Wissenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaft als [[Abstraktion]] aus leiblichen Bezügen, als "Hochstilisierung (Janich 1997) [[lebenswelt]]licher [[Erfahrung]]en. (Vgl: FV-OW 272)
 
Wissenschaft als [[Abstraktion]] aus leiblichen Bezügen, als "Hochstilisierung (Janich 1997) [[lebenswelt]]licher [[Erfahrung]]en. (Vgl: FV-OW 272)
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{{c|Die Wissenschaft manipuliert die Dinge und verzichtet darauf, sie zu bewohnen.|Merleau-Ponty, zit.n: OFB-MuR 278, Fußnote 10}}
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{{c|Das wissenschaftliche [[Weltbild]] ist jedoch nur eine [[Religion]] unter anderen - ...|MG-WW 187}}
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== Bruch zwischen Wissenschaft und lebensweltlicher Erfahrung ==
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{{c|Aber noch fundamentaler ist Husserls Irrtum, dass sich Wissenschaft überhaupt auf der Basis von Lebenswelt begründen lässt. Und gerade das wollte er, nämlich die Wissenschaft an die Lebenswelt zurückbinden, um wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen, "was die Wissenschaft dem menschlichen Dasein bedeutet hatte und bedeuten kann", also die Weltbildfunktion der Wissenschaft zurückgewinnen. Dabei hat er übersehen, was man seit Gaston Bachelard die ''rupture épistémologique'' nennt: Es besteht ein Bruch zwischen Wissenschaft und lebensweltlicher Erfahrung - und gerade deshalb kann Wissenschaft ''streng'' sein. Sie beruht nämlich auf der methodischen und erkenntnislogischen Einigung der Mitglieder einer ''scientific community''.|GB-BF 103}}

Aktuelle Version vom 26. Januar 2014, 00:52 Uhr

Wissenschaft als Abstraktion aus leiblichen Bezügen, als "Hochstilisierung (Janich 1997) lebensweltlicher Erfahrungen. (Vgl: FV-OW 272)

Die Wissenschaft manipuliert die Dinge und verzichtet darauf, sie zu bewohnen. (Merleau-Ponty, zit.n: OFB-MuR 278, Fußnote 10)

Das wissenschaftliche Weltbild ist jedoch nur eine Religion unter anderen - ... (MG-WW 187)

Carnaps Idee der unity of science wird durch die Idee der special sciences or the disunity of science ersetzt. (Münch, MPK 25f)

Bruch zwischen Wissenschaft und lebensweltlicher Erfahrung

Aber noch fundamentaler ist Husserls Irrtum, dass sich Wissenschaft überhaupt auf der Basis von Lebenswelt begründen lässt. Und gerade das wollte er, nämlich die Wissenschaft an die Lebenswelt zurückbinden, um wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen, "was die Wissenschaft dem menschlichen Dasein bedeutet hatte und bedeuten kann", also die Weltbildfunktion der Wissenschaft zurückgewinnen. Dabei hat er übersehen, was man seit Gaston Bachelard die rupture épistémologique nennt: Es besteht ein Bruch zwischen Wissenschaft und lebensweltlicher Erfahrung - und gerade deshalb kann Wissenschaft streng sein. Sie beruht nämlich auf der methodischen und erkenntnislogischen Einigung der Mitglieder einer scientific community. (GB-BF 103)