Haltung: Unterschied zwischen den Versionen
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{{c|Humor ist Elastizität und Anpassungsfähigkeit der "inneren Haltung" (Zutt), des Entwurfs, ein über jede Stellung, die man nehmen kann, zerstäubter Hauch von Komik, ...|S-IV 147}} | {{c|Humor ist Elastizität und Anpassungsfähigkeit der "inneren Haltung" (Zutt), des Entwurfs, ein über jede Stellung, die man nehmen kann, zerstäubter Hauch von Komik, ...|S-IV 147}} | ||
− | === Innere Haltung | + | === Innere Haltung (Jürg Zutt) === |
− | {{c|Innere Haltung, erscheinender Leib sind nicht primär, ursprünglich "Tatbestände des Bewusstseins", sondern Weisen des präreflexiven, gelebten Lebens. Erst die Konzeption eines ursprünglich gelebten Lebens hat dem Phänomen der inneren Haltung als gelebter, erscheinender Leib den richtigen Ort innerhalb einer anthropologischen Ordnung zugewiesen. Zum Bewusstseinstatbestand wird innere Haltung, erscheinender Leib erst dann, wenn der Mensch sich im Akt des reflektierenden Selbstbewusstseins sich selbst, auch seinem Leibsein sich zuwendet. Unverändert blieb die wichtige Unterscheidung der Haltung vom Affektiven, des erscheinenden vom tragenden Leib, ...|JZ IV}} | + | ==== Innere Haltung als erscheinender Leib ==== |
+ | {{c|Innere Haltung, erscheinender Leib sind nicht primär, ursprünglich "Tatbestände des Bewusstseins", sondern Weisen des präreflexiven, gelebten Lebens. Erst die Konzeption eines ursprünglich gelebten Lebens hat dem Phänomen der inneren Haltung als gelebter, erscheinender Leib den richtigen Ort innerhalb einer anthropologischen Ordnung zugewiesen. Zum Bewusstseinstatbestand wird innere Haltung, erscheinender Leib erst dann, wenn der Mensch sich im Akt des reflektierenden Selbstbewusstseins sich selbst, auch seinem Leibsein sich zuwendet. Unverändert blieb die wichtige Unterscheidung der Haltung vom Affektiven, des erscheinenden vom tragenden Leib, ...|JZ-AP IV}} | ||
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+ | ==== Innere Haltung als fremde Repräsentanz ==== | ||
+ | {{c|[D]ie eingenommene innere Haltung repräsentiert in den angeführten Situationen eine handelnde fremde Persönlichkeit oder ein handelndes fremdes Wesen. Das betrachtende Ich wahrt gleichzeitig seine eigenen Realitätsbeziehungen und damit das Bewusstsein des Spielerischen des Vorgangs.|JZ-AP 4}} | ||
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+ | ==== Innere Haltung und körperliche Haltung ==== | ||
+ | {{c|Es ist da zunächst darauf hinzuweisen, dass zwischen dem Phänomen der inneren Haltung und der Haltung und Bewegung unseres Körpers ganz besonders enge Beziehungen bestehen. Wir haben gesehen, dass aus der eingenommenen inneren Haltung motorische Akte selbständig hervorgehen. Wir können aber auch leicht erkennen, dass dasselbe Erlebnis ohne die Ausführung der betreffenden motorischen Akte nicht hervorzurufen ist.|JZ-AP 4}} | ||
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+ | {{c|Die engen Beziehungen, die zwischen Ausdrucksbewegungen und Ausdruckserlebnis, zwischen äußerer Körperhaltung und innerer Haltung im Sinne diese Ausführungen bestehen, sind den Physiognomen wohl bekannt.|JZ-AP 5}} | ||
== Haltung in der Hypnosystemik == | == Haltung in der Hypnosystemik == |
Version vom 7. August 2017, 01:48 Uhr
Haltung in der Neuen Phänomenologie
Haltung als Teil der Fassung
Haltung als Gesinnung
Siehe: Gesinnung
Anpassungsfähigkeit der Haltung
Innere Haltung (Jürg Zutt)
Innere Haltung als erscheinender Leib
Innere Haltung als fremde Repräsentanz
Innere Haltung und körperliche Haltung
Haltung in der Hypnosystemik
Haltung als Beziehung zum Phänomen.
Phänomenologische Haltung
Siehe: Phänomenologie und Psychotherapie, Offenes Bewusstsein des Therapeuten, Therapeutische Systeme
Einzelne Haltungen
Abwertende Haltung zum Leib
Eine Haltung, die den Leib als Eigentum behandelt und ihn gerade dadurch zu etwas Fremden werden lässt. (Siehe: Dualismus)
Haltung zu sich selbst
- Beziehung zu den eigenen Selbstanteilen
- Haltung zu den eigenen Bedürfnissen
- Schutz der eigenen Grenze als Bedingung für den Respekt vor anderen Grenzen
Haltung zu Problemen oder Anderen
- Änderungswillen oder Annahme als Restriktion, Focus auf den Umgang mit der Restriktion
Therapeutische Haltung
- Potentialhypothese
- Wertschätzung
- Überzeugung: Kinder (und Erwachsene) tun fast alles, was sie tun, aus Liebe.
- Transparenz
- Lösungsorientierung
- Allparteilichkeit
- Zirkularität
- Anregung von Suchprozessen: Der Therapeut bietet keine fertigen Lösungen an, sondern initiiert und unterstützt Suchprozesse. (OK-F 207)
- Unterscheidung zwischen Beobachtung, Erklärungen und Bedeutungsgebung
- Auf Ausgleich von Geben und Nehmen achten
- Mit Ambivalenzen umzugehen: Metabalance etablieren
- Ressourcenorientierung
- Utilisation
- Würdigung des bewussten kognitiven Denkens
- achtungsvolle neugierige Haltung dem Unwillkürlichen gegenüber
- Wie antwortet Ihr Orgamismus? Und was kommt jetzt?
- Sie brauchen gar nichts zu Machen. Einfach nur beobachten wie einen guten Freund.
- Wie würde Ihr Unwillkürliches damit umgehen? Woran würden sie es merken, dass ihr Unbewusstes eine Antwort schickt?
- Angebote geben und rituelle Würdigung der autonomen unwillkürliche Antwort
- eigenständig achtungsvolles unwillkürliches Wissen mit dem kann man in einer neugierig anteilnehmend in Kontakt treten und in neugierieg achtungsvollen Kooperation
- Dummheit für Antworten, Klugheit für Fragen
- Unterscheidung von Ich und Anderen: Selbstwahrnehmung der eigenen Rolle
- Anerkennung der eigenen Endlichkeit, Demut
- Umgang mit dem Induktionsangebot, der indirekten hypnotischen Induktion
- im System des Klienten
- im System des Therapeuten
- im Beratungssystem
Siehe: Therapeutische Haltungen
Diverses:
- kraftvoll zielorientiert mit Demut
- neugierig anteilnehmend
- Einladungen gebend, Zukunftsvision anbietend
- achtungsvoll wartend, achtungsvoller Umgang
- was immer kommt mit Wertschätzung betrachten
- auch wenn es nicht gefällt, dann gibt es wohl gute Gründe, aber trotzdem kann man bei der Bitte bleiben
- kooperierend mit einem Schuss Demut
- bittend, einladend
- nie mit einer herrschenden oder befehlenden Haltung
Leibliche Haltung
Der gewölbte, hängende und gerade so in seiner Fülligkeit nicht nur sichtbare, sondern spürbare Bauch entspricht der ebenfalls angeratenen Bauchatmung. Die Bedeutung dieser Bauchhaltung, wenn man das so sagen darf, denn es ist ja gerade keine Haltung, wird besonders deutlich, wenn man sie mit der westlichen, insbesondere deutschen Aufforderung, Haltung einzunehmen, vergleicht: Brust raus, Bauch rein. Durch diese Haltung wird der emotionale Leibbereich des Unterbauches stillgelegt und das Selbstgefühl in den Brustbereich verlagert, den die Griechen zu Recht als den Sitz des Thymos, des Mutartigen, bezeichneten.
Den Bauch hängen zu lassen, macht das Spüren in eminentem Maße zu einem leiblichen Spüren. (GB-BF 129f)Philosophische Haltung
Zwei exemplarische philosophische Haltungen:
- Zweifeln (Descartes)
- Staunen (Beginn der Philosophie)
Wissenschaftshaltung und Glaubenshaltung
Haltung im Zen
"Mit überschlagenen Beinen in Meditation sitzen" ist eine somato-psychische Haltung, durch die die natürliche zentrifugale Tendenz des Geistes gebogen werden und in die gegensätzliche, das heißt zentripetale Richtung gewendet werden kann, bis das Pseudo-Ich endlich in der Verwirklichung der wahren Selbst-heit, die wir mit der Formel S -> bezeichnet haben, aufgeht.
Zen behauptet, dass diese somato-psychische Haltung unbedingt notwendig ist für die Verwirklichung der wahren Selbst-heit, das heißt des Zustandes der absoluten Subjektivität; denn das wahre "Selbst" kann niemals durch einen rein gedanklichen Prozess, sei es durch Vorstellung, Einbildung oder Denken, erlangt werden. Es ist nicht nur eine Angelegenheit der Erkenntnis. Denn es geht nicht darum, sein eigenes wahres Selbst zu "wissen", sondern vielmehr darum, es zu "werden". (TI-PZB 31)