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{{c|In diesem Fall stehen sich Subjekt und Objekt also nicht als verschiedene Wesen gegenüber, zwischen denen ein intentionaler Akt des [[Wahrnehmung|Wahrnehmens]] vermitteln müsste. Auf der subjektiven Seite befindet sich dann vielmehr der spürbare [[Leib]], auf der objektiven der Schall, und beide Seiten sind dann noch gar nicht so auseinandergekommen, dass es nötig wäre, sie erst wieder zusammenzuführen, damit [[Wahrnehmung]] geschehen kann.|S-Sub: 11}} | {{c|In diesem Fall stehen sich Subjekt und Objekt also nicht als verschiedene Wesen gegenüber, zwischen denen ein intentionaler Akt des [[Wahrnehmung|Wahrnehmens]] vermitteln müsste. Auf der subjektiven Seite befindet sich dann vielmehr der spürbare [[Leib]], auf der objektiven der Schall, und beide Seiten sind dann noch gar nicht so auseinandergekommen, dass es nötig wäre, sie erst wieder zusammenzuführen, damit [[Wahrnehmung]] geschehen kann.|S-Sub: 11}} | ||
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{{c|Sloterdijks ''Sphären'', soviel lässt sich ohne Übertreibung sagen, ist der bislang bedeutungsvollste Beitrag der Philosophie zum Verständnis einer menschlichen Grunderfahrung, die man bislang sträflich vernachlässigte, obwohl sie doch so elementar ist: dass wir nicht einer Welt gegenüberstehen, wie es das traditionellen Subjekt-Objekt-Denken behauptet, sondern immer schon in etwas enthalten sind. Sloterdijk spricht Sinne, Empfindungen und Verstand an, um sie für die Erkundung des Naheliegenden zu gewinnen. Das Naheliegende? Es ist das, was von der Philosophie häufig übersehen wird: der gelebte und erlebte Raum. Wir leben stets ''in'' Räumen, ''in'' Sphären, ''in'' Atmosphären. Raumerfahrung ist die primäre Existenzerfahrung.|Safranski in VDU 75}} | {{c|Sloterdijks ''Sphären'', soviel lässt sich ohne Übertreibung sagen, ist der bislang bedeutungsvollste Beitrag der Philosophie zum Verständnis einer menschlichen Grunderfahrung, die man bislang sträflich vernachlässigte, obwohl sie doch so elementar ist: dass wir nicht einer Welt gegenüberstehen, wie es das traditionellen Subjekt-Objekt-Denken behauptet, sondern immer schon in etwas enthalten sind. Sloterdijk spricht Sinne, Empfindungen und Verstand an, um sie für die Erkundung des Naheliegenden zu gewinnen. Das Naheliegende? Es ist das, was von der Philosophie häufig übersehen wird: der gelebte und erlebte Raum. Wir leben stets ''in'' Räumen, ''in'' Sphären, ''in'' Atmosphären. Raumerfahrung ist die primäre Existenzerfahrung.|Safranski in VDU 75}} | ||
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+ | {{c|Eine Fundierung in radikaler Innerlichkeit muss also ebenso vermieden werden wie die Fundierung in reiner Äußerlichkeit.|KA in AE-GaA 93}} | ||
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+ | {{c|Die im Bereich konventioneller emotionstheoretischer Überlegungen vorfindbarer Bezugsfelder zwischen erkennendem (oder fühlendem) Subjekt und den Umgebungsbedingungen (Objekten) werden größtenteils dichotomisch gedacht bzw. wird diese Dichotomie völlig unreflektiert vorausgesetzt.|Wimmer in AE-GaA 119}} | ||
== Diskussion == | == Diskussion == |
Version vom 29. März 2011, 12:34 Uhr
Man unterscheidet:
- Identitätsverhältnis
- duales Verhältnis (Relation)
- graduelles Verhältnis
- topisches Verhältnis
Im Identitätsverhältnis sind zwei verschiedene Dinge miteinander identisch, es geht also im wesentlich um eine Identität als Einzelnes.
Im dualen Verhältnis stehen sich zwei verschiedene Dinge als zwei verschiedene Wesen gegenüber.
Im topischen Verhältnis (oder auch chaotischen Verhältnis) sind zwei verschiedene Sachen durch ihre Orthaftigkeit miteinander verbunden, ab so chaotisch, dass weder diese Sachen noch diese Beziehung vereinzelbar ist.
Identitätsverhältnis
- 1=1, A=B
- Siehe: Identität, Identifizierung
Aristoteles:
Sloterdijk:
Duales Verhältnis
- 1+1 oder 2+1
- Ein duales Verhältnis ist ein Verhältnis mit zwei Einzelnen (1+1) und einer vereinzelbaren Relation (2+1).
- Kausales Verhältnis und Kausalität
- Unterscheidung als Trennung.
Außen - Innen
Auch das Außen-Innen-Verhältnis ist ein typisch duales Verhältnis. Im Unterschied zum In-Verhältnis als topischen Verhältnis. Siehe In-Sein.
Subjekt - Objekt : Gedanke - Körper
Graduelles Verhältnis
- 1 bis n ( = 1 Gattung )
- Gradmesser für z.B. mehr oder weniger Körperlichkeit, mehr oder weniger Gedanke
- Gattungsmäßige Einheit von heterogenen Phänomenen wie Gedanke und Körper: Einheitserfahrung der Person
Ausdruck eines Grades ist immer der Ausdruck von demselben, das als Gattung genannt werden sollte. Z.B. Leib als Gattung für das psycho-physische Kontinuum, siehe auch Panpsychismus.
subjektiv - objektiv
Anschlussverhältnis
- Verkettung von zwei Ereignissen. Siehe Prozessontologie.
Realisationsverhältnis
- A wird durch B realisiert (nicht exklusiv: A kann daher auch durch C realisiert werden)
- Mittelding zwischen einem Identitätsverhältnis und einem dualen Verhältnis.
- Beispiel: Das Verhältnis von Person und Leib ist eine Realisationsrelation. Die Person wird durch den Körper leiblich realisiert.
- Siehe: Realisationsrelation
Topisches Verhältnis
- 1 in ∞ (unendlich = situativ)
- Auch chaotisches Verhältnis genannt. (S-Sub 13)
- Unterscheidung von Schwingung und Resonanzkörper
Unentschiedenheit bzgl. der Identität oder der Verschiedenheit aufgrund des chaotischen Verhältnisses.
Siehe: In-Sein, Darin-Sein, Feld, Feldontologie, Ort, Topologie, Sphärologie, Mitwelt (statt Innen- und Außenwelt wie beim dualen Verhältnis)
Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung
Diskussion
Erfahrungsgrundlagen:
- Erfahrung: topisches Verhältnis (Leib)
- Erfahrung: duales Verhältnis (Leib und Körper)
- Erfahrung: graduelles Verhältnis (Körper ... Psyche)