Seele: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zitate ==
 
== Zitate ==

Version vom 28. Mai 2012, 16:52 Uhr

Seele ist häufig Synonym mit Psyche.

Bedeutungen von Seele

Seele als psychisches Gegenüber des Körpers

Die Vorstellung einer Seele als privater Innenraum ist Ausdruck des Psychologismus.

Die "Seele" ist keine unräumliche Innerlichkeit, sondern die Wirklichkeit unseres leiblichen Gegenwärtigkseins in der Welt. (F-LRP 91)

"Die Seelen nahme der Äther auf, die Körper aber die Erde." Inschrift des athenischen Staates zu Ehren der Gefallenen der Schlacht bei Poteidaia (432 v. Chr.) (S-L 140)

Eine lange Geschichte führt in Griechenland zur Einmauerung des individuellen Erlebens in eine abgeschlossene und durch eine die Stockwerke von oben her durchgreifende Regie zentralisierte Behausung in der Seele. (S-WNP 342)

Nach meiner Überzeugung ist die Seele nichts Vorfindbares, sondern ein ideologisches Konstrukt, von den Griechen ausgedacht, um das gesamte Erleben eines Menschen in einer privaten Innenwelt unterzubringen, damit er als Vernunft Herr im eigenen Hause über die unwillkürlichen Regungen, namentlich die leiblichen und die durch sie eingreifenden Gefühle, werden kann. (S-L 5)

Das Neue an der Neuen Phänomenologie beruht auf dem Durchbruch durch die Abstraktionsbasis der traditionellen europäischen Intellektualkultur. Der Reduktionismus, die Introjektion und das Innenweltdogma werden überwunden. Dadurch verliert die Subjektivität ihren traditionellen Platz: die Seele. (S-WzNP 15)

Ein seit Platon in die abendländische Bewußtseinsgeschichte eingeführter, fiktiver Innenraum, in den leibliche Regungen, leibliches Betroffensein von Gefühlen, Vorstellungen und Gedanken "introjiziert" und damit enträumlicht werden. Die historische Anthropologie ist in Verbindung mit der Phänomenologie in der Lage, diese geschichtliche Entwicklung der Introjektion aufzudecken und als Schein zu überführen. Die Reduktion der Räumlichkeit auf einen körperlichen Außenraum und einen seelischen Innenraum ist zu überwinden. Es ist zwischen einer dimensionalen und einer topischen Räumlichkeit zu unterscheiden.

Siehe: Psyche

Seele als Leib: das Leibseelische

Vieles, was man als Seele gedacht hat, findet im Leib (nicht Körper) seine erfahrbare räumliche Entsprechung.

Auch Lüke möchte das Problem des Grabens lösen, auch er möchte den Substanzendualismus vermeiden. Um dies zu tun, modifiziert er den Seelenbegriff der Tradition radikal. Er versucht die Seele als sich mit Materialität und Geschichte aufladende zu denken, um auf diese Weise den Gedanken einer Auferstehung im Tod mit dem Konzept eines der Materialität und Geschichtlichkeit der Welt korrelierten personalen Kontinuitätsträgers zusammendenken zu können. Aber den gleichen Dienst könnte ein phänomenologischer Leibbegriff erfüllen. (Schärtl in AdL 76)

Seele als verlierbarer Selbst-Anteil der Person

Anstelle der Seele setzt die Phänomenologie die persönliche Situation.

Wenn der Mensch den schweren Kampf gegen diese Herausforderung nicht besteht, steht er ohne Seele da. Sie ist für Heraklit nicht wie für Platon (...) der eigentliche Mensch, sondern ein nur locker in dessen Hand befindlicher Besitz, ähnlich wie die Gedanken, die einen "anfliegen" und in die eigene Natur einwachsen oder wieder fortfliegen können, nach Empedokles (...). In vielen archaischen Kulturen gibt es ähnliche Vorstellungen: Krankheit beruht darauf, dass die Seele weggegangen ist; der Schamane wird gerufen, der ihr nachreisen und sie zurückholen soll. (S-DWdeP 53)

Seele als transpersonaler Anteil der Person

Siehe: Transpersonaler Selbst-Anteil

Zitate

Grenzen der Seele wirst du finden, wenn du auch jede Straße abschrittest. (Heraklit, aus S-WNP 342)

Die Seele ist der unsichtbare Körper und
Der Körper ist die sichtbare Seele. (Osho)

Motive für die "Erfindung der Seele"