Gestaltverlauf

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Gestaltverläufe sind Bewegungssuggestionen von Gestalten, darunter auch von solchen, die selbst Bewegungen sind; manche Gebärden sind winzige Bewegungen mit wuchtigem, weit ausladendem, vielsagendem Gestaltverlauf, der der Gebärde ihren Sinn oder ihre Zudringlichkeit gibt. Gestaltverläufe kommen als optische, akustische und taktile vor und können fast unverändert von einem Medium in das andere und den gespürten eigenen Leib übergehen, wie z.B. der Rhythmus, d.h. der Gestaltverlauf einer eventuell von Pausen durchsetzten Sukzession, der sich in der Musik mit den tonalen Gestaltverläufen (z.B. Leittonspannung, Kadenz, Vorhaltsakkord) verbindet. (S-WzNP 14f)

Jeder Rhythmus wahrgenommener Gestalten ist ein Gestaltverlauf, nämlich die einer sukzessiven Gliederung von Ereignissen, eventuell auch Pausen, eigene Bewegungssugestion, die auch unregelmäßig sein kann. (S-LGK 18)

Gestaltverläufe gibt es in jeder sinnfälligen Darbietung von gestalten, optisch z.B. als Ragen, Schwellen oder Drücken, Sichöffnen oder Sichverschließen sichtbarer Massen und Formen, und ebenso bei Bewegungen wie bei ruhenden Gestalten. Jede Gebärde hat z.B. einen Gebärdesinn, der in einem sinnfälligen, über die ausgeführte Bewegung hinausgehenden Gestaltverlauf besteht. (S-DgL 89)

Siehe: Brückenqualitäten, Prozessontologie