Urchristentum

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Die Besessenheit vom Fleisch kann abgelöst werden durch die Besessenheit vom heiligen Geist oder Pneuma; dann wird der Leib zum Tempel des heiligen Pneumas mit der Folge, dass der Mensch nicht mehr sein eigen ist, weil besessen vom heiligen Pneuma (1. Kor 6, 19). Das geht so weit, dass das Pneuma dem ratlosen Beter, der nicht die richtigen Worte findet, das Gebet abnimmt, indem es sich mit Lauten, die kein artikuliertes Sprechen, sondern ein Stöhnen oder Seufzen sind, aus der Tiefe - genauer: der leibliche gespürten Enge - des Herzens emporringt. Dieses Gebet des heiligen Pneumas ist das Zungenreden, bei dem der Verstand (Nous) schweigt; ... (S-WdePII 24)

Die Rede von Werken des Fleisches bei Paulus ist anlog zu verstehen wie die Rede von Werken der Aphrodite bei Homer und Hesiod. Aphrodite ist im griechischen Verständnis nicht nur eine göttliche Person, sondern auch eine Atmosphäre und leiblich ergreifende Macht (wie der Herr, der das Pneuma ist, nach 2. Kor. 3, 17), die Sphäre der Erotik, die Pindar meint, wenn er von einem jungen Mädchen sagt, es habe, von Apollon verführt, zuerst an die süße Aphrodite gerührt. Werke sind Wirkungen, die die Infektion mit einer solchen Atmosphäre bei dem Infizierten auslöst: ... (S-WdePII 25)

"Ihr seid nicht im Fleisch, sondern im Pneuma, wenn Gottes Pneuma in euch wohnt." (R 8,9) (S-WdePII 31)