Weltstoff

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Den Ausdruck "Weltstoff" verwende ich nur, um diese Perspektivität hervorzuheben zur Bezeichnung des Materials, das in die Deutung als Welt eingeht, ebenso wie in den auf primitive Gegenwart und reine Modalzeit beschränkten Horizont des Tieres, des Babies und des Idioten. (S NGE, 115)

Ich verdanke diesen Ausdruck meinem akademischen Lehrer Erich Rothacker, der in Gesprächen und Seminarübungen damit die rätselhafte Invariante hinter den geschichtlichen "Welten" der Kulturen (und den biologischen der Tierspezies nach v. Uexküll) meinte und sich darüber beschwerte, dass seine Schüler nicht genug Verständnis für diese Konzeption hätten. (S NGE, 115)

Radikaler Gegenstand der Erkenntnis ist der Weltstoff, doch dient mir dieser Grenzbegriff nur zur Relativierung des Anspruchs, der dem besonnenen, rechenschaftsfähigen, theoretischen Erkennen überhaupt zusteht, verglichen mit der z.B. tierischen Perspektive des Lebens in primitiver Gegenwart, für die Wissen und damit Erkenntnis im eigentlichen Sinn nicht anzunehmen ist, wohl aber prinzipielle Ebenbürtigkeit als Perspektive. (S-NGE 215)