Weltbemächtigung
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Bestreben, die äußere Welt zu entseelen und zu vergegenständlichen, um so die Herrschaft über Welt und Natur zu erlangen.
Die Weltbemächtigung wird erst durch das abendländische Christentum zum Thema, und zwar zusammen mit der Selbstbemächtigung. Eines der großen Rätsel der europäischen Geschichte knüpft sich an die Frage, warum es nach Etablierung der psychologistisch-reduktionistisch-introjektionistischen Denkweise zweitausend Jahre gedauert hat, bis die Chancen dieses Paradigmas für die Extraversion der dynamistischen Verfehlung, für systematische Weltbemächtigung, dem intellektuellen Krafteinsatz der Kultur das Ziel vorzeichneten, bis dann abermals zwei Jahrhunderte später die Technik aus den Ufern trat. Einen unentbehrlichen Anteil an dieser Verzögerung hat ein theologischer Grund. Zum Anspruch des Menschen auf systematische Weltbemächtigung gehört eine Vermessenheit, der die Heiden des Altertums noch nicht verfallen waren, weil sie sich noch nicht zutrauten, das Göttliche, das ihnen als tremendum und fascinans vorschwebte, seiner Zufälligkeit entkleiden und als begrifflich fixiertes Maximum von Weisheit, Macht und Güte in den Dienst eigener Interessen stellen zu wollen. (S-AHG 38)
Siehe: