Topologie

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Topologie ist die Lehre von topischen Räumen, und ihrem Verhältnis zu dimensionalen Räumen.

Die philosophische Topologie bezieht wesentliche Impulse und Begriffe aus der Neuen Phänomenologie von Hermann Schmitz und versucht die ontologischen Grundlagen in Richtung einer Feldphilosophie weiter zu entwickeln.

Mathematische Topologie

Im Unterscheid zur mathematische Topologie beschäftigt sich die philosophisch-phänomenologische Topologie im hier gemeinten Sinne nicht mit dimensionalen Räumen sondern mit topischen Räumen.

Topisches Denken

Schwerpunkte des topischen Denkens sind:

Grundlagen und Quellen

Die philosophischen Grundlagen der Topologie speisen sich vorallen aus folgenden Richtungen:

  • Die Neue Phänomenologie (von Hermann Schmitz) und deren Weiterentwicklungen in den verschiedenen Disziplinen (u.a. der Medizin durch Thomas Fuchs)
  • Die japanische Philosophie des Ortes (basho, 場所) von Kitarô Nishida und deren Weiterentwicklungen in der Kyoto-Schule sowie in verschiedenen Disziplinen.
  • Die Sphärologie Peter Sloterdijks und deren Überwindung des Symbiose-Paradigmas.

Topologie als Philosophie des Ortes

Topologie im engeren Sinne ist eine Philosophie des Ortes.

Nishida Kitarô

Peter Sloterdijk

In gewisser Weise knüpfe ich bei dem durch Sigmund Freud bekannt, wenn auch nicht populär gemachten Versuch an, den Menschen als ein topologisches Rätsel zu charakterisieren, genauer als ein Wesen, bei dem man immer die Frage stellen muss: Wo ist es eigentlich? ... So entsteht eine Philosophie des Ortes, die in Analogie zur zweiten Freudschen Topologie - die den seelischen Raum in drei Felder, Es, Ich, Über-Ich, eingeteilt hat - eine philosophische Auskunft auf die Frage: Wo ist der Mensch? formulieren will. (SH-DSudT 143)


Ontogenetischer Primat der Topologie

Die Topologie ist bezogen auf den Leib als Nullpunkt der Orientierung und auf die Zugänglichkeit der Dinge. Der ursprüngliche Raum ist der topologische Raum, der durch den Spielraum des Greifens bestimmt ist, und in dem sich die Objekte im Verhältnis zum eigenen Leib in der Tiefe anordnen. (Vgl. F-LRP 258)

Vor jeder projektiven und sogar euklidischen Organisation des Raumes konstruiert und benutzt das Kind zuerst gewisse elementare Beziehungen - wie "benachbart und getrennt", "Reihenfolge", "Umgebung", "Kontinuum" - alles Begriffe, die denen entsprechen, die die Geometer als "topologisch" nennen (Piaget & Inhelder 1971, 19)

Bis zum 4. Lebensjahr sind die Kinder nur in der Lage, topologische Raumbeziehungen richtig anzugeben. Erst im Alter vom 7 Jahren werden diese allmählich in ein System symmetrischer und umkehrbarer Beziehungen transformiert, die die "Invarianz der Entfernung" sichern, so dass sich der euklidische, homogene und isotrope Raumbegriff herausbildet. (F-LRP 158f)

Auch unter genetischem Aspekt bestätigt sich somit, dass das Erlebnis des Raumes auf der Entfaltung der Leiblichkeit basiert. Vor aller abstrahierenden Beschäftigung mit dem Raum erfahren wir ihn zuerst in der Dynamik innerleiblicher Regungen, dann in der Begegnung mit dem äußeren Widerstand, als Spielraum für unsere Bewegungen, und schließlich als ein Ensemble von Gegenden, Richtungen und Wegen, die nach Nähe und Ferne, nach Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für unseren Leib qualifiziert sind. (F-LRP 159)

Zweistufige topologische Erkenntnis

  1. Die Erkenntnis, dass wir immer schon in topischen Entitäten leben, wie z.B. in Räumen, Felder, Orten, Atmosphären. (Im-Feld-Sein)
  2. Die Erkenntnis, welche topischen Entitäten heilsam und lebensfördernd (biophil) sind, und wie darauf z.B. durch Formgebung und Abgrenzung praktisch hingewirkt werden kann. (Topische Praxis)

Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen

Sphärologie

Siehe: Sphärologie

Klimatologie

Horizologie

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