Relation
Eine Relation (oder auch Beziehung) ist schon eine Spezialform der Richtung, nämlich eine Richtung, deren Start und Ziel feststeht.
Eine Relation oder synonym Beziehung ist eine mindestens zweistellige Entität:
- Startpunkt
- Zielpunkt
Zusätzlich kann die Qualität der Relation als dritte Größe hinzugenommen werden, die sich selbst wieder in verschiedene Größen aufteilen kann, wie z.B.:
- Stärke
- Verankerungstiefe mit Start und Ende
- Startdiffusion: Wie stark die Relation am Startpunkt gebündelt oder verstreut ist
- Zieldiffusion: Wie stark die Relation am Endpunkt gebündelt oder verstreut ist
Relationen in Systemmodellen
- operative Systemmodelle (Prozessphilosophie)
- Eine Relation wird als Anschluss-Relationen verstanden (Kettenmodell)
- retive Sytemmodelle (Netzwerk, Netzmodell)
- polyzentrische Relationen sind die direkte Verbindungen zwischen zwei Punkten
- topozentrische Relationen sind die Verbindungen über den Raum, indem zwei Geraden durch Punkte gezogen werden, die sich an einem dritten Punkt im Raum treffen
Siehe: Systemtheorie
Historische Abwertung der Relationen
Aristoteles hat im letzten Buch der Metaphysik mit seiner dreistufigen Substanzontologie (Substanzen mit inneren Eigenschaften und äußeren Relationen zu einander) der Degradation der Relation mächtig Vorschub geleistet, gefördert durch den fast noch mächtigeren Einfluß der pseudoaristotelischen Kategorienschrift. (Vgl: S-WNP 341) (Quellen zu Aristoteles: 1088a 23. 29 f., 1089b 23 f., vgl. Nikomachische Ethik 1096a 21f.)
Relationstypen
Zwei Arten von Verknüpfungen (Cassirer PhsF 3, 108):
- Dingverknüpfungen (z.B. auch ursächliche Vernküpfungen)
- Sinnverknüpfungen (deren ursprünglichste Form eben im leiblichen Ausdruck zu suchen ist)
Dingverknüpfungen
Symbolische Relation
Verhältnis von Seele und Leib
Das Verhältnis von Seele und Leib stellt das erste Vorbild und Musterbild für eine rein symbolische Relation dar, die sich weder in eine Dingbeziehung noch in eine Kausalbeziehung umdenken lässt. Hier gibt es ursprünglich weder ein Innen und Außen, noch ein Vorher oder Nachher, ein Wirkendes oder ein Bewirktes; hier waltet eine Verknüpfung, die nicht aus getrennten Elementen erst zusammengefügt zu werden braucht, sondern die primär ein sinnerfülltes Ganze ist, das sich selbst interpretiert, - das sich in eine Doppelheit von Momenten auseinanderlegt, um sich in ihnen "auszulegen". (C-PhdsF III, 117)
Letzthin beruhen alle Dingverknüpfungen und alle ursächlichen Verknüpfungen auf Sinn-Verknüpfungen. (Vgl: C-PhdsF III, 177)