Ludwig Wittgenstein

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  • Der frühe Wittgenstein versteckt die Subjektivität ins Unsagbare hinter der unübersteigbaren Mauer der Sätze der Naturwissenschaft;
  • der späte versteckt sie hinter der Mauer der Konvention der Sprachspiele und sonstigen Lebensformen.

Deren Hervorhebung könnte ein Gewinn sein, wenn er die Situationen nicht in Konstellationen verkehrte.

Das Verstecken

  • hinter objektiven Tatsachen der Wissenschaft oder
  • hinter Konventionen

entrückt die Subjektivität ins Niemandsland rezessiver Entfremdung. (S-Weg 588)

Die rezessive Entfremdung der Subjektivität

Subjektive Tatsachen sind nicht anerkannt worden.

Der Singularismus

Wittgenstein erhebt die Zusammensetzung von Sachverhalten aus Sachen zu einem grundlegenden Dogma seiner frühen, im Tractatus logico-philosophicus niedergelegten Lehre. (S-III4, 385)

Nach der Logisch-philosophischen Abhandlung hat Wittgenstein

Er überträgt die singularistische Maxime, dass alles ohne weiteres einzeln ist, von den Sachen (im gewöhnlichen Sinn) auf Normen (die Programme für möglichen Gehorsam) und opponiert auf dieser Grundlage gegen die Regeln wie die Nominalisten ... gegen die Universialien. (S-DWdeP2 583)

Verkennung der Situationen

Wittgenstein spricht selbst von Situationen, die das menschliche Verhalten leiten, aber ihm als radikalem Singularisten fällt dazu nichts ein als Konstellationen, Vernetzungen einzelner Faktoren, sogenannte Sprachspiele nach dem Muster des Schach- oder Fußballspiels, d.h. von Verhaltenssequenzen, die in lauter einzelne Schritte gegliedert sind. ... Diese Fragen [z.B. Was lässt sich über ein Gesicht sagen?], mit denen Wittgenstein den vielsagenden Eindruck eines menschlichen Gesichtes anfechten will, verraten einen eingefleischten oder in der Wolle gefärbten Singularisten, der die unwillkürliche Erfahrung nicht einfach so, wie sie sich gibt, gelten lassen will, sondern einzelne Explikate und Rechtfertigungsgründe sucht, die sozusagen Stück für Stück auf den Tisch gelegt werden können. (S-DWdeP2 585f)

Gegen die Introjektion: Überziehung durch Privatsprache

Am Kampf gegen die Introjektion beteiligt sich Wittgenstein mit allerlei treffenden Einwänden gegen die "gewöhnliche verbreitete Denkkrankheit, hinter allen Handlungen der Menschen Zustände der Seele zu vermuten, aus denen die Handlungen entspringen", auch mit Witz. Er überzieht aber den Angriff, indem er zwar nicht die ganz privaten und intimen Erlebnisse, wohl aber ihre sprachliche Zugänglichkeit bestreitet, weil dazu eine Privatsprache gehören würde, die kein anderer als der Betroffene verstehen könnte;... (S-DWdeP2 586)