermann Schmitz verstanden werden. Kennzeichnend dafür sind folgende Eigenschaften:
- keine Subjekte
- keine Objekte
- kein naturwissenschaftliches insbesondere physikalisches Feld
- keinen objektiven Ereignisse
- subjektive Ereignisse als subjektive Tatsachen? Als topische Tatsache?
- Situation als Feld
- Situation als Bedeutsamkeit
Die phänomenologische Auswertung des Situationsbegriffs erzwingt eine grundlegende Revision der Ontologie und Erkenntnistheorie. Situationen sind das Gegenteil von Konstellationen. Das traditionelle philosophische und das naturwissenschaftliche Denken orientiert sich an Konstellationen, in denen von vorn herein
- einzelne Dinge, Substanzen
- oder (seit Hume und Mach) Ereignisse,
Siehe: Dingontologie, Ereignisontologie
Situationsontologie in der Kognitionswissenschaft
Wir schlagen vor, die Dingontologie des etablierten Paradigmas durch eine holistische Sicht auf den Gegenstandsbereich der Wahrnehmungstheorie zu ersetzen. Wie oben bereits diskutiert, kann gegen den vorherrschenden Atomismus argumentiert werden, dass die Wahrnehmung sich nie auf isolierte Objekte richtet, sondern immer in Bedeutungskontexten bzw. Verweisungszusammenhängen stattfindet, die bereits durch vorheriges Handeln strukturiert sind. Unter Bezug auf die phänomenologische Tradition lässt sich dieser Sachverhalt mit dem Begriff der 'Situation' bzw. der 'Situiertheit' des kogntiven Systems terminologisch fassen. Dieser Begriff soll hier zweierlei betonen.
- Zum einen zielt er auf die ganzheitliche Struktur des Weltausschnitts, in den das kognitive System eingebettet ist; die Objekte auf die die Wahrnehmung sich bezieht, befinden sich immer in einem lokalen Dingzusammenhang und 'verweisen' in einem bestimmten Gebrauchskontext - 'aufeinander'.
- Damit wird zugleich aber auch betont, dass dieser Dingzusammenhang immer in seiner Erschlossenheit für das kognitive System begriffen werden muss. Das wahrnehmende Subjekt steht der Situation nicht gegenüber, sondern ist selbst 'situiert', das heißt integraler Bestandteil der Situation, und aufgrund dieser Verschränkung lässt sich das, was eine Situation ausmacht, überhaupt nur mit Bezug auf Interessen und Bedürfnisse des in ihr agierenden kognitiven Systems definieren.
Feldontologie als Sinnfeldontologie
Feld und Relation
Feld und Raum
Siehe: Raum
Indiskrete Ontologie
Gegen eine diskrete Ontologie, die sich am Festkörper im zentralen Gesichtsfeld orientiert, beschäftigt sich eine indiskrete Ontologie ebenso gleichwertig mit unscharfen Raumerfahrungen wie z.B. Stimmung, Atmosphäre, etc.
Aktualisierungen des Feldes
Aktualisiert, also zu einem tatsächlichen Phänomen wird sie erst mit ihrer Wahrnehmung durch jemanden - in diesem Sinn besteht als ihr esse tatsächlich nur im 'percipii' (Thomas Fuchs in S-WNP 192)
Wenn man davon ausgeht, dass gefühlsträchtige Atmosphären Halbdinge sind, kann man sich den genetischen Zusammenhang auch ganz leicht so zurechtlegen, dass unter dem Einfluss irgend welcher Umstände solche Atmosphären mit inkonstanter Dauer aktualisiert oder reaktualisiert werden. (S-WNP 204)
Lebensvollzug im Feld
Im Unterschied zur Prozessphilosophie, bei der es nur kleinteilige Ereignisse und deren Verkettung gibt, gibt es in der Feldontologie ein nicht gegenständliches Etwas (das Feld), das sich als Leben vollzieht. Der Lebensvollzug des Feldes ist also ein wesentliches Charakteristikum der Feldontologie.
Affektives Betroffensein im Feld
- Affektives Betroffensein im leiblichen Feld (z.B. symbolisch als Herz)
Geschichte
Feldontologie
Siehe:
Situationsontologie
- Satre: Siehe Sartres Topologie
- Merleau-Ponty
- Heidegger: Bewandtnisganzheit
- Dreyfus
Siehe: Geschichte des Situationsbegriffes, Geschichte der Topologie