Relation: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. August 2011, 20:48 Uhr
Synonym mit Beziehung.
Beziehung und Verhältnis
Zweistellige Beziehung ist grundlegend
Relation als Spezialform der Richtung
Eine Relation (oder auch Beziehung) ist als duales Verhältnis schon eine Spezialform der Richtung, nämlich eine Richtung, deren Start und Ziel feststeht.
Eine Relation oder synonym Beziehung ist eine mindestens zweistellige Entität:
- Startpunkt
- Zielpunkt
Zusätzlich kann die Qualität der Relation als dritte Größe hinzugenommen werden, die sich selbst wieder in verschiedene Größen aufteilen kann, wie z.B.:
- Stärke
- Verankerungstiefe mit Start und Ende
- Startdiffusion: Wie stark die Relation am Startpunkt gebündelt oder verstreut ist
- Zieldiffusion: Wie stark die Relation am Endpunkt gebündelt oder verstreut ist
Relationen in Systemmodellen
- operative Systemmodelle (Prozessphilosophie)
- Eine Relation wird als Anschluss-Relationen verstanden (Kettenmodell)
- retive Sytemmodelle (Netzwerk, Netzmodell)
- polyzentrische Relationen sind die direkte Verbindungen zwischen zwei Punkten
- topozentrische Relationen sind die Verbindungen über den Raum, indem zwei Geraden durch Punkte gezogen werden, die sich an einem dritten Punkt im Raum treffen
Siehe: Systemtheorie
Ontologische Abwertung der Relation
Aristoteles
Aristoteles hat im letzten Buch der Metaphysik mit seiner dreistufigen Substanzontologie (Substanzen mit inneren Eigenschaften und äußeren Relationen zu einander) der Degradation der Relation mächtig Vorschub geleistet, gefördert durch den fast noch mächtigeren Einfluß der pseudoaristotelischen Kategorienschrift. (Vgl: S-WNP 341) (Quellen zu Aristoteles: 1088a 23. 29 f., 1089b 23 f., vgl. Nikomachische Ethik 1096a 21f.)
Luhmann
Allgemein
Kausale Aufwertung der Relation
Siehe: Kausalität
Ontologische Aufwertung der Relation
Peter Sloterdijk
Relationstypen
Polyzentrische und topische Relationen
Polyzentrisch | Topozentrisch | – | Direkt | Indirekt | – | Explizit | Implizit
} Polyzentrische RelationEine polyzentrische Relation ist eine Relation, die zwischen zwei oder mehreren Elementen auf direkte, explizite Weise erfolgt. Topische RelationEine topische Relation ist eine Relation, die zwischen zwei oder mehreren Elemente auf indirekte, implizite Weise erfolgt. Unterscheidung als RelationEine Unterscheidung ist duales Verhältnis. Grenzenlose Beziehung
Solche Beziehungen gleichen in meiner theoretischen Vorstellung zwei (oder mehr) übereinander liegenden Kreisen, die sich mehr oder weniger überdecken. Im Prinzip stellen die beiden Kreise zwei Personen dar, deren Grenzen sich nicht von außen berühren, sondern sich gegenseitig überschneiden. Das Bild macht klar, dass an den Stellen der "Überschneidung" nicht klar ist, welche Teile zu welchem Beziehungspartner gehören. Die Grenzen zwischen ihnen sind sind unklar, sie gehen nicht miteinander um wie zwei psychische Wesen, sondern behandeln sich gegenseitig so, als wären sie Teile voneinander. (TB-LiB 16)
Zwei Ängste sind für diese "grenzenlose" Beziehungsstruktur charakteristisch. Es sind die beiden sozialen Grundängste, von denen wir alle bestimmt werden, soweit wir uns in unseren Beziehungen nicht sicher und geborgen fühlen und können:
Siehe: Symbiose, Unscharfe Grenze, Unterabgrenzung Ding- und Sinnverknüpfungen (Cassirer)Zwei Arten von Verknüpfungen (Cassirer PhsF 3, 108):
Dingverknüpfungenz.B. ursächliche Verknüpfungen. Symbolische Relation (Verschränkung)Nicht jeder empirische "Nexus" lässt sich, mittelbar oder unmittelbar, in einen Kausal-Nexus auflösen. (C-PhdsF III, 115) Der Mittelpunkt jeder symbolischen Relation ist das reine Ausdrucksphänomen, wo Seelisches auf Leibliches, Leibliches auf Seelisches bezogen erscheint. (Vgl: C-PhdsF3, 121) [U]nd eben gegen diese Form des Durch-Einander-Bestimmtseins setzt sich die eigentümliche Weise des In-Einander, des wechselseitigen Verwoben-Seins und Verschränkt-Seins, wie sie die Beziehung von Leib und Seele aufweist, immer aufs neue zur Wehr. (C-PhdsF3, 116) Verhältnis von Seele und LeibDas Verhältnis von Seele und Leib stellt das erste Vorbild und Musterbild für eine rein symbolische Relation dar, die sich weder in eine Dingbeziehung noch in eine Kausalbeziehung umdenken lässt. Hier gibt es ursprünglich weder ein Innen und Außen, noch ein Vorher oder Nachher, ein Wirkendes oder ein Bewirktes; hier waltet eine Verknüpfung, die nicht aus getrennten Elementen erst zusammengefügt zu werden braucht, sondern die primär ein sinnerfülltes Ganze ist, das sich selbst interpretiert, - das sich in eine Doppelheit von Momenten auseinanderlegt, um sich in ihnen "auszulegen". (C-PhdsF3, 117) Letzthin beruhen alle Dingverknüpfungen und alle ursächlichen Verknüpfungen auf Sinn-Verknüpfungen. (Vgl: C-PhdsF3, 177) Verkümmerung zur DingverknüpfungDie Art der "Gemeinschaft", die zwischen Leib und Seele besteht, erscheint jetzt als die eines bloßen "Beisammen" - und dieses Beisammen schließt zugleich prinzipiell ein Auseinander in sich. Die Zweiheit ist aus einer Zweiheit der Momente zu einer Zweiheit von Gebieten geworden: die Wirklichkeit hat sich endgültig in eine "Innenwelt" und eine "Außenwelt" zerlegt. (C-PhdsF3, 120) Identitäts- und Realisationsrelation
Was sich festhalten lässt, ist die ontologische Tatsache, dass Personen nicht mit ihren Körpern identisch sind, weil hier nicht die Identitätsrelation, sondern die Realisationsrelation zu greifen hat. (Schärtl in AdL 72)
Identitätsrelation
Realisationsrelation
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