Analytische Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

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Vom Empiriokritizismus übernimmt die analytische Philosophie die Abweisung der Subjektivität, zwar nicht mehr dogmatisch wie noch Carnap, sondern methodisch durch systematische Umstellung aus der Perspektive der ersten grammatischen Person, in der ausschließlich objektive, neutrale Tatsachen zum Vorschein kommen können; so immunisiert sich die analytische Philosophie gegen das Auftauchen subjektiver Tatsachen in ihrem Horizont. Von Wittgenstein übernimmt die analytische Philosophie die beiden Techniken derselben Immunisierung, ...:  
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== Abweisen der Subjektivität ==
* das Verstecken der Subjektivität  
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Vom Empiriokritizismus übernimmt die analytische Philosophie die Abweisung der [[Subjektivität]], zwar nicht mehr dogmatisch wie noch Carnap, sondern methodisch durch systematische Umstellung aus der Perspektive der ersten grammatischen Person, in der ausschließlich objektive, [[neutrale Tatsache|neutrale Tatsachen]] zum Vorschein kommen können; so immunisiert sich die analytische Philosophie gegen das Auftauchen [[subjektive Tatsache|subjektiver Tatsachen]] in ihrem Horizont. Von [[Wittgenstein]] übernimmt die analytische Philosophie die beiden Techniken derselben Immunisierung, ...:  
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** hinter die Konvention der Sprachspiele in der späteren Philosophie der ''Philosophischen Untersuchungen''.  
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** hinter die Mauer der harten Tatsachen der [[Naturwissenschaft]] in der Logisch-philosophischen Abhandlung und  
* Die zweite Technik dient der analytischen Philosophie überdies zur Etablierung der Autorität der sogenannten normalen Sprache, wodurch die Behandlung traditioneller, namentlich metaphysischer, Themen der Philosophie entwertet werden soll, in dem behauptet wird, dass diese auf einem Missbrauch der normalen Sprache - des Sprachspiels, das angeblich die Menschen gewöhnlich spielen - beruhten. Vom logischen Positivismus übernimmt die analytischen Philosophie die Orientierung an der mathematischen Logik in den Spuren von Frege und Russell. (S-WegeII 605)
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** hinter die Konvention der [[Sprachspiel]]e in der späteren Philosophie der ''Philosophischen Untersuchungen''.  
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* Die zweite Technik dient der analytischen Philosophie überdies zur Etablierung der Autorität der sogenannten normalen [[Sprache]], wodurch die Behandlung traditioneller, namentlich metaphysischer, Themen der Philosophie entwertet werden soll, in dem behauptet wird, dass diese auf einem Missbrauch der normalen Sprache - des Sprachspiels, das angeblich die Menschen gewöhnlich spielen - beruhten. Vom logischen Positivismus übernimmt die analytischen Philosophie die Orientierung an der mathematischen Logik in den Spuren von Frege und Russell. (S-WegeII 605)
  
{{c|Auf diesem Gebiet liegen daher auch Nagels Verdienste in der angelsächsischen analytischen Philosophie. Gegen Tugendhat und andere verweist er auf die "nichteliminierbare Subjektivität mancher Aspekte unserer eigenen Erfahrung."(Thomas Nagel: Die Grenzen der Objektivität. 1991. S. 31.)|MG-PMS 35}}
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{{c|Namentlich übernimmt die analytische Philosophie von ihren geistigen Eltern, [[Wittgenstein]] und dem Wiener Kreis, das systematische Ausweichen vor der [[Subjektivität]]. Es soll die Perspektive des von außen kommenden Beobachters eingenommen werden, nicht die des Sprechens in der ersten grammatischen Person wie im Anfang der ''Meditationen'' des Descartes.|S-NGE 336}}
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2016, 23:41 Uhr

Kennzeichen:

Abweisen der Subjektivität

Vom Empiriokritizismus übernimmt die analytische Philosophie die Abweisung der Subjektivität, zwar nicht mehr dogmatisch wie noch Carnap, sondern methodisch durch systematische Umstellung aus der Perspektive der ersten grammatischen Person, in der ausschließlich objektive, neutrale Tatsachen zum Vorschein kommen können; so immunisiert sich die analytische Philosophie gegen das Auftauchen subjektiver Tatsachen in ihrem Horizont. Von Wittgenstein übernimmt die analytische Philosophie die beiden Techniken derselben Immunisierung, ...:

  • das Verstecken der Subjektivität
    • hinter die Mauer der harten Tatsachen der Naturwissenschaft in der Logisch-philosophischen Abhandlung und
    • hinter die Konvention der Sprachspiele in der späteren Philosophie der Philosophischen Untersuchungen.
  • Die zweite Technik dient der analytischen Philosophie überdies zur Etablierung der Autorität der sogenannten normalen Sprache, wodurch die Behandlung traditioneller, namentlich metaphysischer, Themen der Philosophie entwertet werden soll, in dem behauptet wird, dass diese auf einem Missbrauch der normalen Sprache - des Sprachspiels, das angeblich die Menschen gewöhnlich spielen - beruhten. Vom logischen Positivismus übernimmt die analytischen Philosophie die Orientierung an der mathematischen Logik in den Spuren von Frege und Russell. (S-WegeII 605)

Namentlich übernimmt die analytische Philosophie von ihren geistigen Eltern, Wittgenstein und dem Wiener Kreis, das systematische Ausweichen vor der Subjektivität. Es soll die Perspektive des von außen kommenden Beobachters eingenommen werden, nicht die des Sprechens in der ersten grammatischen Person wie im Anfang der Meditationen des Descartes. (S-NGE 336)

Vergessene Pragmatik

Siehe: Pragmatik

Öffnung für subjektive Perspektivität

Auf diesem Gebiet liegen daher auch Nagels Verdienste in der angelsächsischen analytischen Philosophie. Gegen Tugendhat und andere verweist er auf die "nichteliminierbare Subjektivität mancher Aspekte unserer eigenen Erfahrung."(Thomas Nagel: Die Grenzen der Objektivität. 1991. S. 31.) (MG-PMS 35)

how to combine the perspective of a particular person inside the world with an objective view of that same world, the person and his viewpoint included. (TN-TVFN 3)