Rede: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Vertikal: Explikative Funktion === | === Vertikal: Explikative Funktion === | ||
− | Abhebung ([[Explikation]]) von [[Sachverhalt]]en aus [[Situation]]en durch [[Satzausspruch|Satzaussprüche]] in der [[satzförmige Rede|satzförmigen Rede]] in einer [[Sprache]]. | + | * Abhebung ([[Explikation]]) von [[Sachverhalt]]en aus [[Situation]]en durch [[Satzausspruch|Satzaussprüche]] in der [[satzförmige Rede|satzförmigen Rede]] in einer [[Sprache]]. |
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+ | {{c|Rede ist demnach in erster Linie Arbeit an [[Situation]]en.|S-LU 145}} | ||
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+ | {{c|Die explikative Redefunktion ist demnach von sich aus keineswegs kommunikativ, bereichert aber die personale Kommunikation unter Menschen ganz ungeheuer durch die Möglichkeit, sich über einzelne Sachverhalte, Programme und Probleme auszutauschen, statt nur in solidarischer oder antagonistischer Weise Situationen anzusprechen.|S-H 88}} | ||
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+ | {{c|Ich verstehe darunter nicht allein die syntaktisch gegliederte Rede, sondern jede Rede mit der explikativen Funktion, aus Situationen mit binnendiffuser Bedeutsamkeit einzelne Bedeutungen (d.h. Sachverhalte, Programme und Probleme) herauszuheben und zu Konstellationen zu vernetzen, statt nur – wie Tiere und Säuglinge – durch Rufe (Alarm-, Lockrufe u. dgl.) und Schreie solche Situationen ganzheitlich heraufzubeschwören, zu modifizieren und zu beantworten.|S-DWdeP 327}} | ||
[[Datei:Situation_Sachverhalte.png]] | [[Datei:Situation_Sachverhalte.png]] | ||
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{{c|Insofern betrifft die [[Sprache#Gebrauchstheorie der Sprache|Gebrauchstheorie]] die [[Sprache]], nicht die Rede, ...|S-DuG 188}} | {{c|Insofern betrifft die [[Sprache#Gebrauchstheorie der Sprache|Gebrauchstheorie]] die [[Sprache]], nicht die Rede, ...|S-DuG 188}} | ||
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+ | == Funktionen der Rede == | ||
+ | {{c|Die beiden angegebenen Redefunktionen, Explikation aus Situationen und Implikation in sie, sind zusammen mit der Verknüpfung der vereinzelten Bedeutungen die grundlegenden, denen sich mannigfache weitere Sprechakte anschließen können.|S-BW 38}} | ||
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+ | === Explikation aus Situationen === | ||
+ | Siehe auch: [[Situation#Explikation durch Rede|Explikation aus '''Situationen''' durch Rede]], [[Explikation#Sprachliche Explikation|Sprachliche '''Explikation''']] | ||
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+ | {{c|Aufrechterhaltung des lebensweltlichen Bezugs der Beschreibung|AB-BuB 65}} | ||
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+ | {{c|Ihre Angemessenheit weist die Beschreibung mithin aus durch die gelungene Aufrechterhaltung des lebensweltlichen Bezugs. Beschreibungen erweisen sich dort als ungenügend, wo sie den Zusammenhang mit der leib- und lebensweltlichen Geschichte auflösen.|AB-BuB 66}} | ||
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+ | ==== Gute und Verfehlte Beschreibungen ==== | ||
+ | Siehe: [[Explikation#Kriterien für gelungene Explikationen|Kriterien für gelungene Explikationen]] | ||
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+ | {{c|Beispiele für solche verfehlten Beschreibungen sind zum einen Sprachspiele, deren Wortwahl die Verbindung zu leib- und lebensweltlichen Geschichten verstellen, oder aber bestimme technikgestützte Diagnoseverfahren gleicher Wirkung.|AB-BuB 66}} | ||
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+ | === Implikation in Situationen === | ||
+ | ... | ||
== Rede und [[Sprache]] == | == Rede und [[Sprache]] == | ||
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Siehe: [[Sprache#Sprache und Rede|Sprache und Rede]] | Siehe: [[Sprache#Sprache und Rede|Sprache und Rede]] | ||
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+ | == Rede und Sprechen == | ||
+ | Siehe: [[Sprechen]] | ||
== Rede und [[Satzausspruch]] == | == Rede und [[Satzausspruch]] == | ||
+ | {{c|... nur Sprüche, nicht Sätze, kommen in der (mündlichen oder schriftlichen) Rede vor. Dieser Umstand wird wird oft, so auch von Kamlah und Lorenzen vernachlässigt.|S-GedW 36}} | ||
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In der Rede kommen keine [[Satz|Sätze]] vor, sondern die davon total verschiedenen [[Satzausspruch|Satzaussprüche]]. (Vgl: S-NGdE 241) | In der Rede kommen keine [[Satz|Sätze]] vor, sondern die davon total verschiedenen [[Satzausspruch|Satzaussprüche]]. (Vgl: S-NGdE 241) | ||
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Siehe: [[Satzausspruch]], [[Satzförmige Rede]], [[Satz]] | Siehe: [[Satzausspruch]], [[Satzförmige Rede]], [[Satz]] | ||
− | == Menschliche und tierische Rede == | + | == Evokative und satzförmige Rede == |
− | {| | + | {{c|Evokativ ist eine Rede, die ganze unzerlegte Situationen mit binnendiffuser Bedeutsamkeit anspricht, indem sie diese heraufbeschwört, modifiziert oder beantwortet, z.B. durch Lock- oder Warnrufe. ... Explikative Rede hebt aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen einzelne Sachverhalte, einzelne Programme, einzelne Probleme heraus und/oder vernetzt sie.|S-LU 144f}} |
+ | |||
+ | == Menschliche und [[Tier|tierische]] Rede == | ||
+ | {| class="wikitable" | ||
! | ! | ||
!tierische Rede | !tierische Rede | ||
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|[[Mitteilung]]en | |[[Mitteilung]]en | ||
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− | !sozial integrierende Rede als Einstimmung in [[Situation]]en | + | !sozial integrierende Rede <br>als Einstimmung in [[Situation]]en durch [[Plakatierung]] |
|Singen, Rufen | |Singen, Rufen | ||
|Singen, Rufen | |Singen, Rufen | ||
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* die [[Mensch|menschliche]] dagegen, außer in [[Ruf]]en, hauptsächlich in [[Satzförmige Rede|Sätzen]], die aus der binnendiffusen [[Bedeutsamkeit]] von [[Situation]]en einzelne [[Bedeutung]]en ([[Sachverhalt]]e, [[Programm]]e, [[Problem]]e) [[Explikation|explizieren]]. (S-WNP 388f) | * die [[Mensch|menschliche]] dagegen, außer in [[Ruf]]en, hauptsächlich in [[Satzförmige Rede|Sätzen]], die aus der binnendiffusen [[Bedeutsamkeit]] von [[Situation]]en einzelne [[Bedeutung]]en ([[Sachverhalt]]e, [[Programm]]e, [[Problem]]e) [[Explikation|explizieren]]. (S-WNP 388f) | ||
+ | === Tierische Rede === | ||
+ | {{c|[[Tier]]ische Rede bearbeitet [[Situation]]en primär durch [[Ruf]]e und Schreie, die Situationen heraufbeschwören, modifizieren oder beantworten, z.B. Lock-, Alarm- und Klagerufe.|S-DRdN 211f}} | ||
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+ | {{c|Der [[Ruf]] ist ein Ansprechen von [[Situation]]en, die dadurch geweckt, modifiziert oder quittiert werden, z.B. als Interjektion, Lock- oder Warnruf.|S-WNP 264}} | ||
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+ | === Menschliche Rede === | ||
{{c|Das spezifisch Menschliche an der Rede ist nur ihre [[Explikation|explikative Funktion]], die sich aus der Beantwortung ganzheitlicher, unexplizierter [[Situation]]en in tierischer Rede durch Zonen des Übergangs abhebt, da es auch beim Menschen Redeweisen gibt, die nichts explizieren.|S-NGdE 237}} | {{c|Das spezifisch Menschliche an der Rede ist nur ihre [[Explikation|explikative Funktion]], die sich aus der Beantwortung ganzheitlicher, unexplizierter [[Situation]]en in tierischer Rede durch Zonen des Übergangs abhebt, da es auch beim Menschen Redeweisen gibt, die nichts explizieren.|S-NGdE 237}} | ||
{{c|Das Spezifische der ''menschlichen'' Rede ist ihre [[Explikation|explikative Funktion]], mit Hilfe von Sätzen, die einer Sprache entnommen werden, aus Situationen einzelne Sachverhalte, einzelne Programme, einzelne Probleme herauszuholen. Erst durch solche Vereinzelung von Bedeutungen gibt es einzelne Sachen; die Ganzheit von Situationen ist als solche nicht schon Einzelheit.|S-WNP 264}} | {{c|Das Spezifische der ''menschlichen'' Rede ist ihre [[Explikation|explikative Funktion]], mit Hilfe von Sätzen, die einer Sprache entnommen werden, aus Situationen einzelne Sachverhalte, einzelne Programme, einzelne Probleme herauszuholen. Erst durch solche Vereinzelung von Bedeutungen gibt es einzelne Sachen; die Ganzheit von Situationen ist als solche nicht schon Einzelheit.|S-WNP 264}} | ||
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Siehe: [[Satzförmige Rede]], [[Satz]] | Siehe: [[Satzförmige Rede]], [[Satz]] | ||
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== Typen explikativer Rede == | == Typen explikativer Rede == | ||
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=== Prosaische Explikation === | === Prosaische Explikation === | ||
− | Die prosaische Explikation tut ihr Werk ohne Schonung der Ganzheit der zu explizierenden Situation. Prototyp ist die Problemlösung. Ein theoretisches Problem ("Wie verhält es sich?") oder ein praktisches ("Was soll ich tun?") ist, mindestens wenn die Lösung Schwierigkeit macht, eine Situation, nämlich eine zunächst undurchsichtige binnendiffuse Fülle von Bedeutungen, ganzheitlich zusammengehalten durch den Problemdruck zur Lösung hin, die durch tastende Explikationsversuche vorbereitet wird und darin besteht, dass am Ende ein Sachverhalt als Tatsache bzw. (bei praktischen Problemen) ein Programm als geltendes ausgezeichnet, der ganze Rest an Bedeutsamkeit des Problems aber diskreditiert und weggeworfen wird. | + | {{c|Die prosaische Explikation tut ihr Werk ohne Schonung der Ganzheit der zu explizierenden Situation. Prototyp ist die Problemlösung. Ein theoretisches Problem ("Wie verhält es sich?") oder ein praktisches ("Was soll ich tun?") ist, mindestens wenn die Lösung Schwierigkeit macht, eine Situation, nämlich eine zunächst undurchsichtige binnendiffuse Fülle von Bedeutungen, ganzheitlich zusammengehalten durch den Problemdruck zur Lösung hin, die durch tastende Explikationsversuche vorbereitet wird und darin besteht, dass am Ende ein Sachverhalt als Tatsache bzw. (bei praktischen Problemen) ein Programm als geltendes ausgezeichnet, der ganze Rest an Bedeutsamkeit des Problems aber diskreditiert und weggeworfen wird.|S-WNP 264}} |
=== Poetische Explikation === | === Poetische Explikation === | ||
− | Im Gegensatz zur Problemlösung schont die poetische Explikation die zu explizierende Situation durch geschickte Sparsamkeit der Rede, die hinter einem dünnen, aber passend und treffend gewebten Schleier beredeter Sachverhalte, Programme und Probleme die ungebrochene Ganzheit der Situation mit der binnendiffusen Fülle ihrer Bedeutsamkeit durchscheinen lässt. (S-WNP | + | {{c|Im Gegensatz zur Problemlösung schont die poetische Explikation die zu explizierende [[Situation]] durch geschickte [[Explikation#Sparsamkeit|Sparsamkeit]] der Rede, die hinter einem dünnen, aber passend und treffend gewebten Schleier beredeter Sachverhalte, Programme und Probleme die ungebrochene Ganzheit der [[Situation]] mit der binnendiffusen Fülle ihrer [[Bedeutsamkeit]] durchscheinen lässt.|S-WNP 264}} |
+ | |||
+ | Poesie macht durch poetische Explikation von Situationen den Mutterboden sichtbar, dem das prosaische Explizieren und Kombinieren bloß das [[Netzwerk|Netz]] von [[Konstellation]]en überwirft, das dazu bestimmt ist, die [[Situation]]en zersetzend zu beherrschen. (Vgl: S-WNP 265) | ||
− | + | Insbesondere durch [[Lautmalerei]] (Onomatopoesie) wird versucht [[Situation]]en möglich sparsam aber einprägsam zu beschreiben: | |
+ | * Deutsch: puff, dong, Klong, ratsch, hui, peng, boing, bums, rums, blub-blub, schnipp, hatschi | ||
+ | * sprachabhängige: kikeriki (de), kukeleku (nl), cock-a-doodle-doo(en) | ||
== Therapeutische Rede als Explikation == | == Therapeutische Rede als Explikation == | ||
+ | Therapeutische Rede bei einem ganzheitlich-bedeutsamen [[Problem]]: | ||
* Als Externalisierung des Problems kann Person und Problem ([[Gefühle#Gefühl und Fühlen|Fühlen und Gefühl]]) voneinander getrennt werden. | * Als Externalisierung des Problems kann Person und Problem ([[Gefühle#Gefühl und Fühlen|Fühlen und Gefühl]]) voneinander getrennt werden. | ||
* Als narrativer Ansatz in der systemischen Therapie: siehe: White/Epston: "Die Zähmung der Monster" 1990 (vgl: SE-SaL 47) | * Als narrativer Ansatz in der systemischen Therapie: siehe: White/Epston: "Die Zähmung der Monster" 1990 (vgl: SE-SaL 47) | ||
+ | * Als alternativer Ansatz zur explikativen Rede: Reframing | ||
+ | * als [[Explikation#Stärkung|stärkende Rede]] | ||
== Rede als Abbildung oder Antwort == | == Rede als Abbildung oder Antwort == | ||
{{c|Aristoteles überwindet mit der Satztheorie in ''De interpretatione'' sowie mit seiner Kategorienlehre (...) dieses altertümliche Sprachverständnis Platons von der Rede als gliedernder Aufzählung des Was (12.2). Er versteht die Aussage nicht mehr wie Platon, als [[Bild|Abbildung]], sondern als Antwort auf eine Frage.|S-DWdeP2 580}} | {{c|Aristoteles überwindet mit der Satztheorie in ''De interpretatione'' sowie mit seiner Kategorienlehre (...) dieses altertümliche Sprachverständnis Platons von der Rede als gliedernder Aufzählung des Was (12.2). Er versteht die Aussage nicht mehr wie Platon, als [[Bild|Abbildung]], sondern als Antwort auf eine Frage.|S-DWdeP2 580}} |
Aktuelle Version vom 8. Oktober 2023, 18:33 Uhr
Horizontale und vertikale Leistung der Rede
Horizontal: Kommunikative Funktion
Ausdrucksfunktion der Rede
Vertikal: Explikative Funktion
- Abhebung (Explikation) von Sachverhalten aus Situationen durch Satzaussprüche in der satzförmigen Rede in einer Sprache.
Sinn einer Rede: spielerische Identifizierung
Funktionen der Rede
Explikation aus Situationen
Siehe auch: Explikation aus Situationen durch Rede, Sprachliche Explikation
Gute und Verfehlte Beschreibungen
Siehe: Kriterien für gelungene Explikationen
Implikation in Situationen
...
Rede und Sprache
Siehe: Sprache und Rede
Rede und Sprechen
Siehe: Sprechen
Rede und Satzausspruch
In der Rede kommen keine Sätze vor, sondern die davon total verschiedenen Satzaussprüche. (Vgl: S-NGdE 241)
Siehe: Satzausspruch, Satzförmige Rede, Satz
Evokative und satzförmige Rede
Menschliche und tierische Rede
tierische Rede | menschliche Rede | |
---|---|---|
kommunikative Rede | Mitteilungen | Mitteilungen |
sozial integrierende Rede als Einstimmung in Situationen durch Plakatierung |
Singen, Rufen | Singen, Rufen |
explikative Rede | Satzförmige Rede |
Die menschliche Rede hat der tierischen die explikative Funktion voraus, Situationen durch Abruf einzelner Sachverhalte, Programme oder Probleme aus ihrem Hof der Bedeutsamkeit explizieren zu können. (S-WNP 370)
Dass sie leiblich ist, haben menschliche und tierische Rede gemein, aber
- die tierische läuft in Rufen (ganzheitlichem Ansprechen von Situationen, z.B. Warn-Lockrufe) ab,
- die menschliche dagegen, außer in Rufen, hauptsächlich in Sätzen, die aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen einzelne Bedeutungen (Sachverhalte, Programme, Probleme) explizieren. (S-WNP 388f)
Tierische Rede
Menschliche Rede
Siehe: Satzförmige Rede, Satz
Typen explikativer Rede
Die explikative menschliche Rede hat zwei Formen, als prosaische und als poetische Explikation:
Prosaische Explikation
Poetische Explikation
Poesie macht durch poetische Explikation von Situationen den Mutterboden sichtbar, dem das prosaische Explizieren und Kombinieren bloß das Netz von Konstellationen überwirft, das dazu bestimmt ist, die Situationen zersetzend zu beherrschen. (Vgl: S-WNP 265)
Insbesondere durch Lautmalerei (Onomatopoesie) wird versucht Situationen möglich sparsam aber einprägsam zu beschreiben:
- Deutsch: puff, dong, Klong, ratsch, hui, peng, boing, bums, rums, blub-blub, schnipp, hatschi
- sprachabhängige: kikeriki (de), kukeleku (nl), cock-a-doodle-doo(en)
Therapeutische Rede als Explikation
Therapeutische Rede bei einem ganzheitlich-bedeutsamen Problem:
- Als Externalisierung des Problems kann Person und Problem (Fühlen und Gefühl) voneinander getrennt werden.
- Als narrativer Ansatz in der systemischen Therapie: siehe: White/Epston: "Die Zähmung der Monster" 1990 (vgl: SE-SaL 47)
- Als alternativer Ansatz zur explikativen Rede: Reframing
- als stärkende Rede