Dreieck

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Das Philosophische Koordinatensystem

Siehe auch: Ding - Ereignis - Feld

Status eines philosophischen Koordinatensystems

Ein philosophisches Koordinatensystem versucht eine Landkarte zu sein, durch die sich Vielfalt der philosophischen Positionen auf eine übersichtliche Weise systematisch einordnen lässt. (Reduktion von Komplexität)

Andere Begriffe:

  • Meta- und Megaparadigma (Fetz, in: F-WCP 11)

Übersicht

Philodreieck.png

3 Achsen:

D-E-F Eckpunkte

Die klassische Ontologie gibt die Welt als eine

  • Konstellation von Dingen mit Eigenschaften (Aristoteles, Locke, Leibniz, Kant)
  • oder von Ereignissen (Hume, Mach, Einstein) aus;
  • ich ersetze diese Ontologie der Konstellationen durch eine Ontologie der Situationen. (S in NuN 185)

Ding

Ereignis

Feld

Achsen

D-E-Achse

  1. Ding
  2. Ereignis (=temporalisiertes Ding)
  3. Ereigniskette (+Anschlussrelation)
Vom Ding zum Prozess

In der gekennzeichneten Neigung zum Ausspielen der Zeit gegen den Raum wittere ich die Wirksamkeit der Introjektion der Gefühle, d.h. der Neigung, Gefühle als subjektive Zustände des Einzelnen aufzufassen, im Gegensatz zum antiken Begriff vom Gefühl als abgründiger, packender Macht, die über den Menschen kommt. Die Reservierung eines subjektiven Asyls für die introjizierten Gefühle führt zur Konstruktion einer bloß zeitlichen, nicht auch räumlichen Innenwelt, und diese Konstruktion wird durch jenes Ausspielen der Zeit gegen den Raum gestützt und besiegelt. Bei Bergson und teilweise bei Kant tritt dieser Zusammenhang deutlich hervor. (S-I, 461)

Die Wahrnehmung der gegenseitiger Verbindungen erfolgt im Sinne einer zeitlichen Abfolge, wobei eine abgetrennte Größe die Reaktion einer anderen Größe 'bewirkt'. (EW-SuP 67)

Von der Physik toter Dinger zur Biologie lebendiger Prozesse. Analysieren kann man nur was tot ist, lebende Prozesse kann man abbilden (katalysieren). Von der Physik zu bildgebenden Verfahren der Neurologie.

Siehe: Prozessontologie

D-F-Achse

  1. Substanz
  2. Eigenschaft: Tropenontologie
  3. Relation: Strukturontologie
  4. Kontext/ Feld/ Situation: Situationsontologie, Feldontologie
Substanz Eigenschaft Struktur Situation
Ontologie Dingtontologie Tropenontologie Strukturontologie Feldontologie


Andere Achseneinteilung:

  1. (Einzel-)Ding
  2. Menge (viele Dinge)
  3. Netz (viele Dinge + Relationen)
  4. Netzgestalt (eine Relationsgestalt)
  5. Topische Gestalt (eine Gestalt topischer Relationen)
  6. Feld (eine Situation noch vor der Vereinzelung in Relationen)

E-F-Achse

  1. Ereigniskette
  2. Aktualisierungen von ewas
  3. Von der diskreten Ereigniskette hin zur räumlichen Bewegungsgestalt (vom Reden zum Tanz)
  4. von der Konstruktion zur leiblichen Einbettung (hypno-systemisch)

Revisionäre Ontologien

Gemeinsam ist diesen revisionären Konzeptionen (also Prozess- und Tropenontologie sowie Strukturenrealismus), dass sie Substanzen nicht als fundamental zulassen und stattdessen mit Prozessen, Tropen oder Strukturen Entitäten ganz anderer Art an der Basis ansiedeln. (Kuhlmann in E-PdP 224)

Sachen und Sachverhalte

  • D: Sachen
  • E: Sachen/objektive Sachverhalte
  • F: subjektive Sachverhalte

Sachen.png

Subjekt, kein Subjekt, subjektive Tatsachen

  • D: Subjekt
  • E: kein Subjekt
  • F: subjektive Tatsache

Der Wechsel von D zu E ist verführerisch, da man sich in der Tat so viele Aporien der Subjektphilosophie spart, aber es wird übersehen, dass alle Konstruktionen ohne subjektiv erlebtes affektives Betroffensein Schreibtischkonstruktionen sind.

Es ist daher viel einfacher von D zu F zu wechseln, und das Subjekt nur noch als Selbstgewahrsein von subjektiven Tatsachen zu verstehen, die erst in personaler Emanzipation zur einem subjekthaften Ich als reflexiver Instanz wird.

Subjekt, Superject, Situation

Einzelheit und Vielheit

  • D: Einzelheit (Numerische Mannigfaltigkeit)
  • E: Vielheit (von Ereignissen: Ketten) (Numerische Mannigfaltigkeit oder Gestalt)
  • D-F: Vielheit (von Dingen: Netze) -> Ganzheitliche Mannigfaltigkeit

Haben, Sein, In-Sein

  • D: Haben
  • E: Sein
  • F: In-Sein

Habensein dreieck.png

Haben

Die ursprünglichen Bestimmungen des menschlichen Lebens sind die des Habens und nicht des Seins (..), und erst vom Haben her kann überhaupt gefragt werden, was im menschlichen Bereich das "sein" bedeutet. (OFB-MuR 283)

Sein

Siehe: Sein

In-Sein

Siehe: In-Sein

Ich und Welt

  • D: Ich und Welt
  • E: Welt in mir
  • F: Ich in der Welt

Leib, Körper, Bewusstsein

Leib Dreieck.png


Leib Koerper Bewusstsein.png

Anregung aus: [MP-PdW 402]

Fest, Flüssig, Gasförmig

Aggregatzustaende.png

Konzept, Methode, Situation

Sieh: Therapie

Sein, Wirken

  • D: Sein
  • E: Wirken
  • F: Mitwirken

Vgl: F-WCP 41

Malerei, Musik, Leibliche Erfahrung

Denkstile: dinghaft, seriell, bildhaft

  • dinghaft: Begriffe
  • seriell: verbal (hören, schreiben)
  • bildhaft: nonverbal, bildhaftes Denken mit 32 Bildern pro Sekunde ist subliminal
    • Impliziert die Fähigkeit zur Desorientierung, und der damit verbundenen Chancen und Probleme
    • Notwendigkeit von mentalen Orientierungstechniken: Ausrichtung, Orientierungspunkt
    • bildhafter Denkstil: rechtshemisphärisch und dreidimensionaler Denkstil
    • Die Abfolge der inneren Bilder läuft mit etwa 32 Bildern pro Sekunde und ist damit so schnell, dass sie unterhalb der Wahrnehmungsschwelle bleibt also subliminal ist. Dadurch bemerken die Bilddenker in der Regel nicht ihre innere Bilderflut.
    • Bilddenker haben häufig ein besonderes Gespür für Stimmungen, Befindlichkeiten und Beziehungen zwischen Menschen. Manche sagen, sie könnten "Menschen lesen", verfügten also über Wahrnehmungstalente im zwischenmenschlichen Bereich.
    • Bilddenker haben viel Phantasie und ein großes Vorstellungsvermögen: Sie können innere Bilder dreidimensional sehen und in der Vorstellung um sie herumgehen. Selbsterzeugte geistige Bilder werden als sehr real erlebt - manchmal ähnlich real wie die physische Realität.