Phänomenologie: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | {{c|Die Suche nach dem "Meinigen" markiert, die entscheidende strukturelle Übereinstimmung zwischen neophänomenologischer Leibphilosophie und kritischer Neurowissenschaft, die beide, wenngleich in unterschiedlichem Grad, als dualismuskritisch ausweist. Diese Übereinstimmung der Schmitzschen umfassenden dualismuskritischen Position mit der reduziert (reduziert auf den Ort des Gehirns) dualismuskritischen der kritischen Neurophilosophen hat Schmitz indes mit dem Pauschalvorwurf des Konstruktivismus aus dem Diskurs verbannt. Zumindest genannte Autoren trifft die Kritik des Konstruktivismus nicht.|AB-BuB 158}} | ||
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+ | * Achtung vor der Meinung des Anderen: | ||
+ | * Vorsicht bezüglich schneller Interpretation, Theorien nicht verabsolutieren zu wollen, sondern immer dem konkreten Erfahrungsbereich des Alltags verbunden zu bleiben, sowie die Autonomie der Erfahrung des anderen zu achten. | ||
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+ | Siehe: [[Realismus]], [[Konstruktivismus]] | ||
== Historie == | == Historie == | ||
{{c|Die phänomenologische Bewegung zwischen 1900 und 1950 ist im Wesentlichen als Reaktion gegen den Evolutionismus, die dritte Welle naturwissenschaftlichen Einflusses auf die Philosophie, zu begreifen. ... Die von mir erneuerte Phänomenologie knüpft die Auseinandersetzung nicht so sehr beim Evolutionismus des 19. Jahrhunderts an, als vielmehr beim [[Physiologismus]], historisch also schon bei den Anfängen der griechischen Philosophie.|S-NP 36}} | {{c|Die phänomenologische Bewegung zwischen 1900 und 1950 ist im Wesentlichen als Reaktion gegen den Evolutionismus, die dritte Welle naturwissenschaftlichen Einflusses auf die Philosophie, zu begreifen. ... Die von mir erneuerte Phänomenologie knüpft die Auseinandersetzung nicht so sehr beim Evolutionismus des 19. Jahrhunderts an, als vielmehr beim [[Physiologismus]], historisch also schon bei den Anfängen der griechischen Philosophie.|S-NP 36}} |
Version vom 18. September 2012, 09:01 Uhr
Die Phänomenologie stellt sich die phänomenologische Frage, im Unterschied zur genetischen oder kausalen Frage.
Gemeinsamkeiten zwischen Topologie und Phänomenologie
Die Phänomenologie und Topologie haben folgende Gemeinsamkeiten: Beide hinterfragen die Dominanz des euklidischen Raumverständnisses, und wollen das Raumverständnis tiefer in der unwillkürlichen Lebenserfahrung fundieren. Die Phänomenologie legt die Räumlichkeit tiefer in die Erfahrung des Weite- und Richtungsraumes. Der euklidische Ortsraum wird als eingeschränkter Spezialfall des Raumes betrachtet, der aus Weiter- und Richtungsraum hervorgeht. Die Topologie sieht den euklidischen Raum als Spezialfall des topologischen Raumes an. Topologische Eigenschaften sind fundamentaler als Eigenschaften im euklidischen Raum. “So gesehen, beschäftigt sich die Topologie mit fundamentalen räumlichen Eigenschaften und Beziehungen. Umgekehrt erweisen sich Geometrien wie die projektive oder euklidische als Spezifikationen eines tiefer ansetzenden, topologischen Raumbegriffs.” (Pichler 26) Die Topologie beruft sich auf die Ontogenese, in der Kinder zuerst topologische und später erst euklischen Raumvorstellungen ausbilden, und damit die topologische sich als ursprünglicher erweist.
Unterschiede zwischen Topologie und Phänomenologie
Die mathematische Topologie beschäftigt sich stets mit flächenhaltigen Räumen, d.h. dimensionalen Räumen, egal ob eindimesional, zweidimensional (2D-Fläche), dreidimensional (3D), vierdimensional (3D-Raum + Zeit) oder auch höher-dimensionale physikalische Räume. Die Phänomenologie sieht in der Beschränkung auf den dimensionalen Raum aller metrischen Räumen der Geometrien immer schon eine selbstgewählte Beschränkung. Auch der topologische Raumbegriff ist in dieser Hinsicht kein Stück besser als der euklidische.
Phänomenologie
Alte Phänomenologie
- Husserl
Neue Phänomenologie
- Hermann Schmitz
Genetische Phänomenologie
Die genetische Phänomenologie darf nicht mit der genetischen Frage der Prozessphilosophie verwechselt werden, der es um den Ablauf in Ereignisketten geht.
Phänomenologie und Konstruktivismus
Unterschiede zwischen Phänomenologie und Konstruktivismus
Siehe: Explikationismus und Konstruktivismus
Gemeinsamkeiten von Phänomenologie und Konstruktivismus
Explikationismus | Konstruktivismus | |
---|---|---|
Erkenntnis ist stets subjektiv und relativ | Das Phänomen für mich jetzt. Das eigene affektive Betroffensein in Form subjektiver Tatsachen. Es gibt so viele Tatsächlichkeiten wir Bewussthaber. | Die eigenen Konstrukte: Es gibt soviele abgeschlossene psychischen Systeme wie Menschen. |
Achtung der Meinung des anderen | Wegen des affektiven Betroffensein des Anderen. Kritisch gegenüber der Verabsolutierung von Theorien, sondern Respekt vor der Qualität der subjektiven Tatsache, vor der Autonomie der Erfahrung | Wegen der operationalen Geschlossenheit des kognitiven Systems. Bedeutung ist stets eine innere Konstruktion, da Sinne keine Bedeutungen transportieren (Physiologismus) |
Die eigene Welt ist nicht alles |
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|
Erkenntnis als Spiegel oder Tätigkeit | Erkenntnis von Einzelheit durch Explikation (Explikationismus) | Erkenntnis als Konstruktion (Konstruktivismus) |
Fremde Psyche ist unerreichbar | In eine fremde Psyche kann man nicht hinein, weil es sie gar nicht gibt sondern einen Introjektion ist. Aber man kann fremde Gefühle fühlen. | In eine fremde Psyche kann man nicht hinein, weil sie operational geschlossen ist. |
Bewegung von Einzahl-Konzepten (die Welt) hin zu Pluralitäten von Welten | Jeder in seiner persönlichen Situation und in anderen auf seine Weise eingebettet | Jeder hat sein geschlossenes psychisches System mit seiner Welt |
Suche nach dem "Meinigen" | immer meine eigene Leiblichkeit, mein eigenes Fühlen etc. (weniger objektive Gefühle): Leibgebundenheit des Fühlens (und der Gefühle) | immer mein eigenes Gehirn: Organgebundenheit der Gefühle |
- Achtung vor der Meinung des Anderen:
- Vorsicht bezüglich schneller Interpretation, Theorien nicht verabsolutieren zu wollen, sondern immer dem konkreten Erfahrungsbereich des Alltags verbunden zu bleiben, sowie die Autonomie der Erfahrung des anderen zu achten.
Siehe: Realismus, Konstruktivismus