Selbst
Ich und Selbst
Jede Person hat ein Selbst in Unterscheidung vom Ich.
Ich | Selbst |
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Aktueller Focus, der Entscheidungen trifft | Ist die Anbindung an das Ganze, Kraftquelle. Zentrale unbewußte seelische Instanz. |
Siegfried Essen hat die Unterscheidung zwischen Ich und Selbst in Systemaufstellungen erstmals eingeführt. [Siegfried Essen, Transpersonale Psychologie und Psychotherapie 1/2004 (S. 66-77) „Den Platz im Ganzen finden. Spiritualität in der Aufstellungsarbeit"]
Siehe: Ich und Selbst
Reflexives, Vorreflexives und transzendentales Selbst
Siehe: Vorreflexives Selbst als Selbstgewahrsein
Affektives und kognitives Selbst
- Affektives Selbst: das Selbst vor jeder Identifizierung (einstelliges Selbst)
- Kognitives Selbst: das sich identifizierende Selbst (zweistelliges Selbst)
Siehe: Selbstbewusstsein
Affektives als einstelliges Selbst
Kognitives als zweistelliges Selbst
Siehe: Selbstzuschreibung
Transpersonaler Selbstanteil
Das Selbst als Verbundenheit in Unterscheidung zum Ich als Getrenntheit. Siehe: Ich und Selbst von Siegfried Essen.
Explizierbare Selbstanteile
Das Selbst ist wesentliches Element der menschlichen Person, dazu gehören:
- Focus (Ich)
- Erwachsenes Selbst
- Kindliches Selbst
- Körper
- Grenze des eigenen personalen Raumes
Diese Elemente lassen sich in Aufstellungen, insbesondere der systemischen Selbstintegration (nach Langlotz) entsprechend mit Stellvertretern aufstellen.
Erwachsenes Selbst
eine eigene Wahrnehmung, Impulse von Neugier, Aggression, Kreativität, Lebendigkeit
Das "Selbst" kann den Prozess der Abgrenzung wie ein Katalysator beschleunigen. Meist ist das „Selbst“ dem Klienten in einer bedingungslosen Liebe zugewandt, dadurch öffnet sich – ohne Absicht – eine spirituelle Dimension. (Langlotz 2008 [1])
"das ist der Teil von mir, der nicht brav, sondern wild, aggressiv, lebendig, kreativ und unbequem ist!" (Langlotz 2008 [2])
Der fehlende Kontakt zum eigenen Selbst ist häufiges Muster der Symbiose.
Kindliches Selbst
Körperliche Leib als Selbstanteil
Siehe: Leib
Grenze des eigenen Raumes
Die Grenze muss verteidigt werden: Grenzritual
Ersatzselbst
Wenn es keinen Kontakt mit den eigenen Selbstanteilen gibt, dann kann die Ursache der Einschluss eines Selbstersatzes sein.
Als therapeutische Intervention bei symbiotischem Einschluss eines Ersatzselbstes bietet sich die Aufstellung, insbesondere die sogenannte Selbstintegration an.
Sich selbst spüren
In der heutigen Zeit können wir uns aufgrund zahlreicher Aufmerksamkeitsfallen oder Virtualisierungen der Erfahrungen immer weniger selbst spüren.
Leiblich/Körperlich
Die Dominanz der Bilderwelt lässt uns unseren eigenen Körper und Leib gar nicht mehr spüren. Ursachen für die Dominanz der Bilderwelt:
- Massenmedien + Werbung
- Digitalisierung der Erlebnisse (Computerspiele, Internet)
Hilfen, um den eigenen Körper und Leib besser spüren zu lernen:
- Focusing: Achtsamkeit für den Leib.
- Systemische Naturtherapie: Achtsamkeit für den Leib in der Natur.
Personales Selbst
Aufgrund von Verlust- oder Gewalterfahrungen oder Überforderungen entstehen viele unerkannte und unbewusste Symbiosen.
Mögliche Hilfen:
Vertikale Information
Sich selbst zu spüren, ist ein Spürbewusstsein des eigenen Leibes, und damit eine vertikale oder topische Information.
Selbstliebe
Was ist Selbstliebe? Es ist eine bestimmte Art und Weise, wie ich mich auf mich beziehe. Man könnte sagen, es ist eine liebevolle Art der Selbst-Bezüglichkeit, eine freie und positive Art, sich selbst zu sehen, zu fühlen, zu beschreiben und über sich selbst zu denken. Dazu gehört nicht nur
- das Gefühl von Liebe, sondern auch
- ein positives Selbstbewusstsein, d.h. von sich selbst begeistert sein,
- Selbstachtung, d.h. Selbstwahrnehmung ohne Scham und Schuld
- unbedingtes Selbstvertrauen
- Selbstmächtigkeit als ein gekonnter Umgang mit sich selbst und
- Selbstverwirklichung als (Lebens-)Kunst. (SE-SaL 33f, siehe auch: Wilhelm Schmid: "Mit sich selbst befreundet sein")
Durch Explikation von innerer, verschmischter, dunkler und angstbesetzter Inhalte öffnen wir unser persönliche Wirklichkeit, bringen sie ans Licht. So kann Vertrautheit entstehen. "Ein erster Schritt in Richtung Selbstannahme und Selbstliebe ist getan." (SE-SaL 47)
Selbstbewusstsein
Selbsterkenntnis
Gnothi seauton (griechisch Γνῶθι σεαυτόν Gnōthi seautón, auch Γνῶθι σαυτόν Gnōthi sautón, „Erkenne dich selbst!“)
- Japanische Entsprechung zu "Erkenne dich selbst": koji-kyûmei: "investigation of self": Siehe Buddhismus
Ignoranz des Selbst
Diverses
Selbstsein ist zuerst Von-selbst-Sein. (F-LuL 289)
Andere Selbstmodelle
Hinduismus
- dem Atman (das Selbst, die ewige, unzerstörbare, innere Gestalt jedes Wesens)
Buddhismus
Ziel der buddhistischen Praxis ist auf dieser Grundlage die „Selbst-Wesens-Schau“ (Kenshō, jap. 見性; Erschauen des eigenen Wesens, Natur erkennen). Die Selbst-Wesens-Schau ist eine geistige Erfahrung in der buddhistischen Tradition des Zen. Der Begriff bezeichnet ein initiales Erweckungserlebnis, bei dem der Erweckte seine eigene wahre oder Buddhanatur erkennt, die es ihm ermöglicht, fortan im täglichen Leben am Verständnis dieser Erkenntnis zu arbeiten. (Wikipedia)
己事究明 (こじきゅうめい) koji-kyûmei: "inquiry into the self", "investigation of self", "The investigation and clarification of the self."
Siehe: Nishida
Ego-State-Theorien
Zu dem Verhältnis von Selbst und Ego-State-Theorie:
C.G. Jung
C. G. Jung verstand das SELBST als einen göttlichen, als einen transzendentalen Aspekt.
Externe Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbst
Siehe: