Restrealismus

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Mit dem Begriff Restrealismus ist dann eine Perspektive gemeint, auf die wir uns einigen müssen, um Koordinationsfähigkeit zu erhalten. Durch sie werden uns die kollektiven und damit erweiterten Manipulationsmöglichkeiten unserer Lebenswelt eröffnet, die darauf beruhen, dass wir zusammenarbeiten. Das aber verlangt nicht, dass wir deshalb auch die Welt gänzlich 'gleich' sehen. (GR-LuS 45)

'Restrealistisch' bezeichnet also das Minimum an Übereinstimmung, das wir brauchen, um eine 'gemeinsame', 'intersubjektive' und dann auch 'objektiv' genannte Welt zu organisieren. Um zu einer restrealistischen Wirklichkeit zu kommen, müssen wir uns auf Phänomene als Gegenstände einigen, und das primäre Einigungs- und Kooperations-Verfahren ist die Sprache. (GR-LuS 49)

Allerdings bedeutet dies erkenntnistheoretisch, dass der Restrealismus lediglich eine zum Verständnis einer gemeinsamen Welt notwendige Leitvorstellung ist, die gleichsam ein Rest an gemeinsamer menschlich-leiblicher Wirklichkeit voraussetzt, ohne diesen ontologisch sicher fundieren bzw. letztbeweisen zu können. Restrealismus bedeutet also ein Minimum an Annahmen, das zwar phänomenologisch nachprüfbar und lebensdienlich evident, aber erkenntnistheoretisch streng genommen 'letztlich' nicht beweisbar ist. (GR-IE_II2 27)