Mantik

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Mantik als frühe Form der Hermeneutik

Die Mantik hat es mit der Auslegung von Zeichen zu tun, sofern sie auf die Zukunft und auf das Schicksal verweisen. Sie lässt sich somit als eine frühe Form der Hermeneutik verstehen. Es ist dieser hermeneutische Kern, durch den die Mantik sich von der Magie und vom Mythos absetzt und der zugleich einen Anschluss an theologische und philosophische Diskurse oder an praktische Disziplinen - wie die Medizin - erlaubt. (PH-DPJ 95)

Mantik und Semantik

Die Bedeutungsart, um die es hier geht, ist nicht semantischer, sondern subsemantischer Natur. Ich werde sie daher 'mantisch' nennen. Entsprechend ist dann die für Bedeutungen auf dem Boden der indiskreten Ontologie zuständigen Disziplin nicht die Semantik, sondern eben eine wahrnehmungstheoretisch gefasste Mantik, die hier die Funktion einer Erweiterung der Semantik in die Deutungsnatur des Menschen übernimmt. (WH-MuM 126)

Der Unterschied zwischen beiden ist darin gegeben, dass die Semantik den Bedeutungen von Wörtern und Sätzen nachgeht und letztlich an der Klärung von Verwendungsregeln und Wahrheitsbedingungen orientiert ist; währen die Mantik den Bedeutungen von Dingen und Sachverhalten nachspürt und letztlich an der Gewinnung von Handlungshinweisen unter situativen Lebensbedingungen orientiert ist. (WH.MhM 126)