Physik

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Die Grundkompetenz der Physik und der sich ihr beim Begründen anschließenden Naturwissenschaften ist nicht die Erklärung, sondern die Prognose.

Diese braucht sich aber nicht nur auf die Zukunft zu beziehen. Vielmehr können gegenwärtig beobachtete Vorkommnisse (Ereignisse oder Zustände) als Anzeichen für vergangene oder anderweitig gegenwärtige Vorkommnisse, die sich der Beobachtung entziehen, gedeutet werden. Das Recht zu solcher Deutung entnimmt die Naturwissenschaft der experimentell und durch Messungen (die oft selbst schon Experimente sind) gestützten Annahme regelmäßiger Abläufe, in die das Beobachtete als Glied in der Kette eingeordnet wird. Dann können auch gegenwärtige Ereignisse (z.B. Vorgänge im Gehirn entsprechend zu Äußerungen von Versuchspersonen) und vergangene (z.B. in Astronomie, Geologie und Evolutionsbiologie) vorhergesagt werden. Auf diese Weise entstehen aber keine Erklärungen, sondern sorgfältig und scharfsinnig geprüfte Entstehungsgeschichten, denen analog, die ein Historiker der alten oder der neusten (unmittelbar in das laufende Geschehen eingreifenden) Geschichte zu erzählen weiß. (S-JdN 35f)

Eigentlich ist die Naturwissenschaft nicht durch die Natur als Gegenstand bestimmt - wer kann schon sagen, was Natur ist, wo sie hingehört? -, sondern durch ihre Methode der schematischen Prognostizierbarkeit, zu deren Gunsten die Erfahrung reduktionistisch abgeschliffen wird (...); überall wo die Methode schematischer Prognostizierbarkeit erfolgreich angewendet wird, handelt es sich um Naturwissenschaft. (S-JdN 36)