Heiliger Geist

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Urchristentum: Heiliger Geist als Atmosphäre

So verstanden, ist der heilige Geist eine Art von Stoff - nach Origines die Substanz des Gnadenstoffes - oder besser Element, in dem man lebt, wie in der Luft oder im Wasser; dem entspricht die häufige metaphorische Rede von Ausgießung oder Ergossenheit des heiligen Geistes, ... (S-DRdN 160)

Dass der heilige Geist als Atmosphäre erfahren wird, ergibt sich besonders aus der anderen Leitmetapher, der Beschattung durch den heiligen Geist, die so selbst dann zu verstehen ist, wenn an die Flügel des als Taube vorgestellten heiligen Geistes gedacht sein sollte; ... (S-DRdN 161)

... dass die Atmosphäre schon von sich aus so lebendig und konkret gefühlt wird, dass gar nicht das Bedürfnis aufkommt, sie zu einem Plakat zu verdichten. Das ist der Fall beim heiligen Geist im Urchristentum. (S-DRdN 178)

Die Artikelmeidung bei der Rede von Erfüllung von heiligem Geist wird also dadurch verständlich, dass dieser dann

  • wie ein Gefühl (und ineins damit) als Atmosphäre erfahren wird,
  • nicht wie eine entgegentretende oder gegenüberstehende Figur, auf die man gleichsam mit dem bestimmten Artikel zeigen könnte. (S-III4 15)

Siehe: Im Heiligen Geist

Personalisierung des Heiligen Geistes

Zwar gibt es auch im Neuen Testament unverkennbare Spuren einer Personalisierung des heiligen Geistes, aber daraus darf nicht ohne Weiteres auf eine ernst gemeinte, unzweideutige Bejahung seiner Personalität schließen. (S-DRdN 162)

Nach der Einführung der Formel "Im Namen des Vaters, des Sohnes UND des heiligen Geistes" gab es erheblichen Widerstand gegen die Hypostasierung eines Gefühls, in dem man lebt und von dem man erfüllt oder ergriffen wird, zu einer Person. Manche Urchristen hätten sich lieber die Zunge abgebissen, als auf die Worte "im heiligen Geiste" zu Gunsten der Worte "mit" oder "und" dem heiligen Geiste zu verzichten. (Vgl.: S-DRdN 161)