Kontexteffekt

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auch:

  • Placebo-Effekt
  • Curabo-Effekt

Irving Kirsch: Der Placebo-Effekt in der Behandlung von Depression

Man nimmt an, dass Antidepressiva wirken, indem sie ein chemisches Ungleichgewicht, insbesondere einen Serotoninmangel im Gehirn beheben. Aber die Analyse der veröffentlichten und unveröffentlichten Daten, welche von den Arzneimittelherstellern zurückgehalten wurden, zeigten, dass der meiste (wenn nicht aller) Nutzen dem Placebo-Effekt zuzuschreiben ist. Manche Antidepressiva heben das Serotonin-Niveau an, andere senken es und weitere wirken sich überhaupt nicht auf das Serotonin aus. Dennoch zeigen alle den gleichen therapeutischen Nutzen. Anstatt die Depression zu heilen, können einige gängige Antidepressiva eine biologische Vulnerabilität induzieren, die bewirkt, dass Menschen danach mit höherer Wahrscheinlich keit depressiv werden. Andere Behandlungsarten (z.B. Psychotherapie und körperliches Training) rufen den gleichen kurzfristigen Nutzen wie Antidepressiva hervor, zeigen eine bessere langfristige Effektivität und das ohne die Nebenwirkungen und gesundheitlichen Risiken der Medikamente. (Irving Kirsch in Hypnose- ZHH 2017, 12 (1+2), 63-80)

Vollständiger Artikel: http://www.hypsi.de/media/topowiki/Kirsch_The_Placebo_Effect_in_the_Treatment_of_Depression.pdf