Selbstzuschreibung: Unterschied zwischen den Versionen

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So ist die sogenannte Ich-Instanz ein Produkt der Flucht aus der [[affektives Betroffensein|Betroffenheit]] und kann von dieser jederzeit wieder eingeholt werden - beispielsweise dadurch, dass ein [[leibliche Regungen#Schmerz|Schmerz]] überwältigend wird. (B-Ethik, 130)
 
So ist die sogenannte Ich-Instanz ein Produkt der Flucht aus der [[affektives Betroffensein|Betroffenheit]] und kann von dieser jederzeit wieder eingeholt werden - beispielsweise dadurch, dass ein [[leibliche Regungen#Schmerz|Schmerz]] überwältigend wird. (B-Ethik, 130)
  
Die Ich-Konstitution vollzieht sich ontogenetisch nicht im Spiegelstadium oder gründet sich auch nicht in Anerkennungsverhältnissen, sondern vielmehr in ersten negativen Erfahrungen von Schmerz, Krankheit, Versagen und Verbot. (B-Ethik 142)
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Die Ich-Konstitution vollzieht sich ontogenetisch nicht im Spiegelstadium oder gründet sich auch nicht in Anerkennungsverhältnissen, sondern vielmehr in ersten negativen Erfahrungen von Schmerz, Krankheit, Versagen und Verbot. Es ist die Enge eines auf sich selbst zurückgeworfenen [[Leben#Lebensvollzug|Lebensvollzuges]], aus dem sich das Ich losreißt. (B-Ethik 142)

Version vom 22. Dezember 2010, 23:36 Uhr

Selbstzuschreibung ist eine Identifizierung von etwas mit mir. Jeder denke an sich. ... Im Falle der Selbstzuschreibung muss das Relat (womit identifiziert wird) schon vor der Identifizierung bekannt sein. Sonst ergäbe sich ein zielloser progressus in infinitum, indem immerzu etwas mit demselben unter einer anderen Beschreibung identifiziert würde, wobei offen bliebe, ob ich selbst das bin.

Selbstzuschreibung ist ... nur möglich, wenn ihr ein identifizierungsfreies Selbstbewusstsein ohne Selbstzuschreibung zu Grunde liegt. Und das gibt es wirklich, nämlich in Gestalt des affektiven Betroffenseins. (S-KE 29f)

Ich

So ist die sogenannte Ich-Instanz ein Produkt der Flucht aus der Betroffenheit und kann von dieser jederzeit wieder eingeholt werden - beispielsweise dadurch, dass ein Schmerz überwältigend wird. (B-Ethik, 130)

Die Ich-Konstitution vollzieht sich ontogenetisch nicht im Spiegelstadium oder gründet sich auch nicht in Anerkennungsverhältnissen, sondern vielmehr in ersten negativen Erfahrungen von Schmerz, Krankheit, Versagen und Verbot. Es ist die Enge eines auf sich selbst zurückgeworfenen Lebensvollzuges, aus dem sich das Ich losreißt. (B-Ethik 142)