Leibliche Resonanz
Version vom 20. März 2012, 20:54 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
Mit leiblicher Resonanz sind die verschiedenen Formen der Wahrnehmung topischer stimmungsräumlicher Phänomene gemeint.
Der Leib ist gewissermaßen der "Resonanzkörper" des Stimmungsraumes; er übersetzt Ausdruck in Eindruck.
Der Leib überträgt die stimmungsräumlichen Phänomene in seine Eigenfrequenz.
Ausdruck wird in leiblicher Resonanz erfahren.
Leibliche Resonanz ist das eigentliche Medium der Wahrnehmung.
Siehe: Affektives Betroffensein
Leibliche Resonanz fremder Gefühle ist durch Aufstellungen einfach erfahrbar.
Unterdrückung der leiblichen Resonanz
Man kann leibliche Resonanz unterdrücken, z.B. durch:
- vermehrte Muskelanspannung
- Atemanhalten
- Medikamente
(Vgl: F-LRP 198)
"Psychopharmaka" wirken primär auf die leibliche Resonanz und nicht auf die Gefühle als intentionale seelische Regungen. (F-LRP 378)
Ebenso wird die Störung der leiblichen Resonanz in melancholischen oder schizophrenen Psychosen psychopathologisch als "Verlust der Schwingungsfähigkeit" oder als "Verflachung des Affekts" beschrieben; sie ist oft mit einer rigiden leiblichen Spannung verbunden. (F-LRP 198)
Verebbung der leiblichen Resonanz
Schließlich beschreibt J. H. Schultz (...) auch die Wirkung des Autogenen Trainings als "Resonanzdämpfung der Affekte": Hier ist es jedoch umgekehrt die Tiefenentspannung, welche die Affektresonanz reduziert, indem sie nämlich wesentliche Ausdrucksträger (Muskulatur, Herz, Atmung) in eine entspannte Lage bzw. gleichförmig-niederfrequente Schwingung versetzt. Damit ist dem Affekt zumindest teilweise der Boden entzogen, er wird nicht unterdrückt, sondern verebbt. (F-LRP 198)