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− | === Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung === | + | ==== Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung ==== |
{{c|In diesem Fall stehen sich Subjekt und Objekt also nicht als verschiedene Wesen gegenüber, zwischen denen ein intentionaler Akt des [[Wahrnehmung|Wahrnehmens]] vermitteln müsste. Auf der subjektiven Seite befindet sich dann vielmehr der spürbare [[Leib]], auf der objektiven der Schall, und beide Seiten sind dann noch gar nicht so auseinandergekommen, dass es nötig wäre, sie erst wieder zusammenzuführen, damit [[Wahrnehmung]] geschehen kann.|S-Sub: 11}} | {{c|In diesem Fall stehen sich Subjekt und Objekt also nicht als verschiedene Wesen gegenüber, zwischen denen ein intentionaler Akt des [[Wahrnehmung|Wahrnehmens]] vermitteln müsste. Auf der subjektiven Seite befindet sich dann vielmehr der spürbare [[Leib]], auf der objektiven der Schall, und beide Seiten sind dann noch gar nicht so auseinandergekommen, dass es nötig wäre, sie erst wieder zusammenzuführen, damit [[Wahrnehmung]] geschehen kann.|S-Sub: 11}} | ||
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{{c|Die im Bereich konventioneller emotionstheoretischer Überlegungen vorfindbarer Bezugsfelder zwischen erkennendem (oder fühlendem) Subjekt und den Umgebungsbedingungen (Objekten) werden größtenteils dichotomisch gedacht bzw. wird diese Dichotomie völlig unreflektiert vorausgesetzt.|Wimmer in AE-GaA 119}} | {{c|Die im Bereich konventioneller emotionstheoretischer Überlegungen vorfindbarer Bezugsfelder zwischen erkennendem (oder fühlendem) Subjekt und den Umgebungsbedingungen (Objekten) werden größtenteils dichotomisch gedacht bzw. wird diese Dichotomie völlig unreflektiert vorausgesetzt.|Wimmer in AE-GaA 119}} | ||
− | == Duales Verhältnis == | + | === Duales Verhältnis === |
* 1+1 oder 2+1 | * 1+1 oder 2+1 | ||
* Ein duales Verhältnis ist ein Verhältnis mit zwei [[Einzelheit|Einzelnen]] (1+1) und einer vereinzelbaren [[Relation]] (2+1). | * Ein duales Verhältnis ist ein Verhältnis mit zwei [[Einzelheit|Einzelnen]] (1+1) und einer vereinzelbaren [[Relation]] (2+1). | ||
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{{c|Sinn und Zweck der Dualität ist die Liebe.|Siegfried Essen}} | {{c|Sinn und Zweck der Dualität ist die Liebe.|Siegfried Essen}} | ||
− | === Außen - Innen === | + | ==== Außen - Innen ==== |
Auch das Außen-Innen-Verhältnis ist ein typisch duales Verhältnis. Im Unterschied zum In-Verhältnis als topischen Verhältnis. Siehe [[In-Sein]]. | Auch das Außen-Innen-Verhältnis ist ein typisch duales Verhältnis. Im Unterschied zum In-Verhältnis als topischen Verhältnis. Siehe [[In-Sein]]. | ||
{{c|Doch schon die räumliche Metapher des Gegenübers ist fragwürdig ...|FV-OW 202}} | {{c|Doch schon die räumliche Metapher des Gegenübers ist fragwürdig ...|FV-OW 202}} | ||
− | === Subjekt - Objekt: Gedanke - Körper === | + | ==== Subjekt - Objekt: Gedanke - Körper ==== |
{{c|Die Aufteilung zwischen Subjekt auf der einen Seite und Objekt auf der anderen Seite knüpft an eine tief sitzende Intuition an, die unser Verhältnis zur Welt als ein Gegenüber beschreibt. Wir haben Erfahrungen mit den Erscheinungsweisen der Wirklichkeit als Gedanke und Körper und wir wissen um die Unterschiede zwischen den Erscheinungsweisen. Wir leben in einer Kultur, die die Absonderung des Bewusstseins von der zu beobachtenden Welt zu einem Grundpfeiler ihrer Interpretation der Wirklichkeit gemacht hat. ... In unserer Kultur ist nun die Unterscheidung in eine Trennung übergangen. Ihre kategoriale Trennung bei Descartes aber ist eine dramatische Verkürzung in der Beschreibung der Wirklichkeit, die zu Fehlinterpretationen führt und die in der Regel dazu neigt, der Ortlosigkeit des Subjekts Vorschub zu leisten.|FV-OW 192f}} | {{c|Die Aufteilung zwischen Subjekt auf der einen Seite und Objekt auf der anderen Seite knüpft an eine tief sitzende Intuition an, die unser Verhältnis zur Welt als ein Gegenüber beschreibt. Wir haben Erfahrungen mit den Erscheinungsweisen der Wirklichkeit als Gedanke und Körper und wir wissen um die Unterschiede zwischen den Erscheinungsweisen. Wir leben in einer Kultur, die die Absonderung des Bewusstseins von der zu beobachtenden Welt zu einem Grundpfeiler ihrer Interpretation der Wirklichkeit gemacht hat. ... In unserer Kultur ist nun die Unterscheidung in eine Trennung übergangen. Ihre kategoriale Trennung bei Descartes aber ist eine dramatische Verkürzung in der Beschreibung der Wirklichkeit, die zu Fehlinterpretationen führt und die in der Regel dazu neigt, der Ortlosigkeit des Subjekts Vorschub zu leisten.|FV-OW 192f}} | ||
− | == Identitätsverhältnis == | + | == Andere Verhältnisse == |
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+ | === Identitätsverhältnis === | ||
* 1=1, A=B | * 1=1, A=B | ||
* Siehe: [[Identität]], [[Identifizierung]] | * Siehe: [[Identität]], [[Identifizierung]] | ||
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Sloterdijk: {{c|Wenn man die Eins an den Anfang stellt, ist man gezwungen, darüber nachzudenken, wie dieses Eine sich derart selbst teilen konnte, dass es aus sich den Übergang in die Zwei- und Mehrzahl schaffte. Die klassische spekulative Metaphysik ist ein einziges Phantasieren über die Selbstzerreißung und Selbstbegattung des Einen, über seine Ur-Teilung oder Ur-Entzweiung und seine Wege zur Wiedervereinigung - hier liegt die Matrix der sogenannten Großen Erzählungen. Auch was das 19. Jahrhundert philosophisch unter Geschichte versteht, bleibt diesem Schema unterworfen.|SH-DSudT 147}} | Sloterdijk: {{c|Wenn man die Eins an den Anfang stellt, ist man gezwungen, darüber nachzudenken, wie dieses Eine sich derart selbst teilen konnte, dass es aus sich den Übergang in die Zwei- und Mehrzahl schaffte. Die klassische spekulative Metaphysik ist ein einziges Phantasieren über die Selbstzerreißung und Selbstbegattung des Einen, über seine Ur-Teilung oder Ur-Entzweiung und seine Wege zur Wiedervereinigung - hier liegt die Matrix der sogenannten Großen Erzählungen. Auch was das 19. Jahrhundert philosophisch unter Geschichte versteht, bleibt diesem Schema unterworfen.|SH-DSudT 147}} | ||
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* 1 bis n ( = 1 Gattung ) | * 1 bis n ( = 1 Gattung ) | ||
* Gradmesser für z.B. mehr oder weniger Körperlichkeit, mehr oder weniger Gedanke | * Gradmesser für z.B. mehr oder weniger Körperlichkeit, mehr oder weniger Gedanke | ||
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Ausdruck eines Grades ist immer der Ausdruck von demselben, das als Gattung genannt werden sollte. Z.B. Leib als Gattung für das psycho-physische Kontinuum, siehe auch [[Panpsychismus]]. | Ausdruck eines Grades ist immer der Ausdruck von demselben, das als Gattung genannt werden sollte. Z.B. Leib als Gattung für das psycho-physische Kontinuum, siehe auch [[Panpsychismus]]. | ||
− | === subjektiv - objektiv === | + | ==== subjektiv - objektiv ==== |
{{c|Wir nutzen die Begriffe objektiv und subjektiv im Sinne von graduellen Unterschieden. Die substantivierte Form als "Subjekt" oder "Objekt" ist wegen der genannten Doppeldeutigkeiten und Gefahren der Reifizierung außerhalb grammatikalischer Verwendungen besser zu vermeiden.|FV-OW 196}} | {{c|Wir nutzen die Begriffe objektiv und subjektiv im Sinne von graduellen Unterschieden. Die substantivierte Form als "Subjekt" oder "Objekt" ist wegen der genannten Doppeldeutigkeiten und Gefahren der Reifizierung außerhalb grammatikalischer Verwendungen besser zu vermeiden.|FV-OW 196}} | ||
{{c|Deshalb bleibt es möglich, die Adjektive subjektiv und objektiv auf das Schema nicht in einer absoluten, aber in einer komparativen Weise zu verwenden. Die Erscheinungsweisen des Leibes haben nach dem herkömmlichen Gebrauch dieser Begriffe einen mehr subjektiven oder einen mehr objektiven Charakter. Meine Gedanken sind eher subjektiv, mein Fuß eher objektiv.|FV-OW 193}} | {{c|Deshalb bleibt es möglich, die Adjektive subjektiv und objektiv auf das Schema nicht in einer absoluten, aber in einer komparativen Weise zu verwenden. Die Erscheinungsweisen des Leibes haben nach dem herkömmlichen Gebrauch dieser Begriffe einen mehr subjektiven oder einen mehr objektiven Charakter. Meine Gedanken sind eher subjektiv, mein Fuß eher objektiv.|FV-OW 193}} | ||
− | == Anschlussverhältnis == | + | === Anschlussverhältnis === |
* Verkettung von zwei Ereignissen. Siehe [[Prozessontologie]]. | * Verkettung von zwei Ereignissen. Siehe [[Prozessontologie]]. | ||
− | == Realisationsverhältnis == | + | === Realisationsverhältnis === |
* A wird durch B realisiert (nicht exklusiv: A kann daher auch durch C realisiert werden) | * A wird durch B realisiert (nicht exklusiv: A kann daher auch durch C realisiert werden) | ||
* Mittelding zwischen einem Identitätsverhältnis und einem dualen Verhältnis. | * Mittelding zwischen einem Identitätsverhältnis und einem dualen Verhältnis. | ||
* Beispiel: Das Verhältnis von [[Person#Person und Leib|Person und Leib]] ist eine Realisationsrelation. Die [[Person]] wird durch den [[Körper]] leiblich realisiert. | * Beispiel: Das Verhältnis von [[Person#Person und Leib|Person und Leib]] ist eine Realisationsrelation. Die [[Person]] wird durch den [[Körper]] leiblich realisiert. | ||
* Siehe: [[Relation#Realisationsrelation|Realisationsrelation]] | * Siehe: [[Relation#Realisationsrelation|Realisationsrelation]] | ||
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== Diskussion == | == Diskussion == |
Version vom 13. Mai 2011, 21:46 Uhr
Richtungslosigkeit
Siehe: Richtung
Spaltbarkeit
Spaltbares Verhältnis
Gerichtete Beziehung. Duales Verhältnis.
Unspaltbares Verhältnis
Z.B. das Sägen.
Partiell unspaltbares Verhältnis
z.B. Ausleibung.
Absolut unspaltbares Verhältnis
Verwechslung mit der Identität.
Topisches und Duales Verhältnis
Topisches Verhältnis | Duales Verhältnis | |
---|---|---|
Sein | In-Sein (Durchdringungs-Metapher) | An-Sein, Innen-Außen (Trennungs-Metapher) |
Metapher | Durchdringung | Trennung |
Vertikale Verbundenheit | Horizontale Getrenntheit | |
Modell | Feld-Modell | Ding-Modell |
Raum | Durchdringung von Kraft im leiblichen Raum | Flächige Trennung im objektiven Raum |
Elemente | Ton und Korpus (Kraft und Raum) | Ding und Ding (Körper und Körper) |
Zeitigkeit | Schwingung und Korpus gleichzeitig an dergleichen Stelle (Gleichzeitigkeit) | Stoß und Zug von zwei Körpern. Ein Körper an dergleichen Stelle nur in Nachzeitigkeit. |
Topisches Verhältnis
- 1 in ∞ (unendlich = situativ)
- Auch chaotisches Verhältnis genannt. (S-Sub 13)
- Leibliches In-Sein in Situationen
- Unterscheidung von Schwingung und Resonanzkörper
Im topischen Verhältnis (oder auch chaotischen Verhältnis) sind zwei verschiedene Sachen durch ihre Orthaftigkeit miteinander verbunden, ab so chaotisch, dass weder diese Sachen noch diese Beziehung vereinzelbar ist.
Unentschiedenheit bzgl. der Identität oder der Verschiedenheit aufgrund des chaotischen Verhältnisses.
Siehe: In-Sein, Darin-Sein, Feld, Feldontologie, Ort, Topologie, Sphärologie, Mitwelt (statt Innen- und Außenwelt wie beim dualen Verhältnis), Dualismus
Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung
Duales Verhältnis
- 1+1 oder 2+1
- Ein duales Verhältnis ist ein Verhältnis mit zwei Einzelnen (1+1) und einer vereinzelbaren Relation (2+1).
- Kausales Verhältnis und Kausalität
- 1+1: Trennung als (pathogener) Ausschluss oder (heilsame) Unterscheidung.
- 2+1: Verbindung als (pathogene) Vermengung oder (heilsame) Einbeziehung.
- (Ausschluss) -> Unterscheidung - Einbeziehung <- (Vermengung)
Außen - Innen
Auch das Außen-Innen-Verhältnis ist ein typisch duales Verhältnis. Im Unterschied zum In-Verhältnis als topischen Verhältnis. Siehe In-Sein.
Subjekt - Objekt: Gedanke - Körper
Andere Verhältnisse
Identitätsverhältnis
- 1=1, A=B
- Siehe: Identität, Identifizierung
Aristoteles:
Sloterdijk:
Graduelles Verhältnis
- 1 bis n ( = 1 Gattung )
- Gradmesser für z.B. mehr oder weniger Körperlichkeit, mehr oder weniger Gedanke
- Gattungsmäßige Einheit von heterogenen Phänomenen wie Gedanke und Körper: Einheitserfahrung der Person
Ausdruck eines Grades ist immer der Ausdruck von demselben, das als Gattung genannt werden sollte. Z.B. Leib als Gattung für das psycho-physische Kontinuum, siehe auch Panpsychismus.
subjektiv - objektiv
Anschlussverhältnis
- Verkettung von zwei Ereignissen. Siehe Prozessontologie.
Realisationsverhältnis
- A wird durch B realisiert (nicht exklusiv: A kann daher auch durch C realisiert werden)
- Mittelding zwischen einem Identitätsverhältnis und einem dualen Verhältnis.
- Beispiel: Das Verhältnis von Person und Leib ist eine Realisationsrelation. Die Person wird durch den Körper leiblich realisiert.
- Siehe: Realisationsrelation
Diskussion
Erfahrungsgrundlagen:
- Erfahrung: topisches Verhältnis (Leib)
- Erfahrung: duales Verhältnis (Leib und Körper)
- Erfahrung: graduelles Verhältnis (Körper ... Psyche)