Martin Heidegger

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Rehabilitierung der Situation

Heidegger gehört nach Jahrtausenden der Reduktion zu den Ersten, die vollständige, mit Bedeutsamkeit geladene Situationen wieder ernst nehmen und auf den Begriff zu bringen suchen. (S-NGdE 331)

Heidegger als Entdecker der Plakat-Situation.

Leibferne

Heidegger weiß nichts und will nichts wissen von der Leiblichkeit, primitiver Gegenwart, elementar-leiblichem Betroffensein, leiblicher Kommunikation. Heideggers Mensch-mit-Jemeinigkeit, das "Dasein", ist gleich erwachsen und bleibt es, ob er nun zum Tode vorläuft oder die Angst - bei Heidegger ein hochstufiges, personale Emanzipation voraussetzendes Entfremdungserleben - verdrängt; seine Seinsweise ist die Subjektivität oder Jemeinigkeit in entfalteter Gegenwart. Daher fehlt bei Heidegger jedes Verständnis für den Menschen als Tier, z.B. im Schreck, dessen Möglichkeit Leiblichsein und damit Menschsein von Grund aus bedingt. Mit dieser Verdrängung der elementaren Leiblichkeit verharrt Heidegger im Bann der diese spätestens seit Platon degradierenden europäischen Intellektualkultur und versperrt sich den Zugang zu den Quellen des In-der-Welt-seins. (S-WzNP 17)

Überbetonung der Zeit

In his hermeneutic phenomenology of selfhood developed in Oneself as Another, Paul Ricoeur (1992, 328) makes a simpilar point, arguing that Heidegger's overemphasis on temporality leads to an inadequent description of spatiality, which subsequently results in his failure to articulate an intersubjective concept of self as ontologically constituted by the Other. (SO-TSS 439)

Buber argues that Heidegger mistakenly privileges the individuality over the sociality of Dasein based on an underlying phenomenological description which privileges the temporal over the spatial aspect of human existence. (SO-TSS 439)

Topologie des Seins

In die Nähe eines solchen Versuchs gerät auch die Kennzeichnung des Heideggerschen Denkens einer "Seinstopik" bzw. einer "Topologie des Seins", wie sie O. Pöggeler im Ausgang von eigenen Formulierungen Heideggers unternimmt. Für Pöggeler besteht die Eigenart des Heideggerschen Denkens als eines topologischen bzw. seinsgeschichtlichen Denkens darin, dass es "den Ort und die Orte der einzelnen metaphysischen Denker" erörtert, indem es "das Ungedachte dieses Denkens zur Sprache" bringt. ... Als Topologie steht Heideggers Denken für Pöggeler in einer Geschichte verschiedener Logien. Dank dieser Einordnung des Heideggerschen Denkens gelingt es Pöggeler, wesentliche Intentionen und Bewegungsweisen des Heidgeggerschen Denkens sichtbar zu machen. Allerdings bleibt die Frage, ob Pöggelers Ansatz nicht dazu neigt, Heidegger noch zu sehr philosophisch, nämlich auf der Ebene eines kontinuierlich sich vertiefenden Logos zu lesen. Denn Heidegger unterzieht zweifelsohne nicht nur die Metaphysik einer Topologie, in der er sie topologisch ordnet, sondern versucht zugleich, den Orts des Logos überhaupt und damit jede -logie zu verschieben und neu zu verorten. (EW-E 14f)