Aufstellungstheorie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. März 2011, 13:37 Uhr

Möglichkeit der Aufstellung

Fragen:

Nach den üblichen Vorstellungen, wie der Informationsaustausch zwischen Menschen stattfindet, dürfte es das Aufstellungsphänomen eigentlich nicht geben. Bis heute gibt es keine Theorie, die auch nur ansatzweise erklären könnte, wie es funktioniert, dass völlig fremde Menschen plötzlich Zugang zu den intimsten seelischen Regungen eines anderen Menschen haben und sich die Vergangenheit eines Familiensystems in den Reaktionen der Stellvertreter mit erstaunlich hoher Klarheit zeigt. (FR in PdS 2/2006, S. 64)

Aufstellung und Spiegelneuronen

Spiegelneuronen sollen erklären, wieso man Gefühle von jemand unbekanntes fühlen kann.

Das Phänomen der Spiegelung und die zitierten Erkenntnisse über die Funktion und Arbeitsweise der Spiegelneuronen liefern meines Erachtens gute Möglichkeiten zu verstehen, warum die Stellvertreter in Aufstellungen in der Lage sind, insbesondere die Gefühlszustände der Klienten zuverlässig zu erfassen, gleichzeitig das eigene Ich dabei nicht zu verlieren, zwischen den übernommenen Gefühlen und den eigenen unterscheiden zu können und schließlich auch wieder in der Lage zu sein, die Stellvertreterrolle abzustreifen. (FR in PdS 2/2006, 67)

Aus neurobiologischer Sicht besteht aller Grund zu den Annahme, dass kein Apparat und keine biochemische methode den emotionalen Zustand eines anderen menschen jemals so erfassen und beeinflussen kann wie es durch den Menschen selbst möglich ist. (Bauer 2005, 51, zit.n: FR PdS 2006/2, 67)

Spiegelneurone können zwar nicht alles erklären, was erfahrene Aufstellungsleiter und Stellvertreter über die Jahre hinweg an rätselhaften und faszinierenden Beobachtungen machen, wenn sie mit Aufstellungen arbeiten. Die Entdeckung der Spiegelneurone stellt meines Erachtens aber einen wesentlichen Grundpfeiler zum wissenschaftlichen Verständnis des Aufstellungsphänomens dar. (FR in PdS 2/2006, 68)

Kritik: Nur motorisch-zielorientierte Spiegelung

Das Spiegelsystem erklärt die Spiegelung von motorisch-zielorientierten Handlungen, nicht aber das Fühlen von Gefühlen von nicht anwesenden Personen.

Neuronen spiegeln nichts. Auf physikalischer oder physiologischer Ebene ist die Relation von Urbild und Spiegelbild als solche gar nicht vorzufinden. Auch ein Spiegel wirft nur Lichtstrahlen zurück, die auf ihn treffen - dieses Licht als Abbild zu sehen vermag ein bewusstes Wesen. Ebenso kann die Ähnlichkeitsrelation zwischen eigenen und fremden Bewegungen nur von einem verkörperten Subjekt hergestellt werden, nicht von einem neuronalen System, erst recht nicht von einzelnen "Spiegelneuronen". (F-DG 201)

Aufstellung und morphisches Feld

Ein morphischen Feld ist für die Phänomene in Aufstellungen verantwortlich.

Literatur:

  • Adrián Villasenor Galarza: Die Hypothese der morphischen Resonanz als wissenschaftliche Basis der Familienaufstellung. In: PdS 2/2006, S. 69-71.

Aufstellung und leibliche Resonanz

  • Es kann alles aufgestellt werden, was eine Bedeutung für den Klienten hat. Alles was aufgestellt wird, ist ein Gefühl (hat eine Gefühlskomponente).
  • Stellvertreter können mit ihrem Leib als Resonanzkörper fremde Gefühle fühlen.
  • Es reicht das ernsthafte Anliegen und die (auch stille) Auswahl der Stellvertreter aus.
    • Das Aussprechen der Rolle ist nicht zwingend nötig.
    • Das Aufstellen im Raum ist nicht zwingend nötig.

Aufgestellten Dynamiken

  • Integration + Abweisung
  • Soziale Bipolarität

Aufgestellten Elemente

  • Ich - Selbst
  • Selbstanteile
    • Erwachsenes Selbst
    • Kindliches Selbst

Thesen

Sozial-Phänomenologie Aufstellungstheorie
Unterscheidung von
Gefühl und Fühlen
wird stark kritisiert, da einleuchtende Beispiele fehlen. Kritik orientiert sich aber häufig an sichtbaren Dingen: Gesten, Mimik, etc. einleuchtend, da Stellvertreter fremde Gefühle fühlen können
Unterscheidung von
Gefühle#Eigenes und fremdes Gefühl#eigenem und fremden Gefühl
wird nicht gemacht wird deutlich gemacht: übernommene Gefühle
Alles lässt sich als Gefühl ausdrücken: Pantopismus Ja, es beginnt stets bei subjektiven Tatsachen, die leiblich sind Ja, es lässt sich alles aufstellen
Jeder kann jedes (auch fremde) Gefühl fühlen: leibliche Resonanz#Resonanz mit fremden Gefühlen Ja, jeder hat einen Leib Ja, jeder ist als Stellvertreter geeignet
Räumliche Veränderungen in der Aufstellung verändern auch das Gefühl der Stellvertreter ... Ja
Lösungsbild verändern auch das Gefühl in der wirklichen Situation instantan Fremdwirkung, Telepathie? Ja


Sozialtheorie:

  1. Unterscheidung vom Fühlen und Gefühl: -> Schmitz
  2. Unterscheidung von eigenem und fremden Gefühl: -> Fremes Gefühl

Aufstellungstheorie:

  1. Alles lässt sich als Gefühl ausdrücken: -> Jede Komponenten des Anliegens hat eine Gefühlskomponente
  2. Bei entsprechendem Setting kann jeder jedes aufgestellte Gefühl fühlen: -> Jeder ist zu leiblicher Resonanz fähig
  3. Veränderungen in der Aufstellung verändern auch das Gefühl: -> Arbeit mit den Stellvertretern verändert die Gefühle
  4. Veränderungen des Gefühls wirken sich auch bei der aufgestellten Entität (Person, Ding) direkt aus: -> Gefühle sind sofort im Original wirksam