Bedeutung
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Bedeutungen sind
- Sachverhalte (dass etwas ist)
- Programme (dass etwas sein soll oder sein möge),
- oder Probleme (ob etwas ist). (Mit dem "ist" ist auch ein Nichtsein, das Sosein und das Nichtsosein gemeint.)
Sachverhalte, Programme und Probleme sind Bedeutungen, die mit einander (wobei aber Programme und Probleme entfallen können) eine Bedeutsamkeit ausmachen. Ich verstehe das Wort so, dass etwas bedeutend ist, wenn es etwas zu sagen hat oder zu verstehen gibt; ...Es kommt also nicht darauf an, ob etwas für etwas, für einen Zweck oder ein Ergebnis, bedeutend oder bedeutsam ist. (S-BE 104)
Siehe: Relationale und absolute Bedeutsamkeit
Wegen der Verquickung von Sachverhalten mit Programmen und Problemen in chaotischer Mannigfaltigkeit benötige ich einen zusammenfassenden Ausdruck und spreche von Bedeutungen; ... (S-LU 37)
Subjektive und objektive Bedeutung
Die subjektive Bedeutung (Sachverhalt, Programm, Problem) ist immer reicher als die aus ihr abgezogene objektive (neutrale), trotz gleichen Inhalts, ... (S-DRdN 142f)
Siehe: Subjektive Tatsache
Ganzheitliche und einzelne Bedeutung
Ganzheitliche Bedeutsamkeit der Situationen
Chaotisch-mannigfaltige Massen von Bedeutungen werden handhabbar durch Ganzheit und sind dann die Grundlagen menschlicher Orientierung, d.h. des Sichzurechtfindens in der Welt. (S-LU 38)
Es gibt keine Situation ohne unmittelbare Bedeutung; deshalb ist sie objektiv, der Sinn subjektiv. (MU-DLGG 66)
Bedeutung macht man auch nicht, Bedeutung hat etwas. Bedeutung ist nicht etwas Hinzukommendes. Sie teilt sich uns mit, sie begegnet uns, sie ist nichts in die Dinge Hineingelegtes. Mithin ist Bedeutung etwas Objektives, weil man über die Bedeutung von etwas im Namen von jedermann etwas sagen kann, aber nicht vom subjektiven Sinn (eines Handelns). ... Die subjektiven Tatsachen des affektiven Betroffenseins von etwas (Gefühlen, Atmosphären), die leibliche Regungen machen keinen Sinn, aber sie haben eine (beziehungsweise mehrere) Bedeutung(en). (MU-DLGG 65)
Damit Etwas etwas bedeutet, dafür braucht es kein Subjekt, dem es etwas bedeutet. Sie Sachverhalte bedeuten an sich etwas. Sie sind, was sie sind. Bedeutung muss nicht - im Gegensatz zu Sinn - semantisch ausgelegt werden, weil sie primär ist. Wir verstehen Bedeutung von etwas mantisch unmittelbar, wir leben in einer Welt voller Bedeutungen. (MU-DLGG 66)
Siehe: Präsenz, Wahrnehmung
Einzelne Bedeutungen durch Explikation
Einzelne Bedeutungen sind nur möglich, indem sie durch satzförmige Rede aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen entbunden werden.
Einzelne Bedeutungen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen explizierend abgewonnen werden oder durch Kombination aus so abgewonnenen Bedeutungen hervorgehen. (S-BW 86)
Der Weg zur Bedeutung: Aktiv oder Passiv
Passiv | Aktiv |
---|---|
Ganzheitliche Bedeutungserfahrung als affektives Betroffensein in bedeutsamen Situationen | Nachträgliche Bedeutungsgebung als Explikation einzelner Bedeutungen |
Bedeutung ohne Bezeichnung
Sinn und Bedeutung (auch die von Satzaussprüchen) sind unabhängig davon, ob etwas bezeichnet wird, und daher ebenso auf Synkateogrematika wie auf Namen anwendbar. (S-NGdE 234f)
Diverses
Im Ausdruck sind Bedeutung und Bedeutetes noch nicht getrennt.
Eine Regel hat keine Bedeutung (...), sondern ist eine Bedeutung, die intuitiv erfasst wird; ... (S-Weg 584)
Bedeutungen sind, im Gegensatz zu einer seit dem 17. Jahrhundert obwaltenden Theorie, nicht im Kopf. (Putnam 1990, 37. Vgl. FV-OW 342)