Fremde Gefühle
Fremde Gefühle, sind fremdpersonale Gefühle, also Gefühle die nicht zur Integrität der eigenen Person gehören. Die Person ist auch ohne diese Gefühle vollständig.
Systemisch übernommene Gefühle
Fremde Gefühle können als dauerhaft oder temporär, bewusst oder unbewusst übernommene Gefühle verstanden werden. Im Alltag resultieren sie häufig aus symbiotischen Fremdverortungen im sozialen System, als fremderzeugte Resonanzen. Bild: Der gesungene Ton lässt den Gitarrenkorpus vibrieren, als ob der Ton durch die Gitarrensaite erzeugt worden wäre.
Die Beschäftigung mit symbiotisch übernommene Gefühle bringt einen Menschen nicht weiter, weil dahinter nicht seine eigenen Lebenserfahrungen stecken. Wenn es gelingt, aus diesen symbiotisch verstrickten Gefühlszuständen auszusteigen, können reale eigene Gefühle auftauchen, mit denen man sein Leben gestalten kann. (FR-SuA 243)
Man muss bereit sein, auf ... übernommenen Traumagefühle zu verzichten, die sehr intensiv sein können. Oft werden sie eisern festgehalten, zuweilen wird sogar aus dem Leiden eine Lust herausdestilliert, weil die Angst besteht, sonst in ein Nichts und in eine innere Leere abzustürzen. (FR-SuA 244)
Die dritte Kategorie sind die systemisch übernommenen Gefühle. Das ist jemand außer sich. Er ist von sich entfremdet, und man kann auch mit ihm nichts machen, da er in einem fremden Gefühl ist. Man erkennt das sofort, dass er in einer völlig anderen Situation ist. (GW-ZG 251)
Metaphern
| Fühlen einer Person | Gefühl | |
|---|---|---|
| Schwingen | Resonanzkörper | Schwingung |
| Stehen | Kapitän | Boot |
| Tragen | Person | Koffer |
- Kapitän auf einem fremden Boot.
- Inhalt einer fremden Packung.
- Fremden Koffer tragen (Blaser, Nick: So bin ich - du bis anders. S. 36)
- Ziel: Abgrenzung von fremden Gefühlen.
- Siehe auch: Gefühl und Fühlen, Übernommene Gefühle
(Re-)Präsentierende Wahrnehmung in Aufstellungen
Im therapeutischen Rahmen können solche Gefühle über Aufstellungen durch Stellvertreter verleiblicht werden. Die Stellvertreter können damit Gefühle spüren, die eigentlich nicht zu ihrem Erfahrungsbereich gehören.