Prozessontologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. März 2011, 00:51 Uhr
Ereignis als Grundkategorie
Im Unterschied zur Dingphilosophie, die in einem dreigliedrigen Netzwerkmodell (Ding, Eigenschaft, Relation) mündet, geht die Prozessphilosophie nur noch von dem Ereignis als Grundkategorie aus. Hinzu kommt häufig auch die Vorstellung von der relationalen Verkettung und der Kategorisierung der Ereignissketten, so dass die Hauptkategorien einer Prozessontologie wie folgt sind:
- Ereignisse
- Relationen zwischen den Ereignissen
- Gattungen der Ereignisketten
(Vgl: S-WNP 199, S-NGdE 17-26)
Nur Ereignisse
Die Vorstellung, es gibt nur Ereignisse nennt man "aktualistische Ereignisontologie". Vertreter: Singer.
Ereignisse und Relationen
Ereignisse und Anschlussrelationen
Gattungen der Ereignisketten
Ontologie der Ereignisketten.
Genetische Frage
Die Prozessphilosophie lässt sich von der genetischen Frage inspirieren, also der Frage, in welchen Geschehnissreihen oder Ereignisketten etwas auftritt. Damit steht sie quer zur phänomenologischen Frage.
Ereignistypen
Von der Prozessphilosophie wird jedoch vernachlässigt, dass zusätzlich die Annahme von verschiedenen Ereignistypen erforderlich ist, und es damit leicht zu einem Schubladendendenken kommt. (Psychische, Physische, Sprachliche Ereignisse). Häufig gibt es nur ein Typus von Relation, der diese Ereignisse des gleichen Typs miteinander verbindet: der Anschluss.
Operative Systemtheorie
Luhmann als Vertreter operativer Systemmodelle lässt sich als Prozessdenker einstufen, da er ein Kettenmodell der Operationen verfolgt. Die Motivation, aus der heraus ein operatives, zeitgetriebenes Systemmodell verfolgt, ist verständlich: die Reduktion der Komplexität. Allerdings vergisst er, dass nicht nur die Zeit Komplexität reduziert sondern auch Situationen:
Typisch für die operative Systemtheorie sind Aussagen wie:
- Nur die Kommunikation kommuniziert. Der Mensch ist nur die Umwelt eines sozialen Systems.
Zitate
William James
Fichte
Wo bleibe ich in einer solchen Welt neutraler Elemente? Diese Frage stellt als Philosoph Johann Gottlieb Fichte. Er gelangt damit dicht in die Nähe der Entdeckung der subjektiven Tatsachen, versäumt sie aber und mauert das Ich in eine Tathandlung ein, die nur sich selber tut. (S-KE 26)
Henri Bergson
Edmund Husserl
Martin Heidegger
Wittgenstein
Im Sachverhalt hängen die Gegenstände in einander, wie Glieder in einer Kette. (T2.03)
Ernst Cassirer
Wie viele seiner zeitgenössischen philosophischen Kollegen auch konzeptualisiert Cassirer das Bewustseinsleben mit der Metapher des Stromes als abgesetzt gegen die atomistische, von stabilen elementaren Bewusstseinseinheiten ausgehende Assoziationspsychologie. Dies verbindet Cassirer mit Denkern wie William James, Henri Bergson, Edmund Husserl und dem jungen Martin Heidegger. (Heinz Paetzold: Ernst Cassirer - zur Einführung. S. 137)
Vertreter
- Heraklit ("alles fliesst"-Heraklit)
- Hume
- Fichte (Tathandlung, die sich selber tut)
- Whitehead
- Mach
- Einstein
- Luhmann
- Rescher