Sachverhalt: Unterschied zwischen den Versionen
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{{c|Es ist offensichtlich, dass viele [[Bewussthaber]] [[affektives Betroffensein|affektiven Betroffenseins]] fähig sind, ohne eine [[Sprache]] und [[satzförmige Rede]] mächtig zu sein, z.B. [[Tier]]e und [[Säugling]]e.|S-LU 67}} | {{c|Es ist offensichtlich, dass viele [[Bewussthaber]] [[affektives Betroffensein|affektiven Betroffenseins]] fähig sind, ohne eine [[Sprache]] und [[satzförmige Rede]] mächtig zu sein, z.B. [[Tier]]e und [[Säugling]]e.|S-LU 67}} |
Version vom 16. Juli 2012, 13:19 Uhr
Sachverhalte, die meist Programme und/oder Probleme enthalten, sind Gattungen oder Bestimmungen von etwas, das ihr Fall ist. Einzeln müssen sie sein, um eine Menge als den Umfang einer bestimmten, einzelnen Gattung bestimmen zu können.
Sachverhalte können sich durch Explikation einzeln aus Situationen abheben. Sie sind also Abhebungen vom Dasein, die sich ihrerseits von Situationen abheben können. (S-III4, 416f)
Objektive und subjektive Sachverhalte
- objektiver Sachverhalt: "Thomas Latka ist traurig."
- subjektiver Sachverhalt: "Ich bin traurig."
Sachverhalte als Abhebungen vom Hintergrund
Hintergrund als Dasein, Wirklichkeit, Welt, Situation, worin man sich befindet (Topisches Verhältnis)
Sachverhalte und Sprache
Sachverhalte in den Fesseln der Sprache
Auch bei Wittgenstein (und im Husserlkreis) können die Sachverhalte nicht aus dem Schatten der Sprache treten, aufgrund der seltsam naiven von Platon ausgehenden elementaristischen Inventartheorie der sprachliche Rede. (Vgl.: S-NGdE 58)
Sachverhalte als vorsprachliche Gegenstände
Unsprachlichkeit subjektiver Sachverhalte
Keine Isomorphie zwischen Sachverhalt und Satzausspruch
Siehe: Isomorphie, Ähnlichkeit, Isomorphiemodell der Wahrheit
Sachverhalte sind nicht aus Sachen zusammengesetzt
Axiom von Schnelle: Dass die Bedeutung von Sätzen sich irgendwie aus der Bedeutung der Wörter zusammensetzt, die der Satz enthält ..., diese syntagmatische Bestimmung erscheint als nahezu trivial. (Helmut Schnelle, zit. n. S-III4, 384f)
Wittgenstein erhebt die Zusammensetzung von Sachverhalten aus Sachen zu einem grundlegenden Dogma seiner frühen, im Tractatus logico-philosophicus niedergelegten Lehre. (S-III4, 385)
Argumente gegen die These, dass Sachverhalte aus einzelnen Sachen zusammengesetzt sind:
- Möglichkeit, dieselben Sachverhalte durch Sätze ganz verschiedener Struktur zu beschreiben. Z.B. gibt es auch Sprachen mit ganz anderer Struktur, z.B. das Japanische.
- Es kann keinen Gegenstand geben, der aus Teilen, die es nicht gibt, besteht. Sehr wohl gibt es aber Sachverhalte, sogar Tatsachen, für die angemessene Beschreibungen existieren, in denen Gegenstände, die es nicht gibt, z.B. durch Satzsubjekte genannt werden.
- Wenn alle Sachverhalte durch Zusammensetzung von Sachen gebildet wären, müsste jeder Überschuss eines Sachverhaltes über einen anderen dadurch gebildet werden können, dass zu diesem eine ihm fehlende, in jedem vorhandene Sache hinzugefügt würde. Der Überschuss der subjektiven Tatsache über die entsprechende objektive Tatsache kann jedoch nicht durch einer in dieser noch fehlenden Sache aufgeholt werden: keine additive "Ichtönung" erzeugt aus einer objektiven einen subjektive Tatsache.
(S-III4, 386ff)