Partikuläre Quantifikation

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Durch partikuläre Quantifikation wird aus dem Gedanken, dass irgend ein Gegenstand in gewisser Weise bestimmt ist, die Behauptung, dass mindestens ein Gegenstand die betreffende Bestimmung besitzt. Wenn ein so bestimmter Gegenstand gefunden wird, darf geschlossen werden, dass mindestens ein Gegenstand so bestimmt ist. ... Die partikuläre Quantifikation wird zum Instrument einer umgedeuteten Existenzauffassung, die Existenz über alles erstreckt, worüber eine wahre Aussage gemacht werden kann, d.h. über alle Fälle irgend einer Gattung (eines Begriffs, wie er sagt), die als solche die von der Gattung verliehene Bestimmtheit haben. Eine Gegenüberstellung des Seienden und des (gleichfalls bestimmten) Nichtseinenden wirf auf diese Weise ebenso unmöglich wie bei Platon und Hume. (S-GedW 22)

In allen Lehrbüchern der Logik und deren Ausübungen wird der Operator der partikulären Quanitifikation als Existenzquantor (Hilbert: "Seinszeichen") bezeichnet ... Gustav Bergmann erklärte das Gelingen der Rekonstruktion des umgangssprachlichen Sinnes von "existieren" durch den Existenzquantor zu einem "Eckstein positivistischer Metaphysik." (S-GedW 23)

In der Tat ist die Umdeutung der Existenz in partikuläre Quantifikation jedoch ein schwerer logischer Fehler. Partikuläre Quantifikation hat mit Existenz nichts zu tun. (S-GedW 23f)

Siehe: Quantifikation, Existenz