Schamanismus

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Traditioneller Schamanismus

Ursprünglich bezeichnet der Ausdruck Schamanismus eine bestimmte Form der Kommunikation mit den Geistern. ... Wenn ich also über "traditionelle Schamanen" spreche, meine ich sibirische und mongolische Schamanen und zusätzlich nordamerikanische Medizinmänner. Somit halte ich mich eher and die ältere anthropologische Definition, die sich nur auf die spirituellen Praktiken der Völker des nördlichen Polarkreises und der Subartik bezieht. (DvK-HKVA 22)

Schamanismus bezeichnet also die spirituellen Praktiken

  • der sibirischen,
  • mongolischen und
  • nordamerikanischen Nomadenstämme. (DvK-HKVA 27)

Schmanismus als Sprache

Für mich ist Schamanismus nicht ein Traum aus der guten alten Zeit, sondern eine spirituelle Sprache, Menschen mit Veranlagung können diese Sprache schneller als andere lernen und besser beherrschen. Aber sich in einem bestimmten Maß damit ausdrücken, kann jedermann lernen. (DvK-HKVA 22f)

Schamanismus und Wissenschaft

Vom traditionellen Standpunkt aus gesehen ist Schamanismus eine Wissenschaft. Allerdings ist es eine Wissenschaft, die die Gesetze der Natur untersucht, die in den Augen der westlichen Wissenschaft als nicht messbar gelten, da sie die physische Materie übersteigen. (DvK-HKVA 16)

Schamanismus und Neue Phänomenologie

Wahrnehmung ist leiblich. Der menschliche Leib ist zwar an den menschlichen Körper gebunden, aber der Räumlichkeit und Dynamik so anders, dass es nicht unsinnig ist, sich vorzustellen, er könnte auch ausfahren, wie es z.B. die Schamanen und die Chinesen von ihren Seelen oder Teilseelen als missverstandenen Leibern glauben. (Schmitz in: Bernhard Langerock & Hermann Schmitz: Momentaufnahmen der Reflexion. S. 29)

Schamanismus und Therapie

Psychotherapie Schamanismus
Heilung über eine Zeitspanne Heilung durch Erfahrung des Raums
graduelle Entwicklung plötzliche Veränderungen
Therapeut steuert den eigentlichen Heilungsprozess Hilfsgeister übernehmen die Heilung
Heilkraft von innen heraus Heilkraft von außerhalb
Heilung des Individuums Heilung der Gemeinschaft
einfacher Zugang erfordert viele Vorbereitungen
der Therapeut wird mit Geld bezahlt der Schamane erhält ein Geschenk

[aus: DvK DHkva-36f]

Zeitlosigkeit im Schamanismus

Der therapeutische Prozess entwickelt sich über eine Zeitlinie, während der Schamanismus eine Struktur im Raum errichtet. (DvK-HKVA 28)

Schamanische Heilung findet in einem zeitlosen Raum statt, in einer mystischen Zeit, in der alles, was jemals war oder sein wird, anwesend ist. Während eines schamanischen Rituals ist alles darauf ausgerichtet, die Teilnehmer von einem linearen Zeitempfinden zu lösen. ... Der Schamane richtet seine Aufmerksamkeit auf die Erfahrung des Raums, nicht der Zeit: die vier Himmelsrichtungen, der Himmel und die Oberwelt über uns, die Erde und die Unterwelt unter uns. ... Eine Heilung findet in einem heiligen Raum statt, dessen Struktur durch Altäre oder Bilder sichtbar wird. Alle Menschen, die dem Ritual beiwohnen, sind Zeuge eines zeitlosen Schauspiels, bei dem die Heilkraft, besser gesagt alles, was existiert, anwesend ist. (DvK-HKVA 29)

Was der Klient auch unternimmt, der Schamane organisiert das Ritual so, dass mit den Kräften im Raum gearbeitet werden kann. (DvK-HKVA 31)

Die Qualität der Zeitlosigkeit wird von allen Beteiligten – dem Klienten, dem Schamanen und den Zuschauern – erfahren. Der Wechsel vom linearen Zeitkonzept zum Gefühl der Zeitlosigkeit kann mit dem Eintauchen in ein heißes Bad verglichen werden. ... Auf gleiche Weise taucht man in die Zeitlosigkeit eines schamanischen Rituals. (DvK-HKVA 66)

Im Trancezustand wird die Fähigkeit, Zeit zu messen, schnell und einfach unterbrochen, was im normalen Leben noch relativ präzise möglich ist. (DvK-HKVA 67)

Bei der Erfahrung der Zeitlosigkeit, wie es in schamanischen Praktiken kultiviert wird, geht es nicht nur um das Unvermögen, Zeit richtig wahrzunehmen. ... Dann wird Zeitlosigkeit nicht nur die Abwesenheit der linearen Zeit, sondern eine deutliche Anwesenheit von etwas anderem. Etwas, was sich gut, voll und reich anfühlt. (DvK-HKVA67)

Die Erfahrung der Zeitlosigkeit ist von besonderer Bedeutung für schamanische Praktiken. (DvK-HKVA 68)

Zeitlosigkeit zu erfahren und sich auf diese Weise für wesentliche Schichten des Erlebens zu öffnen, ist der Schlüssel zur Heilung, sowohl für den Schamanen als auch für den Klienten. (DvK-HKVA 68)

Für den Klienten ist es ebenfalls wichtig, einen Zustand der Zeitlosigkeit zu erreichen. (DvK-HKVA 69)

In der Zeitlosigkeit werden die Hilfsgeister sichtbar. (DvK-HKVA 69)

Je mehr man lernt, seine Aufmerksamkeit zu lenken und exakt auszurichten, um so mehr erfährt man Zeitlosigkeit, als ob man mit der Gegenwart und zugleich einen Aspekt eines inneren Bewusstseins verbunden ist, das zu jeder Zeit existiert. (DvK-HKVA 70)

In der Stille der Zeitlosigkeit existiert unsere Seele, und in der Zeitlosigkeit können wir uns darüber zu einem gewissen Grad bewusst werden. Solange wir mit dem zeitlosen Teil von uns verwurzelt sind, kann unsere Persönlichkeit nur mit Mühe unsere Gedanken und Gefühle beeinflussen. Auch ist unsere Persönlichkeit im zeitlosen Zustand nicht in der Lage, den inneren Raum unseres Seins zu betreten, in dem unsere Seele gefunden werden kann. Die Persönlichkeit kann nur an der Schwelle zu diesem Raum stehen bleiben, durch die Tür hereinschauen und auf diese Weise möglicherweise einen Eindruck von den inneren Vorgängen gewinnen. Doch wird es ihr nie möglich sein, den Raum zu betreten.

Zeitlosigkeit ist nicht allein eine Zustand des Bewusstseins, sondern gleichzeitig auch die Erfahrung es inneren Raums, in dem unsere Seele gefunden und erfahren werden kann. (DvK-HKVA 71)

Plötzliche Schamanische Heilung

Das Entwickeln des Heilungsprozesses über eine Zeitlinie oder durch einer Struktur im Raum ist der erste und vielleicht wichtigste Unterschied zwischen dem therapeutischen Prozess und der schamanischen Heilung. Dies hat weitreichende Konsequenzen. Schamanische Heilung geschieht durch eine Erfahrung des Raums, das hat zur Folge, dass der Heilungsprozess in einem sehr kurzen Zeitraum stattfinden kann. Bei der schamanischen Heilung spielt die Zeit keine relevante Rolle (DvK-HKVA 30)

Im Schamanismus besteht Heilung aus einem einzelnen Ereignis, plötzlich und direkt. (DvK-HKVA 31)

Hilfsgeister übernehmen Heilung

Der Schamane ist Experte, der sich in der Heilungsordnung des Universums auskennt. Er ist in der Lage, die Kräfte, die in bestimmten Situationen benötigt werden, zu aktivieren. Nachdem er diese Aufgabe erfüllt hat, ist seine Arbeit erledigt. Er kann sich dann zurückziehen.

  • Die Verantwortung für das Ritual liegt in den Händen des Schamanen,
  • die Verantwortung für die Heilung dagegen in den Händen der Hilfsgeister. (DvK-HKVA 31)

Schamanische Heilung von außerhalb

Ein Schamane mobilisiert Kräfte und Mächte aus dem Außen: Heilungsgeister und Naturkräfte. Ein Therapeut dagegen versucht, die Qualitäten, die im Klienten verborgen sind, zu aktivieren. ... Ein Schamane vertraut auf die Stärke von außerhalb, auf die Geister – auf eine externe, nicht interne Intelligenz (DvK-HKVA 33)

Schamanismus und der je eigene Platz

Allen Kräften wird der ihn eigene Platz in dieser rituellen Rekonstruktion des spirituellen Universums gegeben. Analog zu den kosmischen Kräften haben nach der schamanischen Tradition auch alle Kräfte und Energien im Körper und in der Psyche des Klienten ihren eigenen Platz. Wenn sich eine Kraft oder Energie an ihrem Platz befindet, hat dies eine positive Auswirkung. Ist dies nicht der Fall, kann eine Störung entstehen. (DvK-HKVA 30)

Befinden sich alle Energien an dem Platz, wo sie hingehören, kann sich Gesundheit wieder einstellen, und das Leben organisiert sich in besserer Weise. (DvK-HKVA 30)

Schamanismus und die Ausrichtung auf Kraft

Die Ausrichtung auf Kraft ist einer der Gründe, warum es im traditionellen Schamanismus nur wenige Rituale und Strukturen für Lösungen von Problemen gibt, die das Ergebnis systemischer Verstrickungen sind. Verstrickungen werden oft auf der Suche nach Kraft übergangen. (DvK-HKVA 61)

Die Vorfahren sind eine wichtige Quelle der Kraft im traditionellen schmananischen Leben. (DvK-HKVA 62)

Persönlichkeit, Körper, Seele, Geist im Schamanismus

Eine der wichtigsten Prinzipien im Verständnis und bei der Anwendung der schamanischen Heilungen ist, dass die Heilungsbilder, die während des Rituals entstehen, nicht in der Persönlichkeit, sondern in der Seele bewahrt werden sollten. Auf diese Weise sind sie außerhalb der Reichweite der gewohnten Denkmuster. (DvK-HKVA 71)

Diese Vorstellung, dass Erinnerungen entweder in der Persönlichkeit bewahrt werden, wo sie der normalen Denkweise ausgesetzt sind, oder in einem zeitlosen Raum, der Teil der Seele ist, in dem sie ungestört bleiben, ... (DvK-HKVA 71)

Persönlichkeit

Die Fähigkeit des Denkens ist eine Eigenschaft der Persönlichkeit und von ganz anderer Natur als die Seele und die vier Körper. (DvK-HKVA 108)

Die Seele und die Persönlichkeit sind unterschiedliche und voneinander getrennte Bereiche. Wie ich schon zuvor erwähnt habe, hat das gewohnte Denken der Persönlichkeit keinen Zugang zu der Erfahrung der Zeitlosigkeit, der inneren Erfahrung von Seele. Die Seele und die Persönlichkeit sind sich einander kaum bewusst, aber gleichzeitig müssen sie sich durch die gemeinsame Verbindung mit den vier Körpern ständig mit den Stärken und Schwächen des anderen auseinandersetzen. (DvK-HKVA 117)

Die Seele ist Teil von etwas Großem und kennt keine Grenzen. Die Persönlichkeit dagegen ist von allem um sich herum getrennt. (DvK-HKVA 122)

  • SELBST: Teil von etwas Großem und kennt keine (vertikale) Grenzen.
  • ICH als PERSON: Von allem ums ich herum getrennt aber Kontakt an der Grenze.

Seele

... den Teil in mir, der konstant in Stille der Zeitlosigkeit existiert. (DvK-HKVA 74)

Der Klient nimmt dieses Bild in sich auf und bewahrt es an einem tiefen, inneren Platz. Das Bild wird an einem geschützten Ort bewahrt, sodass es weiterhin mithilfe der Seele seine heilende Wirkung ausstrahlen kann. (DvK-HKVA 77)

Wo es keine Geschichte gibt, bleibt das Bild unverändert und unversehrt. (DvK-HKVA 77)

Ein Geist ist eine Seele und eine Seele ist ein Geist. (DvK-HKVA 80)

Schauen wir nach innen, können wir die Seele finden, aber wenn wir nach außen schauen, verschwindet sie. (DvK-HKVA 85)

Die Seele ist grenzenlos. ... Die Seele selbst ist unbegrenzt. Die Seele ist vitale Energie, die alle lebenden Wesen durchdringt. (DvK-HKVA 105)

Vielfache Seelen

Im Falle einer Krankheit wird jede Seele einzeln untersucht, da eine Krankheit nur durch eine der Seelen verursacht werden kann. Hierbei prüft man, ob alle Seelen in einem guten Gesundheitszustand oder geschwächt sind oder verunreinigt mit fremden Energien. Außerdem wird geschaut, ob eine der Seelen sich möglicherweise zu weit entfernt und verirrt haben. (DvK-HKVA 94)

Es kann zum Beispiel sein, dass bei einer Person, die normalerweise fünf Seelen besitzt, drei Seelen anwesend sind, eine nur noch halb verbunden und eine ganz entfernt ist. (DvK-HKVA 96)

Wenn alle Seelen wieder an ihrem Platz sind, stellt der Klient einen Unterschied fest. (DvK-HKVA 97)

Das sibirische Modell der vielfachen Seele beschreibt, wie die verschiedenen Seelen sich einfach hier- und dorthin bewegen können. Normalerweise sind diese Bewegungen für ihre Eigentümer aber nicht wahrnehmbar. (DvK-HKVA 99)

Nach der traditionellen schamanischen Vorstellung der vielfachen Seele sind alle Seelen beweglich. Selbst diejenigen, die eng mit der physischen Struktur verwoben sind, können sich bis zu einem bestimmten Grad bewegen. Die Fähigkeit der Seelen, sich zu bewegen und in eine der anderen Welten einzutauchen, wird als wichtiger Faktor in der Entwicklung von Krankheiten gesehen. (DvK-HKVA 113)

Siehe: Vielfache Seelen im Schamanismus

Geist

Geist bezieht sich auf eine bewusste Wesenheit mit individueller Wahrnehmung, die nicht in einem physischen Körper lebt. Für den Schamanen ist ein Geist greifbar und gegenwärtig, in Trance kann man mit ihm kommunizieren. (DvK-HKVA 80)

Drei verschiedene Arten von Manifestationen von Geistern:

  • eine gespürte Anwesenheit
  • ein subtiler Körper, der nur in einem bestimmten Zustand wahrgenommen werden kann, wie zum Beispiel in Trance
  • ein dichterer Körper, der auch im Tagesbewusstsein für andere sichtbar ist.

[Vgl.: DvK-HKVA 84]

Dieser Gedanke, dass die Geister einen temporären Körper verwenden müssen, um sich verständlich machen zu können, ist einer der wichtigsten Grundsätze der schamanischen Praxis. Alle schamanischen Traditionen verhelfen den Geistern, sich selbst zu manifestieren, indem sie ihnen, während der Zeremonie einen temporären Körper anbieten. (DvK-HKVA 86f)

Die Geister werden durch ständige Gebete eingeladen, wodurch ihre subtilen Körper gestärkt werden: Die Gebete lenken die Energie. Die Geister erscheinen dann während des Rituals und zeigen sich beispielsweise als willkürliche Lichter oder als eine Gruppe von Funken, die durch den Raum schweben. (DvK-HKVA 87)

Im Schamanismus können die verschiedenen Geister in vier Gruppen unterteilt werden, wobei es für jede Gruppe eine andere Herangehensweise gibt.

  1. An erster Stelle steht der Schöpfer in seiner reinen Art, der ein einziges Kraftfeld formt.
  2. Nach ihm kommen die Großväter und Großmütter der Geisterwelt, die die unermesslichen Kräfte der Natur verkörpern.
  3. Dann gibt es die Geister, die mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau stehen wie wir Menschen.
  4. Und schließlich existieren noch die kleineren Geister der Natur. (DvK-HKVA 156)

Die Bezeichnung "Geist" wird für alle diese unterschiedlichen Kräften verwendet, von der höchsten bis zur kleinsten. Sie werden als Manifestationen des gleichen Mysteriums gesehen, als bewusste Aspekte der Schöpfung. (DvK-HKVA 163)

Um vertrauensvoll einen Bezug zu den Kräften herzustellen, die um vieles größer sind als man selbst, muss man den Mut haben, sehr klein zu werden. Ist man dann schließlich in der Lage, im Beisein der größeren Kräfte zu entspannen und sich von ihnen führen zu lassen, kann man den nächsten Schritt machen. (DvK-HKVA 164f)

Seele und Geist

Diese Art Erlebnisse sind nicht nur auf Geister beschränkt, sondern man kann solche Erfahrungen auch mit Seelen von lebenden Personen machen. Die menschliche Seele kann bestimmte Aspekte zeitweise auf verschiedenen Arten außerhalb des physischen Körpers manifestieren. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Natur der Seele identisch ist mit der Natur des Geistes. (DvK-HKVA 84)

Seelen und Geister können nur wahrgenommen werden, wenn sie zeitweilig in einem subtilen Körper gekleidet sind. (DvK-HKVA 85)

Die Bewegungen der Seelen und Geister sind unvorstellbar schnell. Sie leben in den anderen Welten und bestehen aus Energie, die auf verschiedenen Frequenzen vibriert. Darum brauchen die Seelen und Geister auch nicht direkt durch unsere physische Welt zu reisen, wenn sie an einem Ritual oder einer Aufstellung teilnehmen wollen. Raum und Entfernungen bedeuten für sie etwas ganz anderes als für uns. (DvK-HKVA 99)

Körper

Neben der Seele besitzt jedes Individuum vier Körper. (DvK-HKVA 106)

Die vier Körper sind ebenfalls frei beweglich, doch sind ihre Bewegungen meines Erachtens subtiler und kleiner als die der vielfachen Seele. (DvK-HKVA 113)

Wenn alle Körper in ihrer richtigen Position sind und gut zusammenarbeiten, scheinen alle Dinge wieder klarer und deutlicher zu sein, nicht nur die auditive und visuelle Wahrnehmung, sondern auch das Denken selbst. (DvK-HKVA 114)

Das Überprüfen der Positionen und Konditionen der vier Körper hat sich für mich und die Menschen, die ich ausgebildet habe, als ein gutes Hilfsmittel in vielen Situationen bei der schamanischen Arbeit erwiesen. (DvK-HKVA 115)

Sind die vier Körper gereinigt und geläutert, so behindern sie nicht länger die Kommunikation zwischen der Seele und der Persönlichkeit, sondern wirken vielmehr als eine direkte Leitung. (DvK-HKVA 117)

Physischer Körper

Der physischer Körper besteht aus Knochen, Gewebe und anderer grobstofflicher Materie. (DvK-HKVA 107)

Ätherischer Körper

Der ätherische- oder Energiekörper ist der Träger für die Lebenskraft, die unseren physischen Körper belebt. Man könnte auch sagen, es ist eine subtile Version unseres physischen Körpers, und die zwei Körper sind vollständig miteinander verwoben. (DvK-HKVA 107)

Die Erfahrung des ähterischen Körpers verändert die Erfahrung des inneren Raums: Es gibt keine Möglichkeit mehr, beispielsweise den Raum zwischen Fingern zu unterscheiden oder den Raum zwischen dem Schädel und den Fußsohlen. Physische Größe verliert bei der Erfahrung des ähterischen Körpers jegliche Bedeutung. Alles fühlt sich entweder sehr groß oder sehr klein an, manchmal ist es sogar unmöglich, diese beiden Konzept zu unterscheiden. (DvK-HKVA 109)

Astraler Körper

Der dritte Körper wird als astraler Körper bezeichnet, dessen Eigenschaft noch subtiler ist als die des ätherischen oder physischen Körpers. Meistens wird er als Energiefeld wahrgenommen, das viel ausgedehnter ist als die physische Struktur. Manchmal wird er als ein Körper mit pulsierenden und lebendigen Farben beschrieben, der sieben Energiewirbel auf bestimmten Positionen entlang der Wirbelsäule besitzt, die auch Chakren genannt werden. In schamanischen Traditionen beschreiben allerdings nur wenige das Phänomen der Chakren, ... (DvK-HKVA 107)

Man kann seine Aufmerksamkeit auch vollständig auf den astralen Körper richten, was zum Beispiel bei einem hypnotischen Trancezustand geschieht. (DvK-HKVA 110)

Mentaler Körper

Der mentale Körper, der an vierter Stelle kommt, ist der Körper der Struktur. So wie die verschiedenen Teile des physischen Körpers mit dem ätherischen Körper "verkabelt" sind, verleiht der mentale Körper dem astralen eine subtile, grundlegende Struktur. (DvK-HKVA 107)

Bestimmung und Ausbildung zum Schamanen

Ein Therapeut entscheidet aus freiem Willen, Therapeut zu werden. Ein traditioneller Schamane hat dagegen keine Wahl. Er wird von den Geistern für diese Arbeit ausgewählt. In schamanischen Kulturen beginnen die Menschen nur mit der Ausbildung zum Schamanen, weil die Hilfsgeister es so wollen. Und wenn man einmal ausgewählt ist, so besagt es die Tradition, ist der Preis sehr hoch, sollte man seine Berufung als Schamane ablehnen. Die Folgen könnten dann schwere physische Krankheiten, Geisteskrankheiten oder auch Selbstmord sein. (DvK-HKVA 35)

Die Folge einer schamanischen Ausbildung ist eine langsame und allmähliche Ausdehnung der Seele. Besser gesagt, man schafft mehr Raum in den vier Körpern für die Seele. Diese Entwicklung wird häufig nicht als echter spiritueller Weg anerkannt, da ihre Methode von vielen anderen und bekannteren spirituellen Disziplinen und Religionen abweicht. Die schamanische Ausbildung ist, verglichen mit den anderen Praktiken, eher seltsam. (DvK-HKVA 168)

Schutzgeist und Hilfsgeister

Zusätzlich zu seinem Schutzgeist hat ein mächtiger Schamane normalerweise noch eine Anzahl Hilfsgeister. Sie sind einzeln von geringerer Kraft als der Schutzgeist, aber es können Hunderte von ihnen einen bestimmten Schamanen zur Verfügung stehen und ihm gemeinsam große Kraft verleihen. Diese Hilfsgeister haben besondere Funktionen für bestimmte Zwecke. Ein Schamane braucht gewöhnlich Jahre, um eine große Gruppe von ihnen zusammenzustellen. (MH-WdS 97)

Im Schamanismus dagegen vereint sich der Schamane immer wieder aufs Neue mit dem gleichen individuellen Hilfsgeist. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen Tiergeist. (DvK-HKVA 151)

Aufstellungsarbeit und Schamanismus

In Bezug auf den Unterschied zwischen Raum und Zeit befindet sich das Familien-Stellen eindeutig auf der Seite des schamanischen Rituals. (DvK-HKVA 37)

In Bezug auf den vierten Unterschied, Heilkraft von innen heraus oder von außerhalb, ist es eindeutig, dass bei den Familienaufstellungen aus der Sicht des Klienten die eigene Heilkraft von außerhalb kommt. (DvK-HKVA 38)

Die Aufstellungen bestätigen damit, was in der schamanischen Tradition behauptet wird: Abstraktionen können sich als lebende Wesenheiten manifestieren. (DvK-HKVA 41)

Familien-Stellen ist nur in einem zeitlosen Raum möglich, doch das wird den Teilnehmern eines Seminars normalerweise nicht erklärt. Sie werden nicht speziell darin begleitet, dieses spezifischen Bewusstseinszustand der Zeitlosigkeit zu erwecken oder zu erhalten. (DvK-HKVA 78)

Der Körper des Stellvertreters dient als Ankerplatz für den Geist, wodurch Informationen freigesetzt und zugänglich werden. Solche symbiotischen Bewusstseinszustände sind typisch für die schamanische Arbeit. Die Seele des Schamanen und sein Hilfsgeist verschmelzen oft, sie werden für die Dauer des Rituals zu einer Einheit. (DvK-HKVA 90)

Die Reaktionen der Stellvertreter zeigen, dass ihre Informationen direkt aus der Seele stammen. (DvK-HKVA 134)

Das Eingangstor für alle, die in einer Aufstellung repräsentiert werden – die Lebenden, die Toten und die abstrakten Kräfte –, ist die Seele des Stellvertreters. (DvK-HKVA 135)

Nur wenn der Stellvertreter beiden Aspekten der größeren Seelen zugesteht, sowohl dem Teil des Repräsentierten als auch seinem eigenen Teil, gleichzeitig durch sein vier Körper hindurchzuwirken, wird Heilung möglich. (DvK-HKVA 139)