Medium: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. September 2012, 22:26 Uhr
Medienbeispiele
Leibraum | Sprache | Schrift | Internet | |
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Nutznießer | notwendige Bedingung von allen Lebewesen: Tiere und Menschen vom Embryo bis zum Tod | alle Menschen, die Sprechen können | alle Menschen, die Schreiben können | alle Menschen, die technische Kompetenz haben |
Nutzen | notwendig für Lebewesen: Tiere, Föten, Embryos, Menschen | hilfreich zur explikativen Meisterung von Situationen | hilfreich zur Beschaffung von expliziertem Wissen | hilfreich zur Beschaffung von expliziertem Wissen |
Voraussetzungen des Umgangs | Leibliche Unversehrtheit, Leibliche Selbstintegrität | Organische Voraussetzungen | Organische, kulturelle Voraussetzungen | Technische Voraussetzungen |
Verfügbarkeit | Permanente Verfügbarkeit | Wachbewusstsein | Wachbewusstsein | 99,99% |
Medienkompetenz | Leiblichkeit | Sprechen | Schreiben | Kompetenz im Umgang mit neuen Medien |
Medium als transparent Vermittelndes
Wirklichkeit ist durch ein Medium vermittelte Unmittelbarkeit. Darin liegt die Möglichkeit einer Trübung oder Verzerrung des Mediums; ja das Medium kann schließlich seine Transparenz einbüßen und selbst an die Stelle der Wirklichkeit treten. (F-LuL 273)
Verlust der Transparenz: das Opak-Werden der Medien
Jedes innere Bild, jede Vorstellung tendiert dazu, sich an die Stelle der Sache zu setzen, die sie "vorstellen" soll, sie also zu entstellen oder zu verstellen. (F-LuL 273)
Der implizite, unbewusste Charakter der Vermittlung bedingt, dass eine Störung des Mediums dem Wahrnehmenden selbst nicht vielfach entgeht. (F-LuL 273f)
Das Medium wird zur Botschaft
Zum einen überschreiten audiovisuelle und elektronische Massenmedien zunehmend ihre mediale Rolle und erzeugen selbst neue Wirklichkeiten; das Medium wird zu seiner eigenen Botschaft. (F-LuL 275)
Was uns prägt und entprägt, was uns formt und entformt, sind eben nicht nur die durch die "Mittel" vermittelten Gegenstände, sondern die Mittel selbst, die Geräte selbst: die nicht nur Objekte möglicher Verwendung sind, sondern durch ihre festliegende Struktur und Funktion ihre Verwendung bereits festlegen und damit auch den Stil unserer Beschäftigung und unseres Lebens, kurz: uns. (GA-DAdM 100)
Siehe: Medialer Idealismus
Szientistische Leugnung der alltäglichen Transparenz
Zum anderen bestreiten neurokonstruktivistische Erkenntnistheorien die Transparenz der alltäglichen Erfahrung und begreifen sie als illusionäres Produkt des neuronalen Substrats, also des Gehirns. (F-LuL 275)
Aufgabe der Philosophie schließlich wäre es, gegen die nivellierende Tendenz postmoderner Medienphilosophien und neurokonstruktivistischer Erkenntnistheorien auf der Wirklichkeit der Lebenswelt zu bestehen. (F-LuL 280)
Medium als Mittler: Vermittelndes und Trennendes zugleich
Ein Medium oder Mittel steht typischerweise (wie die Etymologie zeigt) zwischen zwei anderen Dingen, zwischen denen es vermittelt. Indem es sich in der Mitte befindet, als eine Schnittstelle mit zwei Seiten, verbindet ein Medium die dadurch vermittelten Begriffe und trennt sie zugleich. (RS-KB 30f)
Dieser doppelte Aspekt ist auch in dem instrumentellen Sinn des Mediums als eines Mittels zu einem Zweck gegenwärtig. Während es einen Weg zum Zweck oder Ziel darstellt, steht es auch im Weg und markiert die Entfernung, die zwischen der Absicht und ihrer Erfüllung zu durchqueren ist. (RS-KB 31)
Medium als genus verbi
Das Medium ist etwas, das in der Sprache zwischen Aktiv und Passiv steht.
Siehe: