Seele: Unterschied zwischen den Versionen
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{{c|Auch Lüke möchte das Problem des Grabens lösen, auch er möchte den Substanzen[[dualismus]] vermeiden. Um dies zu tun, modifiziert er den Seelenbegriff der Tradition radikal. Er versucht die Seele als sich mit Materialität und Geschichte aufladende zu denken, um auf diese Weise den Gedanken einer [[Auferstehung]] im Tod mit dem Konzept eines der Materialität und Geschichtlichkeit der Welt korrelierten personalen Kontinuitätsträgers zusammendenken zu können. Aber den gleichen Dienst könnte ein phänomenologischer [[Leib]]begriff erfüllen.|Schärtl in AdL 76}} | {{c|Auch Lüke möchte das Problem des Grabens lösen, auch er möchte den Substanzen[[dualismus]] vermeiden. Um dies zu tun, modifiziert er den Seelenbegriff der Tradition radikal. Er versucht die Seele als sich mit Materialität und Geschichte aufladende zu denken, um auf diese Weise den Gedanken einer [[Auferstehung]] im Tod mit dem Konzept eines der Materialität und Geschichtlichkeit der Welt korrelierten personalen Kontinuitätsträgers zusammendenken zu können. Aber den gleichen Dienst könnte ein phänomenologischer [[Leib]]begriff erfüllen.|Schärtl in AdL 76}} | ||
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+ | {{c|Wenn der Mensch den schweren Kampf gegen diese Herausforderung nicht besteht, steht er ohne Seele da. Sie ist für Heraklit nicht wie für Platon (...) der eigentliche Mensch, sondern ein nur locker in dessen Hand befindlicher Besitz, ähnlich wie die Gedanken, die einen "anfliegen" und in die eigene Natur einwachsen oder wieder fortfliegen können, nach Empedokles (...). In vielen archaischen Kulturen gibt es ähnliche Vorstellungen: Krankheit beruht darauf, dass die Seele weggegangen ist; der Schamane wird gerufen, der ihr nachreisen und sie zurückholen soll.|S-DWdeP 53}} | ||
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Version vom 28. Mai 2012, 16:46 Uhr
Häufig als Übersetzung von Psyche.
Die Vorstellung einer Seele als privater Innenraum ist Ausdruck des Psychologismus.
Die "Seele" ist keine unräumliche Innerlichkeit, sondern die Wirklichkeit unseres leiblichen Gegenwärtigkseins in der Welt. (F-LRP 91)
Eine lange Geschichte führt in Griechenland zur Einmauerung des individuellen Erlebens in eine abgeschlossene und durch eine die Stockwerke von oben her durchgreifende Regie zentralisierte Behausung in der Seele. (S-WNP 342)
Ein seit Platon in die abendländische Bewußtseinsgeschichte eingeführter, fiktiver Innenraum, in den leibliche Regungen, leibliches Betroffensein von Gefühlen, Vorstellungen und Gedanken "introjiziert" und damit enträumlicht werden. Die historische Anthropologie ist in Verbindung mit der Phänomenologie in der Lage, diese geschichtliche Entwicklung der Introjektion aufzudecken und als Schein zu überführen. Die Reduktion der Räumlichkeit auf einen körperlichen Außenraum und einen seelischen Innenraum ist zu überwinden. Es ist zwischen einer dimensionalen und einer topischen Räumlichkeit zu unterscheiden.
Vieles, was man als Seele gedacht hat, findet im Leib (nicht Körper) seine erfahrbare räumliche Entsprechung.
Anstelle der Seele setzt die Phänomenologie die persönliche Situation.
Bedeutungen von Seele
Seele als psychisches Gegenüber des Körpers
Siehe: Psyche
Seele als Leib: das Leibseelische
Seele als verlierbarer Selbst-Anteil der Person
Seele als transpersonaler Anteil der Person
Siehe: Transpersonaler Selbst-Anteil
Zitate
Grenzen der Seele wirst du finden, wenn du auch jede Straße abschrittest. (Heraklit, aus S-WNP 342)
Die Seele ist der unsichtbare Körper und
Der Körper ist die sichtbare Seele. (Osho)