Vom Logos zum Topos: Unterschied zwischen den Versionen

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{{c|Japaner spüren ihre Gottheiten auf diese Art und Weise, nämlich als "atmosphärisches Gefühl", und es ist genau diese Empfindsamkeit, die ihr Naturverständnis mit ihrem Religionsverständnis vereint.|KN-KjP 30}}
 
{{c|Japaner spüren ihre Gottheiten auf diese Art und Weise, nämlich als "atmosphärisches Gefühl", und es ist genau diese Empfindsamkeit, die ihr Naturverständnis mit ihrem Religionsverständnis vereint.|KN-KjP 30}}
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=== Religiöse Normen ===
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{{c|Der traditionellen Gotteserkenntnis der Japaner und ihrem Religionsverständnis liegt keine fundamentale Norm zugrunde, die in diesem Sinne einen Monotheismus als solchen stützen würde.|KN-KjP 47}}
  
 
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== [[Philosophie]] ==

Version vom 3. August 2015, 05:58 Uhr

Einführung

Klima

Logozentrismus Topozentrismus
Klima / Natur
  • heiß & trocken
  • Wiesenklima
  • Natur als Landschaft gegenüber
  • Sichtbar: Sehen & Tasten (im Eigenraum)
  • mild & feucht
  • Monsunklima
  • Natur als Atmosphäre, in der man sich befindet. Z.B. die schwüle atmosphärische Hitze
  • Spürbar: Fühlen & Hören (im Gemeinraum)

Auf der einen Seite steht also ein heißes und trockenes, auf der anderen ein mildes und feuchtes Klima. Die Konzeption der Gotteserkenntnis können wir nur begreifen, indem wir die klimatischen Verschiedenheiten mit in Betracht ziehen. Hierin zeigt sich uns der große Unterschied zwischen Monotheismus und Polytheismus. (KN-KjP 25)

Das fast zu jeder Jahreszeit von heißer, trockener Luft überzogene Klima des Landes von der Sinai-Halbinsel bis nach Israel, und geradezu im Kontrast dazu das feuchte, milde Klima Japans im Wandel der Jahreszeiten. (KN-KjP 33)

Sprache

Logozentrismus Topozentrismus
Sprache
  • Prädikationsstruktur
  • subjekt-prominent
  • Subjekt-Prädikat-Sätze
  • Lexis (Wort) und Logos (Satz)
  • Gebrauch logischer Kategorien und Bezeichnungen
  • Subjektorientiert
  • Satzinterne Grammatik
  • Toposstruktur
  • topik-prominent
  • Thema/Rhema-Sätze
  • Topos (Situation als Ganzes)
  • Wiedergabe von Eindrücken
  • Prädikat-/ Kontextorientiert
  • Kontextorientierte Pragmatik
Sprache Ich liebe dich.png Aishiteru.png
genera verbi aktiv - passiv medium
Sprach-Ontologie/ Wahrheit horizontal: Satz isomorph mit Sachverhalt vertikal: Satzausspruch aus Situation

Siehe: Logo- und Topo-Sprache

Religion

Logozentrismus Topozentrismus Quelle
Theismus Monotheismus Polytheismus
Verhältnis von Gott, Chaos und Natur Gott -> Chaos -> Natur Chaos -> Natur -> Götter
heiliger Geist als sinnlich erkennbare Figur, Gestalt, Person (mit bestimmten Artikel) "der heiligen Geist" als leiblich spürbare Atmosphäre (ohne Artikel, Artikelmeidung) bei "Erfüllung oder Vollsein von heiligem Geist" im Urchristentum
Ruf des Göttlichen Anruf Hervorrufen
Kasus des Göttlichen Nominativ Appellativ oder Provokativ
Mystik Liebesmystik Einheitsmystik: Mystische Versunkenheit
Frömmigkeit prophetisch: gespaltene Beziehung mystisch: unspaltbares Verhältnis Friedrich Heiler 1918: Das Gebet, S. 248-409, zit.n.: S-DRdN 169

Umgang mit dem Heilsinteresse und dem Machtstreben im Monotheismus.

Liebes- und Einheitsmystik

Siehe: Mystik

Anruf oder Hervorrufen

das Hervorrufen des Göttlichen in die Gestalt und Person eines Gottes aus der Fülle der Betroffenheit von Imponierendem heraus. (S-III4 137)

ein Hervorrufen des Göttlichen zu einem jetzt eben im Ruf sich gestaltenden Gott, dem Gott, Freunde zu erkennen, in Kraft und Vollmacht des überwältigenden Ergriffenseins beim Wiederfinden des lange verschollenen Gatten (S-III4 138)

Wenn der Grieche des archaischen und klassischen Zeitalters im Ausruf "theos" sagte, wie Helena bei Euripides, rief er seinen Gott eben nicht eigentlich an, sondern vielmehr hervor. (S-III4 138)

... und gesammeltes Ruhen und Schweigen in Gott tritt an die Stelle der Unterhaltung mit ihm. (S-III4 192)

Atmosphärische Präsenz japanischer Gottheiten

Wir sind es gewohnt, uns vorzustellen, dass, wenn wir mit zusammengelegten Händen dastehen, die Gottheiten im Inneren eines atmosphärischen Gefühls vor uns tatsächlich "anwesend sind". (KN-KjP 19)

Japaner spüren ihre Gottheiten auf diese Art und Weise, nämlich als "atmosphärisches Gefühl", und es ist genau diese Empfindsamkeit, die ihr Naturverständnis mit ihrem Religionsverständnis vereint. (KN-KjP 30)

Religiöse Normen

Der traditionellen Gotteserkenntnis der Japaner und ihrem Religionsverständnis liegt keine fundamentale Norm zugrunde, die in diesem Sinne einen Monotheismus als solchen stützen würde. (KN-KjP 47)

Philosophie

Logozentrismus Topozentrismus
Philosophie
  • Subjekt-Objekt-Spaltung (auch sozial)
  • Leibliche Resonanz, bis zur symbiotisch-atmosphärischen Einheit (auch sozial)
Stellung
  • Vor-Stellung
  • Gegen-Stand
  • Ein-Stellung
  • Ein-Stand
Menschenrecht/-pflichten
  • Recht auf personale Autonomie
  • Pflicht zur kollektiven Symbiose
  • Pflicht zum Erhalt der lebendigen Situation
Sprach-, Sinnkultur: Hermeneutik, cartesianische Weltsicht, Subjekt/Objekt-Paradigma, Interpretation (HUG-DdH 12) Präsenzkultur
Welt als Gegenüber, und in mir als Repräsentanz In-Der-Welt-Sein

Therapie

Logozentrismus Topozentrismus
Therapeutisches Modell Medizinisches Modell Kontextbezogenes Modell
Therapeutisches Thema Beschreibungen und Vorstellungen Raum und Stellung darin:
  • Unterabgrenzung
  • Gesunde Abgrenzung
  • Überabgrenzung

Neuro

Logozentrismus Topozentrismus
  • symbolisch
  • analytisch
  • rational
  • aktiv
  • abstrakt
  • linear
  • sequentiell
  • räumlich
  • synthetisch
  • metaphorisch
  • rezeptiv
  • konkret
  • nichtlinear
  • multipel
positional [Joseph Bogen] propositional appositional
Hemisphären links rechts
Hirnregion Großhirn Mittel-/Stammhirn
Verstand diskursiver Verstand anschauender Verstand