Schmerz
Version vom 14. Oktober 2012, 23:32 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
Der Schmerz stellt und fesselt den Gepeinigten radikaler als die Angst. Das liegt an seiner komplizierten Zerissenheit als Kampf an zwei Fronten, die sich ausdrückt im Gegensatz der
- teils weitenden (Schrei, Stöhnen, Aufbäumen)
- teils engenden (Zusammenballen der Fäuste, Zusammenbeißen der Zähne) Schmerzgesten.
Der Gepeinigte will
- einerseits expansiv dem Schmerz entkommen
- und wehrt sich andererseits durch Engung gegen die Expansivität des Schmerzes selbst, der drückt und drängt.
Er ist sozusagen nach zwei Seiten vom Schmerz eingesperrt und dadurch zur Auseinandersetzung gezwungen. Der innerleibliche Dialog von Engung und Weitung beginnt sich im Schmerz also zur Kommunikation unter Partnern zu spreizen. (S-KE 38)
Geburt des Subjektes aus dem Schmerz. (B-Ethik 142)
Der Schmerz ist ein Halbding. (S-H 100)