Introjektion

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Der Introjektionismus geht davon aus, dass alle Gefühle Introjektionen sind.

Die Introjektion besteht in der Verlegung des abgeschliffenen Stoffes der Lebenserfahrung, soweit er überhaupt zur Kenntnis genommen wird, in die private Innenwelt. (Vgl: S-WNP 347)

Die Introjektion der unwillkürlichen Regungen zum Zweck ihrer Bemeisterung durch die Vernunft, die personale Selbstbemächtigung. (S-WNP 352)

In der Odyssee wurde der Beginn der Introjektion aufgedeckt, die darin besteht, dass das konkret gespürte Innere des körperlichen Leibes durch sprachliche Metaphernbildung in ein fiktives seelisches Inneres - ein Reich der intimen Innerlichkeit - umgedeutet wird. Diese Umdeutung ist zugleich eine Wegdeutung der Leiblichkeit; die leiblichen Regungen werden wenigstens aus ihrer Schlüsselstellung im Erleben verdrängt und interessieren die Selbstbesinnung allmählich nur noch als Quellen und Anlässe metaphorischen Sprechens über Innerlichkeit, so, wie wir heute gern vom Herzen sprechen. (S-II1 451f)