Konstruktivismus: Unterschied zwischen den Versionen
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== Spannungsfeld zwischen Selbstwiderlegung und Solipsismus == | == Spannungsfeld zwischen Selbstwiderlegung und Solipsismus == |
Version vom 18. Oktober 2014, 04:18 Uhr
Konstruktivismus und Konstruktion
Subjektive Konstruktion als subjektive Tatsache 1. Ordnung
- subjektive Konstruktion ist wichtiger als objektive Wahrheitsansprüche -> Konstruktion als subjektive Tatsache
- subjektive Tatsache erster Ordnung
Konstruktion von Einzelnen
- Konstruktion von Einzelnem, d.h. die Welt besteht aus lauter Einzelnem (Singularismus), das von Lebewesen über die Sinne wahrgenommen werden kann (Physiologismus), zu Konstrukten zusammengefügt werden und mit Bedeutung versehen werden kann, die nach Außen projiziert werden. (Projektionismus)
Konstruktivismus und Geschlossenheit
Erfundene Inputs
Das System hat nie einen direkten, sondern nur einen indirekten Kontakt mit der Außenwelt. Und es geht mit den Inputs der Außenwelt so um, dass man sagen könnte: Das System erfinden sich seine externe Daten.
Geschlossenheit gegenüber anderen Psychen
Der Konstruktivismus suggeriert dass man nicht in den personalen Raum eines anderen Menschen hineingehen kann. Das ist aber möglich und genau Problem bei Symbiosen. D.h. der Konstruktivismus verschleiert atopische Gefühle.
Konstruktivistischer Idealismus
- radikaler Konstruktivismus als subjektiver Idealismus.
- sozialer Konstruktivismus ist als Begriff unzureichend, da nur der konstruktive Aspekt betont wird nicht, der erfahrende Anteil.
Siehe: Konstruktiver Idealismus
Vico-Prinzip
Spannungsfeld zwischen Selbstwiderlegung und Solipsismus
Wie gesehen führt die theorieimmanente Notwendigkeit zur Behauptung der strukturdeterminierten Kognition die konstruktivistische Wahrnehmungsauffassung stets in das Spannungsfeld zwischen
- argumentativer Selbstwiderlegung
- und der Bedeutungslosigkeit eines solipsistischen Standpunktes.
(Konstruktivistische Pädagogik – eine viable Konstruktion? Von Reinhard Keßler, S. 126)
Formen des Konstruktivismus
Radikaler Konstruktivismus
- Alles ist radikal Einzeln. (Singularismus)
- Alles ist radikal von jedem Einzelnen konstruiert.
- Die Welt in mir. (Introjektionismus)
- Es gibt lauter einzelne Welten.
- Die Welt da draußen, wird mit Projektionen überdeckt. (Projektionismus)
Gegenargument: Evidenz im Augenblick, z.B. "der leichtsinnige Läufer, der sich mit gebrochenem Bein eingestehen muss, dass ihm eben doch etwas passieren kann." (S-GedW 139)
Ausprägung des Idealismus: Konstruktiver Idealismus.
Leibphänomenologie als radikaler Konstruktivismus
- Radikalismus der je eigenen Wirklichkeit auch in der je eigenen Leiblichkeit gegeben:
Sozialer Konstruktivismus
Die Konstruktionen sind nicht allzu individuell, sondern richten sich nach gemeinschaftlichen, zuständlichen Situationen, in denen man lebt und aus denen heraus in spezifischer Weise expliziert wird.
Erkennt der soziale Konstruktivismus auch subjektive Tatsachen zweiter Ordnung an?
Konsequenter Konstruktivismus
- Die Welt wird konstruiert und besteht aus gegenseitiger Interdependenz.
- Ausnahme von der generellen Interdependenz: Die Erkenntnis der Interdependenz ist unabhängig feststellbar.
Vertreter: Matthias Varga von Kibéd
Konstruktivismus als wissenschaftlicher Realismus und lebensweltlicher Antirealismus
Wenn man den Konstruktivismus ernst nimmt, dann verfährt man antirealistisch gegenüber der Welt, aber gleichzeitig realistisch gegenüber der Wissenschaft, der Forschergruppe und ihren Traditionen. (Vgl: Theoretische Philosophie, HfPh, 27)
Konstruktivismus | Phänomenologie |
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Antirealismus gegenüber der Welt | Vertrautheit der phänomenalen Welt |
Realismus gegenüber der Wissenschaft | Szientismus-Kritik |
Antirealismus gegenüber der Welt
Realismus gegenüber der Wissenschaft
Konstruktivismus und Projektionismus
Siehe: Projektionismus
Konstruktivismus und Explikationismus
Siehe: Explikationismus und Konstruktivismus
Konstruktivismus und Phänomenologie
Siehe: Phänomenologie und Konstruktivismus
Varianten des Konstruktivismus
Naturwissenschaftlicher Konstruktivismus
- Begründung mit neurobiologischen Erkenntnissen, insbesondere von Maturana und Varela.
- keine korrespondenztheoretische Bezugnahme auf die Ergebnisse der Gehirnforschung
- Methodologisches Prinzip ist nicht (realistische) Korrespondenz, sondern interne Kohärenz
Siehe: #Realismus gegenüber der Wissenschaft
Phänomenologischer Konstruktivismus
Der sozialwissenschaftliche Konstruktivismus stellt sich bewusst in die Tradition der Phänomenologie. (Vgl.: OK-F 205)