Kognitive Wende

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In dem älteren, vom Behaviorismus geprägten Klima finden wir also ein extrem reduziertes Menschenbild, das unfähig ist, geistige Akte zu erfassen, das Konzept einer internen Repräsentation nicht zulässt und den Menschen lediglich als ein reaktives Wesen begreifen kann. (Münch, MPK 24)

Wenn aber von einem Thermostaten gesagt werden kann, dass er Ziele verfolgt, dann ist ebenfalls unproblematisch, von Tieren oder Menschen zu sagen, dass sie Ziele verfolgen. Jemand kann etwa das Ziel verfolgen, eine Stange zu balancieren. Dies impliziert keinen Mentalismus, denn was tatsächlich abläuft, lässt sich mit Hilfe des Konzepts der negativen Rückkopplung beschreiben. ...

Die Konsequenzen für das Menschenbild sind enorm. Denn während im älteren behavioristischen Paradigma der Mensch und die Tiere keine Ziele und Pläne verfolgen konnten, so ist dies im neuen kybernetischen Rahmen möglich. Diese Begriffe sind nun metaphysisch gereinigt, insofern sie nicht mehr länger nicht-physische Wirkursachen nahelegen. (Münch, MPK 20f)

Die Kogntionswissenschaft stellt daher gegenüber dem älteren Behaviorismus einen echten wissenschaftlichen Fortschritt dar. Einige zentrale Thesen des psychologischen Behaviorismus sind durch die Ergebnisse der Wissenschaft, die zum Entstehen der Kognitionswissenschaft beigetragen haben, widerlegt worden. (München, MPK 21)

Siehe: Kognitionswissenschaft