Weiteraum

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Der Weiteraum ist der unmittelbar phänomenale Raum, der Enge und Weite spürbar werden lässt. Wie z.B. als Enge der Brust beim Schreck. Über den Weiteraum hinaus gibt es im Richtungsraum zudem gerichtete Gefühle.

Im Weiteraum heben sich nur absolute Orte aus maßloser Weite ab. Man kennt das ganz gewöhnlich im Betroffensein vom Wetter, das etwa drückend heiß und schwül ist oder in feuchter Kühle frösteln macht, besonders deutlich auch im Kontrast, wenn man aus einer dumpfen Stube mit von vielen Menschen verbrauchten Luft ins Freie tritt und aufatmend in ein klares, reines, kühles Element als Atmosphäre aufgenommen wird, in der sich nur Weite und nichts von deren Gliederung abzeichnet. Ein anderes Beispiel von Weiteraum ist das Rückfeld, das man bei allen Haltungen in der normalerweise nach vorn gerichteten Beschäftigung tagsüber durch Aufrichten, Zurücklehnen usw. nachts im Bett durch Recken, Dehnen, Verbiegen unwillkürlich in Anspruch nimmt, mit einer Selbstverständlichkeit, die von der motorischen Initative im Rückwärtstanzen genützt wird, wobei die freie Entfaltung leiblicher Richtungen viel unbefangener gelingt als beim Rückwärtsgehen, das sich von der Orientierung des Blickes nach vorn an Lagen und Abständen nicht unbefangen lösen kann und dadurch unsicher wird. Andere Gelegenheiten, reinen Weiteraum kennenzulernen, bieten optische und thermische Ganzfelder, etwa beim Dösen in der Sonne oder beim Starren mit versunkenem BNlick, der sich im Glanz oder in der Tiefe des Raumes gewissermaßen auflöst. Es gibt auch einen Weiteraum der Gefühle. Alle Gefühle sind getönt und durchzogen von einer Grundschicht, die aus einer der beiden reinen Stimmungen Zufriedenheit und Verzweiflung besteht. Ich meine diese Worte nicht im Sinn von erfolgter oder versagter Wunscherfüllung, sondern im Sinn leiblich (also an absoluten Orten) gespürter Atmosphären, die erfüllte bzw. leere Weite sind, erfüllt und leer in rein gefühlshaftem Sinn, ohne Beziehung zu körperlichen Stoffen, eher schon zu der Weise, wie Stille dicht sein kann. (S-SuK 191f)

Weiteraum als leiblicher Raum

Der Weiteraum ist die einfachste Gestalt des leiblichen Raumes, … (S-SuK 192)


Siehe auch: Weite

Apriorität des Weiteraums

Mit der Weite des Raumes werden wir nicht erst durch irgendwelche Sinneswahrnehmungen vertraut, sondern sie ist uns a priori bekannt, ... durch die Grundform des eigenleiblichen Spürens. Dieses offenbart uns die Weite des Leibes, die eine Voraussetzung der sich aus ihr abhebenden Enge des Leibes ist, und diese Enge, die Gegenwart, ist Bedingung der Möglichkeit der Einheit des Bewusstseins, weil das principium individuationis und das Ich ihre Explikate sind. (S-III1 207)

Mit der Enge des Leibes ist nämlich dessen Weite unvermeidlich mitgegeben, und die Weite des Leibes ist gemäß dem Hauptsatz der Lehre vom Raum zugleich die Weite des Raumes. (S-III1 207)

In Wirklichkeit wird das Wissen von der Weite des Raumes durch die sinnliche Wahrnehmung nicht erst erzeugt, sondern aus den Elementen des eigenleiblichen Spürens übernommen. (S-III1 208)

Polaritäten

Yin Yang
Weitung Zusammenziehend Ausdehnend
Entfernung Nah Weit
Temperament
  • Erde
  • Mond
  • Passiv
  • Nachfolgen
  • Schlafen
  • Himmel
  • Sonne
  • Aktiv
  • Führen
  • Wachen
Tageszeit Nacht Tag
Jahreszeit Herbst und Winter Frühjahr und Sommer
Magnetischer Pol Negativ Positiv
Temperatur Kalt Warm
Geschwindigkeit Langsam Schnell
Feuchtigkeit Feucht Trocken
Körperregion
  • Füße
  • Untere Extremitäten
  • Vollorgane (Zang-Organe)
  • Nieren, Milz/Pankreas, Lunge, Herz, Leber
  • Kopf
  • Obere Extremitäten
  • Hohlorgane (Fu-Organe)
  • Dickdarm, Gallenblase, Blase, Magen, Dünndarm
Höhe Niedrig Hoch
Seite Links Rechts
Licht Dunkel Hell
Geschlecht Weiblich Männlich