Nominalismus

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Überzeugung: Es gibt keinen Gattungen, das sind nur Namen. Es gibt nur einzelne handgreifliche Dinge.

Nominalismus: die Lehre, dass es statt allgemeiner Gegenstände (Gattungen, Arten) einzeldingliche sprachliche Zeichen (z.B. Schallereignisse hier und jetzt, Beschriftungen dieser Papierseite) gibt, die allgemein (d.h. alle Gegenstände einer bestimmten Gattung oder Art) repräsentieren. (S-NWdeP 826)

Der Nominalismus (im weitesten Sinn), wie ich ihn hier verstehe, behauptet, dass alles von vorn herein einzeln ist, oder setzt dies wenigstens naiv voraus, um alle Gegenstände (Gattungen) als überflüssig wegzuschaffen. Einzeln ist etwas aber nur als Element einer Menge, über deren Anzahl es mitbestimmt; ... (S-AHG 27)

[D]ie Überzeugung, dass sich Einzelwesen ohne Voraussetzungen von selbst verstehen. (S-NGE 337)

Daher sind gerade die vermeintlich konkreten Objekte der Nominalisten dem Verdacht der Künstlichkeit in besonderem Maß ausgesetzt, zwar nicht so, als ob sie Konstrukte des Denkens wären, aber als abhängig von der Kunst satzförmiger Rede, die zwar den Menschen (normalerweise) eingegeben ist, nicht aber den Tieren. (S-LU 43f)

Der Fehler des Nominalismus besteht in einer gewissen Wirklichkeitsfremdheit, in einem Fehlgriff ins Leben: Das Ursprüngliche vor allen künstlichen Zusätzen besteht nicht in Dingen oder Menschen, sondern in Situationen, sofern sie noch nicht einzeln sind. (S-LU 44)

Der Gipfel des Leichtsinns ist der Nominalismus, der auf Gattungen und Arten als Gegenstände eigener Art verzichten will, obwohl nur unter Voraussetzung von Gattungen, die keine Substanzen, Akzidenzen oder Relationen, sondern Sachverhalte oder Situationen sind, etwas einzeln sein kann, abgesehen von der hier nicht zu besprechenden primitiven Gegenwart, die selbst wieder Voraussetzung der Möglichkeit von Gattungen ist. (S-SaP 342)

Es ist die Naivität des Nominalismus, der sich vorstellt, dass einzelne Gegenstände einfach von sich aus herumliegen oder auch in eine Selbständigkeit energischerer Art sich aufstellen, ohne die prekären und abgründigen Voraussetzungen des Einzeln-sein-Könnens, die auf eine unendliche Folge von Gattungen, d.h. Sachverhalten, und letztlich auf die primitive Gegenwart als das principium individuationis zurückführen. (S-NGE 209)

Siehe: Singularismus