Raum: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Grundlegende Raumtypen == | == Grundlegende Raumtypen == | ||
+ | |||
+ | {| border="1" | ||
+ | ! Dimensionaler Raum | ||
+ | ! Topischer Raum | ||
+ | |- | ||
+ | | flächenhaltig | ||
+ | | nicht flächenhaltig | ||
+ | |- | ||
+ | | teilbare Ausdehnung | ||
+ | | unteilbare Ausdehnung | ||
+ | |- | ||
+ | | relative Örtlichkeit | ||
+ | | absolute Örtlichkeit | ||
+ | |} | ||
+ | |||
* [[Dimensionaler Raum]] (auch Ortsraum) | * [[Dimensionaler Raum]] (auch Ortsraum) |
Version vom 30. Dezember 2010, 23:31 Uhr
Räumlichkeit
Räumlichkeit ist weder ein den Sinneswahrnehmungen entnommene Kategorie noch eine apriorische Form der Anschauung wie bei Kant, sondern primär im eigenleiblichen Spüren selbst gegeben. (III/1, 206f)
Grundlegende Raumtypen
Dimensionaler Raum | Topischer Raum |
---|---|
flächenhaltig | nicht flächenhaltig |
teilbare Ausdehnung | unteilbare Ausdehnung |
relative Örtlichkeit | absolute Örtlichkeit |
- Dimensionaler Raum (auch Ortsraum)
- flächenhaltig
- teilbare Ausdehnung
- relative Örtlichkeit
- Topischer Raum (auch leiblicher Raum, Leibraum)
- nicht flächenhaltig
- unteilbare Ausdehnung
- absolute Örtlichkeit
Leiblicher und körperlicher Raum
Es gibt verschiedene Raumverständnisse, die sich sehr unterscheiden können.
- Subjektiv-leiblicher Raum
- objektiv-körperlicher Raum
Beide Räume kommen (normalerweise) syntopisch zur Deckung. Sind zwar nicht identisch, aber doch grundsätzlich koextensiv. Wo die Nadel die Hand sticht, dort tut es auch weh. Aber wir erfahren dabei keine zwei verschiedene Hände - die Hand als physischen, sicht- und tastbaren Körper und die Hand als Ort der Schmerzempfindung. Vielmehr ist sie von vorneherein apperzeptiv charakterisiert als Hand mit ihrem Empfindungsfeld, d.h. als eine physisch-aesthesiologische Einheit. (Fuchs 101)
Texte:
- “... dass die Topologie einen relationalen Raumbegriff voraussetzt” (Pichler 24)
- “Die Vorstellung vom Raum als einem Gefüge, bei dem die Relationen letztlich wichtiger sind als die Relata, wird im Fall der Topologie in besonderer Weise anschaulich, befasst sie sich doch mit Strukturen wie Graphen, Oberflächen und Knoten, bei deren Studium es grundsätzlich mehr auf das Wie als auf das Was des jeweiligen Zusammenhangs ankommt. Jedenfalls hat gerade die Topologie regelmäßig solcher Denker angezogen, die - nicht nur im Hinblick auf den Raum - der Relation den Vorzug gegenüber absoluten Größen oder positiven Bestimmungen geben. Daher die Topologie-Rezeption im (Umfeld des) Strukturalismus. Jean Piaget etwa gewann durch seine Auseinandersetzung mit der mathematischen Topologie eine Serie von Relationsbegriffen, die ihm auch in epistemologischer Hinsicht fundamental zu sein schienen, und zwar nicht nur im Hinblick auf die ontogenetische Entwicklung von Raumvorstellungen: Ordnung, Nachbarschaft, Umhüllung und Kontinuität.” (Pichler 24-5)
- “Relations, it seems, are what we think with, rather than what we think of.” (aus: Pichler 26)