Essentialismus

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"Eine Flasche ist eine Flasche, sie kann niemals Holz sein." Diese Aussage ist sinnvoll vom Standpunkt der zweiten Ebene der Wirklichkeit aus. Philosophisch ist es ein Essentialismus, der auf die Kernlehre des Hinayana Sarvâstivâdin zurückgeht. Die These kann kurz durch folgende Formel zusammengefasst werden: A ist A; es ist nichts, kann nichts anderes als A sein, weil es auf sich selbst festgelegt ist durch sein eigenes dauerndes Wesen. Es ist leicht zu sehen, dass diese ontologische Position frontal zusammenstößt mit der These des nihsvabhâva - oder "Nicht-Essentialismus" -, die von Nâgârjuna vorgetragen wurde. (TI-PZB 76)

1. Ebene der Wirklichkeit 2. Ebene der Wirklichkeit
Nicht-Essentialismus Essentialismus, Dingontologie
A ist A
nihsvabhâva: Nagarjuna Sarvâstivâdin

Konfuzius

Konfuzius' Lehre von der Richtigstellung der Namen gesteht zu, dass an der Spitze der Bedeutungsintentionalität der Wörter ein in der Realität existierendes, ewig-unwandelbares, allgemeines "Wesen" steht. In diesem Sinne ist die Lehre von der Richtigstellung der Namen ganz klar ein "Wesens"-Realismus. (TI-BuW 271)

Vaisêsika und Nyâya

  • indische Lehre von Name und Wirklichkeit

Als typischer Vertreter eines Standpunktes, der aus der Perspektive einer allgemeinen Ontologie die Realität eines allgemeinen "Wesens" behauptet, gibt es neben der Schule des Vaisêka, die als Lehre von Name und Wirklichkeit in der indischen Geistesgeschichte bezeichnet werden kann, deren Schwesternschule der Nyâya. (TI-BuW 271)